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Autogenes Training

Autogenes Training

Titel: Autogenes Training
Autoren: Dietrich Langen
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Gleichzeitig kann die Wärme-Übung helfen, verkrampfte Nackenmuskeln zu lösen, die häufig Ursache von Spannungskopfschmerzen sind.
    Selbst gegen die besonders schmerzhaften Migräneanfälle hat sich Autogenes Training bewährt. Denn auch bei diesem Krankheitsbild verengen sich die Blutgefäße im Gehirn, während sich die großen Kopfarterien erweitern. Da gleichzeitig die Schmerzschwelle sinkt, wird die anschließende Attacke als besonders heftig empfunden. Hier ist die gefäßregulierende Wirkung von Autogenem Training wiederum ein gutes Gegenmittel. Oft lässt sich der Schmerz sogar schon dadurch abmildern, indem Sie bei den ersten Anzeichen eine geeignete Übung machen. Darüber hinaus hilft Ihnen das Training, auch in den schmerzfreien Phasen vorzubeugen. Denn neben erblich bedingten Faktoren und Hormonschwankungen spielen vor allem Überlastung und Reizüberflutung eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Migräne, weshalb gerade besonders ehrgeizige Menschen, die sich nur schlecht entspannen können, von ihr betroffen sind. Übrigens ist dies ebenfalls bei »normalen« Spannungskopfschmerzen der Fall. Hier helfen die Grundübungen, zwischendurch regelmäßig eine Auszeit zu nehmen, innere Ruhe zu finden und so Kopfschmerzen vorzubeugen.
Wann Autogenes Training nicht helfen kann
    Zum Schluss bleibt die Frage, bei welchen Erkrankungen eine Behandlung mit Autogenem Training nicht anzuraten ist, beziehungsweise bei welchen Erkrankungen die Methode unter Umständen sogar kontraindiziert ist.
    Schwere Depression, Schizophrenie und andere Psychosen
    Die echten Gemüts- und Geisteskrankheiten können nur in Ausnahmefällen mit Hilfe des Autogenen Trainings behandelt werden. Für Patienten, die an einer endogenen Depression, einer Schizophrenie oder einer körperlich begründbaren Psychose leiden, wie sie bei Hirntumoren oder schweren Hirnverletzungen auftreten kann, kommt Autogenes Training als Therapeutikum nicht in Frage.
    Zwangssyndrom
    Neben Patienten mit diesen echten Geistes- und Gemütskrankheiten ist eine weitere Gruppe von Patienten zu erwähnen, die durch eine abnorm gesteigerte Gewissenhaftigkeit charakterisiert ist. Die Wissenschaft bezeichnet dieses Krankheitsbild als Zwangssyndrom. Bei leichteren Formen kann die Durchführung des Autogenen Trainings zwar versucht wer den, bei allen schwereren aber sollte es nicht praktiziert werden. Denn gerade die abnorm gesteigerte Gewissenhaftigkeit der Betroffenen und ihr ständiges Bedürfnis, Vorgänge zu kontrollieren, stehen der im Autogenen Training geforderten passiven Konzentration entgegen: Je mehr Mühe oder gar Verbissenheit Sie in die Realisierung verschiedener Phänomene des Autogenen Trainings setzen, desto weniger erreichen Sie.
    Herzinfarkt und Herzleiden
    Bei frischen Herzinfarkten und dekompensierten Herzleiden ist eine Zurückhaltung in der Anwendung des Autogenen Trainings zunächst zu empfehlen – auch wenn in der weiterführenden Therapie durchaus Erfolge erzielt werden können (siehe >  ff.). Bei beiden Krankheiten kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich der Patient in strenger klinischer Behandlung befindet – in jedem einzelnen Fall muss der behandelnde Arzt die Entscheidung treffen, ob durch die Anwendung von Autogenem Training eine Hilfe zu erwarten ist.
    Wir erleben es jedoch immer wieder, dass Autogenes Training selbst in aussichtslosen Fällen eine Hilfe darstellen kann, weil es den Einzelnen infolge der Selbstversenkung in die Lage versetzt, schwere Krankheitszustände wenn schon nicht zu überwinden, so doch besser zu ertragen.

    OFT GEFRAGT: Praktische Hilfe
    • Ich leide in regelmäßigen Abständen an Kopfschmerzen. Kann Autogenes Training dagegen helfen?
    In den meisten Fällen ja. Selbst in schweren Fällen können Sie – wenn Sie das Autogene Training beherrschen – die Einnahme von Schmerzmitteln stark reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten. Zunächst müssen Sie jedoch gemeinsam mit Ihrem Arzt klären, ob organische Ursachen für die Beschwerden auszuschließen sind. Ist dies der Fall, kann allein schon die Entspannung, die mit dem Autogenen Training einhergeht, die Schmerzen lindern. Durch entsprechende Formeln lässt sich dieser Effekt noch verstärken. Das Wort »kühl« beispielsweise hat sich gerade in Hinblick auf Kopfweh als äußerst hilfreich bewährt. Sitzt der Schmerz eher im hinteren Bereich des Kopfes, kann ein verspannter Nacken für ihn verantwortlich sein. Hier hilft eine Formel, die
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