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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition)
Autoren: Ralf Oswald
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als die neue A 390.“
    Seine Begleiterin warf ihm einen kurzen Blick zu. Sie räusperte sich kurz.
    „Sie kommen aus Deutschland?“ fragte sie.
    „Ja, ist wohl nicht zu überhören, nehme ich an“, antwortete Mika, immer noch ein wenig verlegen.
    „Nein, nein, das eben war ja schon soweit ganz gut“, sagte der spanische Mann. „Für den Anfang, jedenfalls.“ Alle fielen in ein kurzes Kichern ein. „So, wo soll ich sie fotografieren?“
    Mika sah sich kurz um und sagte dann: „Genau hier wäre ganz gut. Wir stellen uns dort drüben auf. Es wäre toll, wenn sie die Ruine im Hintergrund mit draufkriegen würden. Kennen sie sich mit dem Apparat aus?“
    „Klar Amigo, kein Problem“ kam es grinsend zurück.
    Mika ging in die Hocke.
    „Rachel, komm hier her. Gabrielle, ja, so wird das gut. Und Anne, wenn du dich vielleicht..., ja auch gut, nein, sogar besser. Ja, OK, sagen sie, wenn sie bereit sind.“
    „Ich bin bereit, wenn Sie es sind, Sir. Und... alle lächeln – Klick! Und noch eins...“
    Wieder beschlich Mika für den Bruchteil einer Sekunde ein sehr vertrautes Gefühl.
    „So, und noch eins. Reicht das?“
    „Ja, super, vielen Dank. Hmm, sie sagten eben, sie seien auch...“
    „Machen sie hier Urlaub oder sind sie beruflich hier“, unterbrach die blonde Frau mit einem strahlenden Lächeln, wie um das Thema zu wechseln.
    „Eigentlich beides. Ich bin Pilot bei der Lufthansa und habe die Route München – Madrid – Beirut und zurück nach München. Zwischen jeder Tour habe ich zwei Tage frei. Und diesmal verlängern wir den Aufenthalt um ein paar Tage und besuchen die Eltern meiner Frau in Madrid, um die große Flugschau anlässlich des ersten Jahrestages der Union zu sehen.“
    „Der Union?“ fragte der dunkelhaarige Mann. Seine Begleiterin warf ihm einen kurzen Blick zu.
    „Ja, natürlich doch. Die UN-I-ON“, betonte sie langsam.
    „Ah ja, sicher doch, ja. Die neue arabisch-europäische Union. Gegründet im Jahr 2002, vorerst jahrelange freundschaftliche diplomatische Beziehungen, dann schrittweiser Abbau der kulturellen und religiösen Verständigungsprobleme. Ja, sicher doch, die gute alte UN-I-ON.“
    „OK, es reicht, Carlos“, wurde der Mann von seiner weißblonden Begleiterin unterbrochen.
    Plötzlich war ein leichtes Brausen zu hören. Mika blickte in den Himmel und zeigte dann mit ausgestreckter Hand in südöstliche Richtung.
    „He, da kommen sie. Heute soll die arabische Typhoon-Staffel hier eintreffen. Es sollen zwanzig Maschinen sein, die zusammen mit den anderen morgen die Flugschau ausrichten. Sehen sie?“ Der Mann, der eben Carlos genannt wurde, legte die Hand über die Augen und folgte Mikas Zeigefinger.
    Inzwischen war das Brausen lauter geworden. Mika zeigte aufgeregt in die Richtung der mittlerweile deutlich zu erkennenden Jets.
    „Zwanzig Typhoons neuester Bauart, alle mit dem neuen Eurojet Triebwerk, mit dreifach gesteigerter Gewichts-Schub-Komponente.“
    „Sie scheinen sich ja sehr gut auszukennen?“ entgegnete der Fremde und überreichte Mika den Fotoapparat.
    „Auskennen ist zuviel gesagt, ich habe im Aerokurier darüber gelesen, das ist alles.“
    „Ah.“
    „Seht nur, ich glaube, die ziehen hier eine Schau ab.“
    Die zwanzig schneeweißen Typhoon befanden sich in schnellem Formationsflug, als sich simultan in ihrem Rückenschacht die Airbrakes öffneten und sie ihre Geschwindigkeit jäh verlangsamten.
    Gleichzeitig kippte die Nase jedes einzelnen Kampfjets nach oben, so dass sie eine Neigung von über 20 Grad einnahmen. Mit der langsamsten Geschwindigkeit von 70 km/h schien die Staffel nahezu in der Luft zu hängen, als sie sich in einer Höhe von 400 Meter immer näher auf den Park zu bewegte.
    Plötzlich zündeten auf ein unsichtbares Kommando hin alle 20 Maschinen mit tobendem Donnern die Nachbrenner, gleichzeitig bäumten sich die Kampfjets auf und ritten wie eine Rakete auf ihrem Strahl senkrecht nach oben.
    Schienen sie im ersten Moment noch schwerelos in der Luft zu hängen, zeigte sich im nächsten Moment ihre rasende Beschleunigung und sie verschwanden wenige Sekunden später donnernd im tiefblauen Sommerhimmel.
    „Wow“, rief Mika, „ das war ja ein Ding. Haben sie so was schon einmal gesehen?“
    Mika drehte sich zu den Fremden um, die eben noch neben ihm gestanden waren.
    „He, Anne, sie sind weg. Hast du gesehen, wo sie so schnell hingegangen sind?“
    „Nein, ich habe nicht aufgepasst. Vielleicht in die Richtung?“ sagte Anne und
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