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Autogenes Training

Autogenes Training

Titel: Autogenes Training
Autoren: Dietrich Langen
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diese Partie »erwärmt« (etwa: »Nacken warm, Stirn kühl, Kopf frei«). Wenn Sie unter einseitiger Migräne leiden, empfiehlt es sich, auch die jeweilige Seite in Ihrem selbst gewählten Leitspruch zu benennen, zum Beispiel »Rechte Stirn kühl und frei«.
    • Mein Mann ist sehr impulsiv und leidet – wie die ganze Familie – unter seinen Wutausbrüchen. Lassen sich die Gefühle mit Hilfe einer Entspannungstechnik wie dem Autogenen Training besser kontrollieren?
    Explosionsartig sich entladender Zorn, der oftmals durch nahezu nichtige Anlässe ausgelöst wird, ist in vielen Fällen nicht nur für die Umwelt äußerst unangenehm, sondern auch für den Betroffenen selbst. Wenn man wie Ihr Mann schnell die Selbstbeherrschung verliert, ist jedoch nicht übertriebene Stärke der Grund. Vielmehr ist in vielen Fällen eine (verdrängte) Angst die Ursache für den Wutausbruch. Durch Autogenes Training können Sie zum einen lernen, die eigenen Ängste zu erkennen und sich ihnen zu stellen. Zum anderen haben Sie damit ein Instrument in der Hand, dass der Zorn in kritischen Situationen keine unkontrollierte Macht über Sie gewinnt. Eine passende Formel wäre etwa »Abstand und Gelassenheit in jeder Situation«.
    • Beim Üben schwellen meine Finger leicht an. Was kann ich dagegen tun?
    Tun Sie gar nichts. Wenn die Finger etwas dicker werden, ist das nämlich ein positives Zeichen und eine Folge der Wärme-Übung. Das Gleiche gilt, wenn es in den Armen oder Beinen kribbelt. Denn durch die gefäßerweiternde Wirkung des Autogenen Trainings wird die Durchblutung angeregt.
    • Muss ich ein erfahrener Profi im Autogenen Training sein, um mit dieser Methode Schmerzen zu lindern?
    Nein, schon die Grundübungen in ihrer vereinfachten Form, wie Sie sie in diesem Buch kennen gelernt haben, helfen, sich zu entspannen und so den Schmerz erträglicher zu machen. Sie können beispielsweise damit die Aufmerksamkeit von der betroffenen Partie abziehen, indem Sie sich auf eine andere Körperstelle konzentrieren und alles andere ausblenden. Auch Vorsatzformeln können wirken. Das Ganze funktioniert, weil Autogenes Training im Gehirn auf die Schaltstelle für Gefühle wirkt. Der Thalamus verarbeitet das Signal, dass etwa eine Entzündung oder Verletzung wehtut. Mit der richtigen Formel können Sie dieses Wehgefühl verhindern, und das erleichtert in vielen Fällen den Schmerz.
    • Ich bin auf der Suche nach einer Gruppe, in der ich das Autogene Training unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers üben kann. Woran erkenne ich einen guten Kurs?
    In der Tat gibt es ein paar Punkte, an denen sich die Qualität eines Kurses erkennen lässt. Zum einen sollte es sich um eine kleine Gruppe handeln, damit der Lehrer individuell auf jeden einzelnen seiner Schüler eingehen und auch während des Übens auftretende Probleme und Fragen beantworten kann.
    Eine angenehme Atmosphäre ist wichtig, da unpersönliche Räume (etwa eine Turnhalle) das Entspannen erschweren. Sie haben dann oft auch Hemmungen, offen über Ihre Beschwerden zu sprechen. Darüber hinaus ist es wichtig, nicht nur im Liegen zu üben, sondern auch im Sitzen. Denn gerade diese Methode werden Sie im Alltag weitaus öfter anwenden. Und noch etwas spielt eine Rolle:
    Die Kursteilnehmer sollten die Formeln intensiv selbst denken. Spricht sie nur der Kursleiter, wird es Ihnen schwer fallen, auch allein loszulassen. Sie brauchen dann seine Stimme als Entspannungshilfe.
    • Genügt es, mich unmittelbar vor einer problematischen Situation kurz mit Autogenem Training zu entspannen?
    Ja und nein. Natürlich kann Autogenes Training helfen, beispielsweise spannungs- oder angstgeladene Momente zu relativieren. Dies gelingt aber nur, wenn Sie die Technik beherrschen. Und dazu müssen Sie regelmäßig dreimal täglich die Grundübungen machen – morgens, mittags und abends. Üben Sie zu einer Zeit, in der Sie einige Minuten für sich allein haben, nicht gestört werden und nicht unter Zeitdruck stehen. Denn der dadurch entstehende Stress wirkt der Entspannung vehement entgegen.

Zum Nachschlagen
Bücher, die weiterhelfen
    • Hoffmann, B.: Handbuch Autogenes Training; dtv, München
    • Rudolf, G., u. a.: Psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik. Ein einführendes Lehrbuch auf psychodynamischer Grundlage; Thieme Verlag, Stuttgart
    • Schultz, J. H.: Das Original-Übungsheft für das Autogene Training; Trias, Stuttgart
    • Senf, W., u. a. (Hg.): Praxis der Psychotherapie. Ein integratives
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