Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Titel: Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
umsehen werde. Ich sag den anderen Bescheid.« Er küsste seine Frau auf die Wange, dann nahm er seine AK -47. » Ich komm dann später nach, sobald ich…«
    Aus den Augenwinkeln, hoch oben drüben im Westen, sah er es: das kurze Aufflammen eines gelblichen Lichts, nicht so kräftig wie von einem Suchscheinwerfer, eher wie von einer Taschenlampe. Er war nicht sicher, wieso er es tat, trotzdem stieß er seine Frau zur Seite, zwischen die Bäume neben dem Tor. » Runter!«, schrie er. » Bleib unten! Bleib…«
    Plötzlich fing der Boden an zu zittern, als ob tausend Pferde unmittelbar neben ihnen in wilder Panik vorüberstürmten. Sein Gesicht, seine Augen und sein Hals wurden von Wolken aus Staub und Erde eingehüllt, die plötzlich aus dem Nichts auftauchten, und Steine wurden in sämtliche Richtungen davongeschleudert.
    Die Frau stieß einen Schrei aus, als sie sah, wie ihr Mann buchstäblich in Stücke gerissen wurde. Den Pick-up ereilte ein ähnliches Schicksal, ehe der Benzintank explodierte und einen gewaltigen Feuerball gen Himmel steigen ließ.
    Und dann hörte sie es– ein entsetzliches Geräusch, unfassbar laut, das nur einen Sekundenbruchteil währte. Es war, als stünde ein riesiges knurrendes Tier über ihr, gleich einer hausgroßen Kettensäge. Dem Geräusch folgte Augenblicke später das laute Brausen eines über ihrem Kopf dahinschießenden Düsenflugzeugs, so niedrig, dass sie schon glaubte, es wolle womöglich auf der Staubstraße landen.
    Innerhalb weniger Herzschläge waren ihr Ehemann und ihre beiden Söhne vor ihren Augen umgekommen. Irgendwie kam die Frau wieder auf die Beine und rannte zum Hochzeitsempfang zurück, keinen anderen Gedanken im Sinn, als die anderen Mitglieder ihrer Familie zu warnen, damit sie die Flucht ergreifen und ihr Leben retten konnten.
    » Führungsmaschine klar«, gab der Führungspilot der A-10-Thunderbolt- II -Bomber über Funk durch. Dann zog er scharf hoch, um sicherzustellen, dass er sich in sicherem Abstand zu den anderen Maschinen und dem Boden befand. » Zwei – klar nach Abschuss«, funkte der Pilot der zweiten A-10 Thunderbolt. Er warf einen prüfenden Blick auf den vorausblickenden Infrarot-Video-Monitor des AGM -65G-Maverick-Raketengeschosses, auf dem die beiden Pick-ups am Ende der Straße deutlich zu erkennen waren – einer brennend, der andere noch unbeschädigt –, und richtete sich durch eine sachte Berührung seines Steuerknüppels auf das zweite Fahrzeug aus. Seine A-10 war nicht mit einer eigens dafür vorgesehenen Infrarot-Sensorkapsel ausgerüstet, doch das FLIR -Video des Maverick-Raketengeschosses » für Arme« erfüllte problemlos seinen Zweck.
    Unter normalen Umständen waren nächtliche Geschützangriffe nicht ratsam, erst recht nicht in derart hügeligem Gelände. Aber welcher Pilot würde nicht das Risiko eingehen, wenn er dadurch die Möglichkeit erhielt, das unglaubliche GAU -8A-Avenger-Geschütz abzufeuern, ein Dreißig-Millimeter-Gatling-Repetiergeschütz, das riesige Granaten aus abgereichertem Uran abfeuerte– bei fast viertausend Schuss in der Minute? Zumal es jetzt, da das erste Ziel lichterloh brannte, ein Leichtes war, das nächste auszumachen.
    Als die Zieleinrichtung des Maverick eine Dreißig-Grad-Absenkung anzeigte, drückte der Pilot die Nase seiner Maschine nach unten, nahm eine abschließende Anpassung vor, verkündete über Funk » Geschützfeuer!« und drückte auf den Abzug. Das Getöse des riesigen feuernden Geschützes zwischen seinen Beinen vermittelte ein geradezu unglaubliches Gefühl. Mit einem einzigen dreisekündigen Feuerstoß jagten nahezu zweihundert Granaten in ihr Ziel. Die Ladung der ersten Sekunde richtete der Pilot mittig auf den Pick-up, überzog ihn mit fünfzig Granaten und rief dadurch eine weitere spektakuläre Explosion hervor, zog dann die Nase der A-10 ein wenig hoch, um die restlichen einhundertdreißig Granaten nähmaschinengleich parallel zur Straße auf ein fliehendes terroristisches Ziel einschlagen zu lassen.
    Darauf bedacht, sich nicht zu sehr auf sein Ziel zu fixieren, und sich des umliegenden Geländes deutlich bewusst, zog er scharf hoch und steuerte nach rechts, um auf die ihm zugewiesene Flughöhe zu steigen. Die Manövrierfähigkeit der amerikanischen A-10 war erstaunlich– ihren inoffiziellen Spitznamen » Warzenschwein« hatte sie wahrlich nicht verdient. » Zwei ist klar. Drei– klar zum Feuern.«
    » Drei feuerbereit«, antwortete der Pilot der dritten A-10. Er war der am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher