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Ausgelöscht

Ausgelöscht

Titel: Ausgelöscht
Autoren: K Ablow
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spielten«, erklärte Theresa. »Jeder von uns hätte sich jederzeit die Finger verbrennen können.«
    »Das stimmt«, pflichtete Clevenger bei. »Man weiß bloß nie, wann oder wie es passieren wird.« Er drehte sich mit seinem Sessel zu dem großen, reich verzierten Spiegel um, der an der gegenüberliegenden Wand hing.
    Theresa drehte sich ebenfalls um und sah in den Spiegel. Sie betrachtete lächelnd ihrer beider Spiegelbild.
    Clevenger griff nach einem Knopf, der an der Unterseite des Schreibtisches angebracht war.
    Ihr Spiegelbild verschwand ganz langsam, während die Lampen im Büro gedimmt wurden und den Spiegel durchsichtig machten, so dass dahinter Collin Coroway, Mike Coady, Billy Bishop und Jet Heller zum Vorschein kamen.
    »Frank?«, fragte Theresa verwirrt und panisch.
    »Verzeihen Sie mir, dass ich ein weiteres Drama auf Ihre Kosten inszeniert habe.«
    »Niemand kann irgendetwas von dem, was ich gesagt habe, vor Gericht bezeugen«, protestierte sie. »Sie sind Psychiater. Das hier ist Ihre Praxis.«
    »Aber ich bin nicht Ihr Psychiater. Und das hier ist keine Therapiesitzung. Es ist eine Mordermittlung.«
    Tränen sprangen ihr in die Augen. »War es Kyle? Hat er es Ihnen erzählt?«
    »Er würde Sie niemals verraten. Sie waren all diese Jahre über sein Ein und Alles«, sagte Clevenger. »Es ergab nur einfach keinen Sinn für mich, dass er Collin Johns Pistole gegeben haben wollte. Ihr Sohn ist viel zu scharfsichtig dafür. Er wünschte Ihrem Mann den Tod. Collins einziges wahres Mordmotiv wäre Geld gewesen – Sie hingegen hätten aus Leidenschaft getötet, aus Eifersucht, aus Wut. Sie hätten aus den gleichen Gründen getötet, aus denen George Reese Grace ermordet hat. Weil Sie den Gedanken nicht ertragen konnten, dass Ihr Partner wiedergeboren wurde. Nicht, nachdem Sie so lange in einer Ehe gelebt hatten, die tot war.«
    Die Tür zum Büro ging auf. Coady kam herein, in der Hand ein Paar Handschellen.
    »Ich dachte, Sie würden mich verstehen«, sagte Theresa und klang dabei unendlich verletzlich. »Ich dachte … Empfinden Sie nichts für mich?«
    »Doch, das tue ich«, sagte Clevenger. »Es tut mir Leid, dass wir uns nicht tatsächlich als Arzt und Patientin begegnet sind, bevor das alles hier passiert ist. Vielleicht hätten Sie dann eine Chance auf wahre Freiheit gehabt, statt eines Lebens hinter Gittern.«
    Billy Bishop saß auf der Fensterbank, schräg zu Clevengers Schreibtisch. Er hatte im Voraus gewusst, wie sich das Drama im Bostoner Polizeipräsidium entwickeln würde.
    »Also, was glaubst du, wer deinen Pick-up in die Luft gesprengt hat?«, fragte er Clevenger.
    »Zehn zu eins, dass es Kyle Snow war«, antwortete Clevenger. »Er hatte ein Motiv. Er weiß ein bisschen über Sprengstoffe Bescheid. Aber ich kann es nicht beweisen.«
    »Genauso schätze ich die Sache auch ein«, sagte Billy. »Er hat mitgeholfen, Grace Baxter und seinen Vater zu töten – und er hätte beinahe auch dich umgebracht. Und alles nur, weil er sich selbst hasst. Ich kann es in seinen Augen sehen. Er wird mehr Oxycontin denn je brauchen.«
    »Du wirst langsam richtig gut.«
    »Dr. Heller war ziemlich überzeugend da drin. Er ist ein guter Schauspieler.«
    »Er hat bislang allerdings nicht die Absicht, den OP gegen eine Bühne einzutauschen. Er hat mir erzählt, dass er sich eine Woche frei nimmt, dann ist eine sehr große Operation angesetzt. Wieder ein kleines Mädchen – diesmal mit einem Tumor.«
    Billy schnitt eine Grimasse. »Meinst du, dass er gefasst genug dafür ist?«
    »Er wird sich wieder in den Griff kriegen«, versicherte Clevenger. »John Snows Fall ist abgeschlossen, zum Teil dank seiner Mithilfe – und deiner.«
    Billy sah aus, als wollte er etwas Wichtiges sagen, fände jedoch nicht ganz die richtigen Worte.
    »Ich bin sicher, dass du ihm zuschauen darfst, wenn du möchtest«, sagte Clevenger. »Er hat dich wirklich gern im OP dabei. Und ich habe ganz sicher nichts dagegen.«
    »Es geht nicht um Dr. Heller.«
    Clevenger wartete.
    »Ich habe mit Casey über das Baby gesprochen«, sagte Billy. »Gestern Abend spät.«
    Das nannte man wohl einen abrupten Themenwechsel. Clevenger wollte ihm helfen, einen klaren Blick zu wahren. »Wie ich dir schon gesagt habe, es ist noch zu früh, um sicher zu sein, ob sie es wirklich behalten will«, sagte er.
    »Das weiß ich«, erwiderte Billy. »Aber ich hab ihr gesagt, dass es in Ordnung geht, wenn sie es behalten will.«
    Clevenger wollte so schnell keine
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