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Ausgeträllert (German Edition)

Ausgeträllert (German Edition)

Titel: Ausgeträllert (German Edition)
Autoren: Minck
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schlitzen anderen Frauen nich’ die Kehle auf«, sagte Elli. »Frauen morden mit Gift. Kehle durchschneiden is’ Arbeit für einen echten Profikiller. Entschlossen, leise, unauffällig und sehr schnell.«
    »Kaltblütig«, pflichtete Mia ihr bei.
    Oma Berti nickte.
    »Also waren die beiden Männer in den schwarzen Anzügen Profikiller? Wollt ihr das damit sagen? Und wer hatte die wohl geschickt? Irgendwelche Ideen?«
    »Jemand, der eifersüchtig auf La Roses Erfolg war? Wie damals, als diese beiden Eislauftussis sich bekriegt haben und die eine der anderen das Schienbein hat zertrümmern lassen?«, sagte Carmen Sawatzki.
    »Aha? Du meinst also Marianne Rosenberg lässt der Nachtigall die Kehle durchschneiden?«
    Elli lachte. »Oder die Jacob-Sisters ...«
    »Und wenn die Schulden gehabt hätte, dann schickt das Inkasso-Team-Moskau keine Killer. Die drohen nur«, sagte Mia. »Hab ich in einer Zeitschrift gelesen.«
    »Hey«, rief Rudi. »Bleiben wir doch mal beim Showbusiness: Was, wenn die Dolores la Rose gar nicht singen kann? Weisste, wie damals, bei Milli Vanilli!«
    »Doch, kann sie«, sagte ich. »Ich hab sie gehört, als ich mit Raoul bei Racic war. Ich war in der Halle, und sie hat geprobt. Die kann Glas zersingen, wie Oskar Matzerath.«
    »Muss ich den kennen?«, fragte Rudi.
    Matti schüttelte den Kopf, griff hinter sich ins Bücherregal, holte ein Buch heraus und drückte es Rudi in die Hand.
    »Lies es, dann weißt du Bescheid«, sagte ich. »Und jetzt zurück zum Thema. Was denken Sie über den Mord, Herr Matti?«
    »Zwei Morde«, sagte er.
    Wir beugten uns alle vor. Aber Matti sagte nichts mehr. Berti klopfte ihm auf die Schulter. »Und weiter? Sie meinen also, die hängen zusammen?«
    Er nickte. »Bruder und Schwester werden umgebracht. Das kann kein Zufall sein.«
    »Hat irgendjemand eine Glaskugel dabei?«, fragte Wilma und zupfte an ihrem Abendkleid herum. »Die haben sich jahrelang nicht gesehen, dann versöhnen sie sich und werden ziemlich schnell hintereinander gekillt. Das muss in der Familie liegen. Es war bestimmt dieser Dennis. Wenn ich euch richtig verstanden habe, gibt es überhaupt keine Hinweise auf einen anderen Täter. Oder?«
    Matti schüttelte den Kopf. »Wir wissen nicht genug über die Familie.«
    »Aha? Was hat denn Petra eigentlich gesagt? Sie machen doch die Beerdigung von Günni Heibuch«, fragte ich ihn.
    »Petra Heibuch hat nur vom Billigsten bestellt«, sagte Mia. Matti zog die Augenbrauen hoch.
    »Kein Wunder. Die hat finanzielle Schwierigkeiten«, sagte ich. »Die kann sich das nicht leisten.«
    »Denkst du«, sagte Mia und warf Matti einen fragenden Blick zu. Er nickte und Mia fuhr fort. »Wolfi ist der Alleinerbe. Und auf ihn läuft auch die Lebensversicherung von Günter Heibuch, eine große Lebensversicherung. Das hat Petra Heibuch mir erzählt. Die ist ja extra mit Matti mitgefahren, um sich die Särge anzugucken, und dann war die plötzlich ganz redselig. Sie hat gesagt, Wolfi würde eine große Beerdigung zu sehr aufregen. Deswegen nur allerkleinster Kreis und alles so schlicht wie möglich.«
    »Tja, und wo ist da jetzt das Motiv?«, warf Carmen ein. »Das verstehe, wer will.«
    »So kommen wir nich’ weiter«, sagte Berti.
    »Genau. Wir brauchen mehr Informationen. Und die hat nur Winnie«, schlug Wilma vor.
    »Dat stimmt.« Berti zückte ihr Handy. Nach ein paar Sekunden legte sie wieder auf. »Nich’ da. Mist!«
    »Ich hab Hunger«, sagte Elli und drückte Rudi an sich.
    »In de Kuche ssinde Pfannekuche«, murmelte Raoul im Schlaf.
    Gegen halb acht machte ich mich auf den Weg nach Wattenscheid. Ich hatte letztendlich Wilmas Angebot angenommen, die nächsten Tage wieder in ihrer Wohnung zu verbringen. Elli war froh, dass Rudi wieder da war, und versprach, die Missverständnisse mit Fiona zu klären. Herr Matti freute sich auch irgendwie, aber es sah so aus, als würde für Rudi nach der Wiedersehensfeier auch noch ein Termin für ein ernstes Wörtchen im Raume stehen. Und Raoul? Der Meisterkoch schlief immer noch, auch als die große Diskussion darüber ausbrach, wer mit wem in welchem Auto wohin fährt. Alle boten mir an, mich nach Wattenscheid zu fahren, aber ich winkte ab. Ich war mir sicher, dass keiner mehr in der Lage war, nach den etlichen Flaschen Wein, die während der Nacht die Runde gemacht hatten, noch ein Auto sicher von A nach B zu steuern. Ich war die Einzige, die keinen Tropfen angerührt hatte. Matti bestellte uns ein Taxi.
    Ich bat ihn, Raoul
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