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Ausgelöscht

Ausgelöscht

Titel: Ausgelöscht
Autoren: K Ablow
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Lösung für Vortek finden. Aber Grace setzte in ihm Energien frei, von denen er nicht einmal geahnt hatte, dass er sie besaß. Und sein Verstand benutzte diese Energien, um die kreative Barriere zu durchbrechen, die verhindert hatte, dass Vortek Realität wurde. Er benutzte sie, um intellektuell weiter zu gehen als je zuvor. Er segelte förmlich über seine Anfallschwelle hinweg. Weil Grace ihm Halt gab. Sie war so mit seinem Intellekt und seiner Intuition verflochten, dass er, als er schließlich das Problem löste, mit dem er so lange gerungen hatte, die Lösung als Porträt von ihr in seinem Tagebuch niederschrieb. Er formte wortwörtlich ihr Haar und ihre Augen, ihre Nase und ihre Lippen aus einer Collage aus Zahlen und mathematischen Symbolen – Gleichungen, die sich zu der Erfindung summierten, mit der er so lange gerungen hatte.«
    »Ich war mir nicht bewusst, dass sich das Tagebuch noch unter den Beweisstücken befindet«, warf LeGrand ein.
    »Ich habe zufällig eine Fotokopie, die mein Sohn angefertigt hat, bevor das FBI eingeschritten ist«, erklärte Clevenger. »Sie befindet sich in der Asservatenkammer. Ebenso wie die Bestätigung für die fünf Millionen Dollar, die Mr. Reese auf das Konto seiner Frau überwiesen hat, als Bezahlung dafür, dass sie John Snow verführt hatte. Sie hat das Geld bekommen, als Vortek vollendet war.«
    »Sehr interessant«, bemerkte LeGrand. »Aber Ihre Theorie beweist nur, dass mein Klient und seine Frau einander völlig ergeben waren. Sie hätte alles für ihn getan, und er für sie. Die einzige Person mit einem wirklichen Motiv, Grace umzubringen, ist Mrs. Snow, Johns Frau. Sie ist die Einzige, die er betrogen hat.«
    Theresa Snow antwortete nicht.
    »Das würde vielleicht stimmen, wenn der Plan so funktioniert hätte, wie Ihr Klient es sich vorgestellt hatte«, entgegnete Clevenger. »Aber er hat ein wenig zu gut funktioniert. Nicht nur, dass John Snow sich in Grace Baxter verliebte. Sie verliebte sich auch in ihn. Sie war von ihm schwanger. Und sie wollte das Kind austragen.«
    Lindsey Snow zuckte zusammen.
    Theresa Snow wandte sich ab.
    Reese sprang auf. »Das ist eine Lüge!«
    LeGrand packte ihn und zog ihn wieder auf seinen Stuhl.
    Clevenger sah, wie Reese mühsam darum kämpfte, sich zu beherrschen. »Das Problem ist, dass niemand, Sie selbst eingeschlossen, Mr. Reese, die Tatsache in Betracht gezogen hatte, dass John Snow ein bemerkenswerter Mensch war. Er war keine Modepuppe. Er war keine Sportskanone. Er hätte sich auf den exklusiven Partys, die Sie geben, nicht zurechtgefunden. Er war ein Genie. Ein Erfinder. Seine Vorstellungskraft war so gewaltig, dass sein Gehirn sie kaum fassen konnte. Und das war sehr verführerisch für Ihre Frau. Denn, um der Wahrheit die Ehre zu geben, Geld hat sie nie befriedigt. Es hatte sich die besten Teile von ihr bloß zu Geiseln gemacht. Darunter war mehr, als Sie wussten – mehr als sie selbst wusste. Auch als sie die fünf Millionen erhielt, die Sie ihr versprochen hatten, konnte sie John Snow nicht vergessen.« Er sah zu, wie sich diese Tatsache einen Weg in Reeses Psyche grub. »Sie sind nach Haus gegangen, als Ihre Frau nicht bei der Cocktailparty in der Bank erschienen war«, sagte er. »Sie hatten bereits die schreckliche Wahrheit in ihrem Abschiedsbrief gelesen. Sie liebte Snow. Sie wollte ohne ihn nicht weiterleben. Und als Sie sie an jenem Abend mit aufgeschnittenen Pulsadern auf dem Bett fanden, an dem Tag, an dem er erschossen worden war, da konnten Sie es nicht mehr ertragen. Die Verletzungen waren nicht tödlich. Das wussten Sie. Sie hatte schon zuvor Selbstmordversuche unternommen. Aber eins war diesmal anders. Diesmal hatten Sie sie wirklich verloren – an einen anderen Mann. Also haben Sie das Teppichmesser genommen und ihr die Kehle durchgeschnitten.«
    »Ich hoffe, Sie haben Beweise, die das untermauern …«, setzte LeGrand an.
    »Grace Baxters Wunden stammen von zwei verschiedenen Klingen«, schnitt ihm Clevenger das Wort ab. »Von dem Teppichmesser, das Ihr Klient benutzt hat, um die Halsschlagadern seiner Frau zu durchtrennen, und von einer feineren Klinge, einer Art Rasierklinge, mit der sie sich die Pulsadern aufgeschlitzt hatte.«
    LeGrand entgleisten die Gesichtszüge.
    »Die Polizei hat keine blutige Rasierklinge gefunden. Und zwar deshalb, weil Mr. Reese sie beseitigt hat, bevor die Polizei eingetroffen ist.« Clevenger machte abermals eine Kunstpause. »All das ist für mich völlig überzeugend.
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