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Autofab

Autofab

Titel: Autofab
Autoren: Philip K. Dick
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verdammte Kiste einfach nicht ran. Sie taucht hier
auf, lädt ab und fährt weiter – wir kriegen einfach
keinen Kontakt zwischen ihr und uns zustande.«
    »Sie ist eine Maschine«, sagte Perine erregt. »Sie ist tot – blind und taub.«
    »Aber
sie steht in Kontakt mit der Außenwelt«, erklärte
O’Neill. »Es muß doch eine Möglichkeit geben,
sie zu packen. Sie spricht auf bestimmte semantische Signale an; wir
müssen diese Signale bloß finden. Wiederentdecken, genauer
gesagt. Die Chancen stehen vielleicht ein halbes Dutzend zu einer
Milliarde .«
    Ein schwaches Rattern unterbrach die drei Männer. Wachsam und argwöhnisch blickten sie auf. Es war soweit.
    »Da
ist sie«, sagte Perine. »Na schön, Sie
Klugscheißer, mal sehen, ob Sie auch nur eine einzige
Änderung in ihrem Funktionsablauf hinkriegen.«
    Der
Lastwagen war gewaltig und ächzte unter seiner prallen Ladung. In
vieler Hinsicht ähnelte er konventionellen, von Menschen
gesteuerten Transportfahrzeugen, mit einer Ausnahme – es gab kein
Führerhäuschen. Eine Ladebühne bildete die waagerechte
Oberfläche, und der Teil, wo normalerweise Scheinwerfer und
Kühlergrill zu sehen waren, bestand aus einer fibrösen,
schwammähnlichen Rezeptorenmasse, dem beschränkten
Sinnesapparat dieser mobilen Nutzungseinheit.
    Als
er die drei Männer bemerkte, kam der Lastwagen langsam zum
Stillstand, schaltete und zog die Notbremse. Es verging ein Augenblick,
während sich Relais in Gang setzten; dann kippte ein Teil der
Ladefläche ab, und eine Kaskade von schweren Kartons ergoß
sich auf die Straße. Den Gegenständen flatterte eine
ausführliche Inventarliste hinterher.
    »Sie
wissen ja, was wir zu tun haben«, meinte O’Neill rasch.
»Beeilen Sie sich, bevor er wieder verschwindet.«
    Geschickt, verbissen schnappten sich die drei Männer die
    abgeladenen
Kartons und rissen die Schutzhülle auf. Schimmernde
Gegenstände: ein Binokular-Mikroskop, ein tragbares
Funkgerät, stapelweise Plastikgeschirr, medizinisches
Versorgungsmaterial, Rasierklingen, Kleidung, Lebensmittel. Der
größte Teil der Lieferung bestand, wie üblich, aus
Lebensmitteln. Die drei Männer begannen, systematisch
Gegenstände zu zertrümmern. Nach ein paar Minuten waren sie
bloß noch von chaotisch verstreuten Trümmern umgeben.
    »Das
hätten wir«, keuchte O’Neill und trat zurück. Er
tastete nach seiner Kontrolliste. »Mal sehen, was er jetzt
macht.«
    Der
Lastwagen war langsam angefahren; urplötzlich hielt er an und
setzte zurück. Seine Rezeptoren hatten mitbekommen, daß die
drei Männer den abgeworfenen Teil der Ladung zerstört hatten.
Knirschend machte er in einem Halbkreis kehrt, blieb stehen und wandte
ihnen seine Rezeptorenbank zu. Seine Antenne fuhr aus; er hatte sich
schon mit der Fabrik in Verbindung gesetzt. Instruktionen waren
unterwegs.
    Eine zweite, identische Ladung wurde abgekippt und vom Lastwagen gestoßen.
    »Alles
für die Katz«, ächzte Perine, als der neuen Ladung eine
entsprechende Inventarliste hinterherflatterte. »Wir haben das
ganze Zeug umsonst kaputtgemacht.«
    »Was
jetzt?« fragte Morrison O’Neill. »Was steht denn als
nächster Schachzug auf unserem Täfelchen?«
    »Helfen
Sie mir mal.« O’Neill schnappte sich einen Karton und
schleppte ihn zum Lastwagen zurück. Er schleifte den Karton auf
die Ladefläche und drehte sich dann nach dem nächsten um. Die
beiden anderen Männer taten es ihm ungeschickt nach. Sie wuchteten
die Ladung auf den Lastwagen zurück. Als der Laster losfuhr, war
auch die letzte viereckige Kiste wieder an ihrem Platz.
    Der
Lastwagen zögerte. Seine Rezeptoren hatten registriert, daß
er wieder beladen worden war. Aus dem Innern seines Triebwerks kam ein
schwaches, anhaltendes Summen.
    »Vielleicht
schnappt er jetzt völlig über«, erklärte
O’Neill schwitzend. »Er hat seinen Auftrag erfüllt und
damit nichts erreicht.«
    Der
Lastwagen machte einen kurzen, vergeblichen Versuch, sich von der
Stelle zu rühren. Dann plötzlich wendete er entschlossen und
schüttete die Ladung, fast zu schnell fürs bloße Auge,
erneut auf die Straße.
    »Greift
sie euch!« schrie O’Neill. Die drei Männer schnappten
sich die Kartons und luden sie fieberhaft wieder auf. Aber ebenso
schnell, wie die Kartons auf die waagerechte Bühne
zurückgeschoben worden waren, kippten die Greifer des Lastwagens
sie über die Laderampen auf der anderen Seite hinunter auf die
Straße.
    »Es
hat keinen Zweck«, meinte Morrison schwer atmend. »Als ob
man
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