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Ausgelöscht

Ausgelöscht

Titel: Ausgelöscht
Autoren: K Ablow
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Und es wird auch die Geschworenen überzeugen.«
    »Er hat sie beide umgebracht«, platzte Coroway heraus und zeigte mit dem Finger auf Reese. »Kyle hat Graces Abschiedsbrief und Johns Waffe der gleichen Person gegeben. George Reese. Er hat John umgebracht. Und dann hat er seine eigene Frau umgebracht. Weil sich die beiden gegen alle Erwartungen ineinander verliebt hatten. Ich habe ebenso wenig getan wie Theresa. Ich habe nur geholfen, die Illusion zwischen den beiden am Leben zu erhalten. Ich habe mich keines Verbrechens schuldig gemacht.«
    Clevenger sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Sie waren der Stützpfeiler dieses speziellen Gefüges. Denn nachdem Sie von Ihrem Geschäftspartner erst einmal erhalten hatten, was Sie wollten – nämlich Vortek –, da haben Sie ihm die Wahrheit erzählt. Sie haben ihm erzählt, dass er hinters Licht geführt worden war. Dass er sich in eine Schauspielerin verliebt hatte. Weil Sie ihn tief im dunkelsten Winkel Ihrer Seele gehasst haben, Collin. Sie hassten seinen Intellekt. Sie hassten die Tatsache, dass er ein Genie war und Sie ein bloßer Buchhalter. Und sich vorzustellen, dass er obendrein auch noch Grace Baxter bekam? Nein. Das konnten Sie nicht ertragen. Sie erzählten ihm, dass das, was er für Liebe hielt, nichts weiter als eine Finte war. Sie haben ihn zerstört. Und das war der Moment, an dem er Lebwohl gesagt hat. Das war der Moment, als er Ihnen erzählt hat, dass er alle verlassen würde, dass seine Operation mehr als nur das Ende seiner Anfälle bedeuten würde. Dass sie ihn auch von all seinen Schmerzen befreien würde. Weil er sich an niemanden von Ihnen mehr erinnern würde.«
    Heller klammerte sich an der Tischkante fest, so dass seine Fingerknöchel weiß vortraten.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte Coroway.
    »Sie konnten schließlich schlecht zulassen, dass ein Mann mit John Snows Wissen über Waffensysteme frei und ungehindert durch die Welt spazierte. Er hätte Ihre Branchengeheimnisse ausplaudern können. Er hätte sein eigenes Unternehmen gründen und Sie glatt vom Markt verdrängen können. Unterm Strich lief alles aufs Geld hinaus. Also sind Sie an jenem Morgen zum Mass General gefahren und haben es so arrangiert, dass Sie ihn in jener Gasse trafen«, fuhr Clevenger fort. »Sie haben ihn mit einem Schuss mitten ins Herz niedergestreckt. Sie haben ihn umgebracht, bevor er die Chance erhielt, wieder geboren zu werden.«
    Heller sprang von seinem Stuhl auf, stürzte sich auf Coroway und schleuderte ihn gegen die Wand. Er legte die Hände um seinen Hals und begann, ihn zu würgen.
    Lindsey Snow schrie auf.
    »Welches Recht hatten Sie, mir meinen Patienten zu nehmen?«, brüllte Heller. »Sind Sie Gott?«
    Clevenger und Kyle Snow eilten dazu und versuchten, Heller wegzuzerren.
    Hellers Hände schlossen sich nur umso fester um Coroways Hals. »Wir standen kurz davor, Geschichte zu schreiben«, wütete er.
    Die Tür des Vernehmungszimmers sprang auf.
    Aus dem Augenwinkel sah Clevenger Mike Coady und Billy in der Tür auftauchen. Coady hatte die Waffe gezogen.
    »Doktor Heller«, sagte Billy. »Tun Sie es nicht.«
    Heller sah ihn an, dann blickte er auf seine Hände.
    »Bitte«, sagte Billy.
    Heller ließ zögernd los.
    Coroway sackte auf den Boden und rang keuchend nach Luft.
    Coady senkte die Pistole. »Wie es sich trifft, habe ich zwei Paar Handschellen dabei«, verkündete er mit einem Blick zu George Reese und hielt sie hoch. »Und keins davon mit Brillanten besetzt. Sie werden sich damit begnügen müssen.«

22

    Gut eine Stunde später betrat Theresa Snow Clevengers Büro bei Boston Forensics. Clevenger hatte sie erreicht, als sie gerade nach Hause gekommen war, und hatte ihr gesagt, dass er sie umgehend unter vier Augen sprechen müsse.
    Er zog einen Sessel dichter an seinen Schreibtisch und bat sie mit einer Geste, Platz zu nehmen. Er selbst setzte sich in seinen Schreibtischsessel.
    »Worüber wollten Sie mit mir reden?«, kam sie ohne Umschweife zur Sache.
    »Über die Wahrheit.«
    Ihre Blicke trafen sich, und sie hielt dem seinen stand. »Die Wahrheit worüber?«
    »Über John.«
    »Sagen Sie mir, was Sie meinen.«
    »Ich weiß, was tatsächlich passiert ist, Theresa. Und ich weiß, warum.« Er wandte den Blick ab. »Ich bin nicht stolz auf das, was ich im Vernehmungszimmer getan habe. Aber ich würde es wieder tun.«
    Sie erwiderte nichts.
    Er sah sie wieder an und senkte die Stimme. »Ich weiß, warum Sie John umgebracht
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