Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Titel: Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
wenigsten erfahrene in der Vier-Maschinen-Formation, würde also keinen Geschütz-Überflug wagen. Was die Sache aber nicht minder aufregend machte.
    Er nahm sein Ziel– eine große Garage neben einem Wohnhaus– genau mittig auf den Zielmonitor seiner Maverick, drückte den Feststell-Knopf auf seinem Drosselquadranten, gab über Funk durch: » Geschütz eins«, drehte den Kopf nach rechts, um nicht vom Gleißen des Raketenmotors geblendet zu werden, und drückte auf den » Start«-Knopf an seinem Steuerknüppel. Eine AGM -65G-Maverick löste sich aus der Abschussschiene an der linken Tragfläche und entschwand rasch außer Sicht. Er wählte ein zweites Raketengeschoss aus, legte das Fadenkreuz über das zweite Ziel– das Haus selbst– und feuerte von der rechten Tragfläche eine Maverick ab. Um Sekunden später mit zwei strahlend hellen Explosionen belohnt zu werden.
    » Führungsmaschine hat Sichtkontakt, sieht nach zwei Volltreffern aus.«
    » Drei ist klar«, funkte er bereits im Steigflug und steuerte seinen geplanten Rendezvous-Fixpunkt an. » Vier klar zum Feuern«, bestätigte der vierte A-10-Pilot. Sein Angriffsprofil war wahrscheinlich das am wenigsten aufregende und wurde normalerweise von der A-10 gar nicht geflogen, allerdings waren die A-10 noch neu in der Flotte und all ihre Fähigkeiten daher noch nicht ausgelotet.
    Das Flugmanöver war erheblich simpler als das seiner Flügelmänner: Ladekontrollschalter eingestellt auf Position vier und acht, dann den Hinweisen des GPS folgen bis zum Ausklinkpunkt, Hauptwaffenschalter auf » bewaffnen«, dann, am vorab geplanten Auslösepunkt, auf den Auslöseknopf am Steuerknüppel drücken. Zwei GPS -gesteuerte Eintausend-Pfund-Bomben vom Typ GBU -32 fielen in den nächtlichen Himmel. Der Pilot brauchte sich weder irgendwo einzuklinken, noch musste er das Risiko eines Sturzflugs auf sich nehmen; die an den Waffen angebrachten Lenksysteme bedienten sich satellitengestützter GPS -Navigationssignale, um die Bomben in ihr Ziel zu lenken, ein großes Gebäude in der Nähe der Farm, das als » Gemeindezentrum« ausgewiesen war, bei dem es sich jedoch– beharrlichen Behauptungen mehrerer Nachrichtenquellen zufolge– um einen wichtigen Versammlungs- und Rekrutierungspunkt für PKK -Terroristen handelte.
    Nun, jetzt nicht mehr. Zwei direkte Treffer hatten das Gebäude dem Erdboden gleichgemacht und einen gewaltigen Krater von über fünfzehn Metern Durchmesser hinterlassen. Selbst bei einer Flughöhe von fünfzehntausend Fuß über Grund wurde die A-10 von der Doppelexplosion durchgerüttelt. » Vier ist klar. Waffenanzeige gesichert und bereit.«
    » Zwei gute Infilaks«, funkte der Führungspilot. Von einer Folgeexplosion hatte er nichts bemerkt, allerdings war es gut möglich, dass die Terroristen das geheime Waffen- und Sprengstofflager, das sich dort in den Gebäuden befunden hatte, verlegt hatten. » Muhtesem. Gute Arbeit, Thunderbolts. Überprüfen Sie, ob die Bewaffnungsschalter gesichert sind, und vergessen Sie nicht, die EGM ab- und an der Grenze die Transponder einzuschalten, sonst kehren wir euch womöglich noch mit den ganzen Trümmern zusammen auf, so wie sie das mit diesem PKK -Abschaum da unten machen. Wir sehen uns am Rendezvouspunkt.«
    Minuten später waren alle vier A-10 Thunderbolts, frisch angeschaffte Kampfflugzeuge der türkischen Luftwaffe, wieder sicher jenseits der Grenze. Eine weitere erfolgreiche Antiterror-Mission gegen die sich im Irak verbergenden Aufständischen war beendet.
    Als die Frau, Zilar Azzawi, kurze Zeit darauf wieder zu sich kam, stöhnte sie vor Schmerzen. Ihre linke Hand tat entsetzlich weh, so als hätte sie sich bei ihrem Sturz einen Finger oder den Daumen gebrochen– und dann stellte sie schockiert fest, dass ihre linke Hand nicht mehr da war, abgetrennt in der Mitte des Unterarms. Was immer ihren Ehemann und ihre Söhne getötet und den Pick-up zerstört hatte, es hätte sie um ein Haar ebenfalls umgebracht.
    Dann gewann ihr PKK -Kommandotraining die Oberhand, und sie schaffte es, ihren Arm mit einem Stoffstreifen von ihrem Kleid zu verbinden und so die Blutung zu stillen.
    Das ganze Gelände rings um sie herum stand in Flammen, und sie war gezwungen, dort zu bleiben, wo sie war. Bis auf dieses kleine Fleckchen Staubstraße brannte alles um sie herum, außerdem hatte sie so viel Blut verloren, dass sie glaubte, nicht sehr weit zu kommen, selbst wenn sie gewusst hätte, wohin.
    Alles und jeder war verschwunden, hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher