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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern
Autoren: Jason Dark
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sich verstecken. Es wäre sogar besser…«
    »Anna kann nicht laufen.«
    »Holen Sie einen Arzt.«
    »Ich werde daran denken. Aber wir bleiben hier. Manchmal helfen auch Gebete.«
    »Das hoffe ich.«
    Wir hatten es jetzt eilig. Suko wartete bereits vor der Tür. Er stand dort, wo die Schlange verbrannt war. Ein verkohlter Fleck hatte sich in den Rasen gegraben wie ein Andenken.
    »Alles ruhig?« fragte ich ihn.
    »Zumindest in Glastonbury. Ich habe nichts gehört, was auf eine neue Untat der Schlange hindeutet.«
    »Dann laß uns verschwinden.«
    Er hielt mich am Ärmel fest. »Du willst versuchen, durch das Tor zu gehen?«
    »Sollten sie es geschafft haben, werden auch wir es packen. Avalon muß sich uns einfach öffnen. Zudem denke ich an Nadine Berger. Sie ist es doch gewesen, die mich gebeten hat, die Personen zu stoppen. Sie kann sich nicht so unkooperativ zeigen.«
    »Wir werden sehen.« Es klang so, als hätte ich Suko nicht überzeugt.
    Diesmal fuhr ich wieder. Suko saß bedrückt und schweigend neben mir.
    Der Himmel verdunkelte sich allmählich, die Dämmerung war im Vormarsch. Hoffentlich kein schlechtes Omen…
    ***
    Sie hatten den Tod ihrer Freundin nicht gesehen, aber trotz allem erlebt.
    Das Band zwischen ihnen existierte nach wie vor, und sie mußten Damanas Leiden miterleben, das ihrem Ende vorausging. Sie hatte irrsinnige Schmerzen gespürt, diese Folter übertrug sich auch auf die beiden anderen Frauen, die es deshalb nicht mehr schafften, sich auf den Beinen zu halten, auf dem Boden lagen und sich krümmten.
    Sie durchlebten den Horror ihrer »Schwester« bis zu deren Tod. Plötzlich war es vorbei, und sie erinnerten sich an die Vernichtung der Schlange, die sie ebenfalls geschwächt hatte.
    Zwei Frauen nur mehr.
    Yodana und Rogetta.
    Geschwächt, aber trotzdem von ihrer Aufgabe beseelt. Sie wollten sich ihre Geliebten holen. Sie wußten, was in der langen Zeit geschehen war, das Böse hatte ihnen die Augen geöffnet, und so würden sie in das Land Avalon hineingehen müssen und sich dort auf die Suche machen.
    Etwas benommen schauten sie sich an. Ihre Kleidung war schmutzig geworden, besonders das Kleid mit dem weiten Rock war verdreckt und zerknittert.
    Die Haut der blonden Yodana wirkte dünn wie Glas. Dunkel traten die Augen hervor, und als sie sich drehte, da geriet sie leicht ins Schwanken.
    Rogetta hatte sich auf ihre Lanze gestützt, um so einen besseren Halt zu bekommen. Sie gab es nicht gerne zu, doch auch sie war angeschlagen, und ihre Wildheit war im Augenblick zumindest gespielt. Sie ging einen Schritt nach vorn und hatte somit die Deckung verlassen.
    Der freie Blick war dorthin gerichtet, wo das mächtige Felsentor auf der Hügelkuppe stand.
    Das war der Weg!
    In ihren Augen schimmerte es auf. Schon jetzt spürte sie die magische Anziehungskraft des Tores, und dieses Gefühl kam genau richtig, um ihre Kräfte zu stärken.
    Sie schaute über die Schulter zurück.
    Yodana kam auf sie zu. Neben der Freundin verharrte sie. Der Blick auf das Tor machte auch sie stark. Es war von den Dunstresten befreit worden, selbst bei diesem nicht mehr sehr hellen Tageslicht sahen sie es überdeutlich.
    Die Blonde hob den rechten Arm. Mit dem ausgestreckten Zeigefinger deutete sie auf das Ziel. »Das ist es«, sagte sie, »und nur das…«
    »Ja, wir wissen es.«
    »Die Ritter warten auf uns.«
    »Willst du Lancelot noch immer?«
    »Ja!«
    »Dann hol ihn dir!«
    Das war das Ende ihrer Unterhaltung. Mit festen Schritten machten sie sich auf den Weg…
    ***
    Irgendwann, es war schon dämmrig geworden, und sie hatte das Gefühl für Zeit ausgeschaltet, standen sie vor dem mächtigen Tor und schauderten zusammen.
    So lange sie sich nach diesem Anblick gesehnt hatten, jetzt, wo der Durchgang zum Greifen nahe vor ihnen lag, merkten sie doch das Gefühl der Spannung, das durch ihren Körper floß.
    Sie hatten es noch nicht betreten und schauten es nur aus der Nähe an.
    Hoch ragte es gegen den dunkler werdenden Himmel. Es erinnerte an einen Turm, der sich nach oben hin verjüngte und in einer dreizackigen Bastei endete. Zwischen dem Durchgang und dieser Bastei befanden sich neun zugemauerte Fenster oder Öffnungen. Wer dieses Tor hinter sich lassen wollte, mußte den normalen Eingang nehmen, der aus der Ferne strichschmal wirkte, tatsächlich aber sehr breit war und über ihnen spitzbogenförmig auslief.
    Nichts hinderte sie daran, auf die andere Seite zu schauen. Der Durchgang lag frei vor ihnen. Jenseits
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