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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe)
Autoren: Frieda Lamberti
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Zeugnis aus?« Er grinst mich frech an und geht an seinen Spint.
   »Sicherlich wird Tobi jetzt ins Krankenhaus fahren. Spätestens dort wird er explodieren, wenn er merkt, dass Clara bereits zu Hause ist.«
   »Hier ist das Anforderungsprofil, um das du mich gebeten hast.« Er zieht einen roten Schnellhefter aus seiner Aktentasche und reicht ihn mir. Ich will danach greifen, aber weil mir abrupt schwindelig wird, halte ich mich an der Tischkante fest. Mein Atem wird schwer und meine Knie geben nach.
   »Was ist mit dir, du bist kreidebleich!« Er reicht mir ein Glas Wasser und stellt mir einen Stuhl an den Tisch.
   »Hast du schon etwas gegessen? Hast du Schmerzen? Marie, sprich schon.« Ich deute auf meine Handtasche. Ohne hinzusehen öffne ich die Tablettenschachtel und schlucke gleich zwei Schmerzstiller.
   »Ärger mit Tobias schlägt mir immer gleich auf den Magen. Gib mir einen Moment. Gleich wird es wieder besser.« Arnaud nimmt mir die Schachtel aus der Hand und geht zu Steffen ins SPA.
   »Diese Dinger futtert Marie seit Tagen wie Bonbons. Sie ist weiß wie eine Wand und wäre fast umgefallen. Kannst du nicht mit ihr sprechen.« Steffen folgt dem Maître in die Küche und sie hören, wie Tobias und ich laut streiten.
   »Das hast du doch mit Absicht gemacht. Ich hab wie ein Idiot vor der Krankenschwester gestanden.«
   »Selbstverständlich habe ich Clara schon abgeholt. Vielleicht wäre dir wieder ein wichtiger Termin mit Valerie dazwischen gekommen. Das Risiko wollte ich nicht eingehen.«
   »Du spinnst total!« Tobias verlässt die Küche und Arnaud geht in den Kühlraum. Nun bin ich mit Steffen und Timo allein.
   »Wer von euch beiden hat ausgeplaudert, dass ich mit Arnaud schwimmen war?« Ich bekomme keine Antwort. Laut schimpfend gehe ich auf die Terrasse und stelle mich vor Christina auf. Sie sitzt gemütlich auf der Bank und nimmt ein Sonnenbad.
   »Komm mit, zu viel Sonne ist schlecht für den Teint und macht alt. Ich finde, du hast dich genug ausgeruht. Es wird Zeit, dass du dich mal nützlich machst. Geh in die Küche und helfe am Muschel Posten.« Entgeistert schaut sie mich an.
   »Du wirst doch wohl ein paar läppische Miesmuscheln nach Rezept zubereiten können. Wenn nicht, bleibt die Küche heute kalt. Ich bin raus. Ihr langt mir alle und ich brauche eine Pause von euch!« Christina traut sich nicht zu widersprechen und folgt mir.
   »Hier ist deine neue Sous Chefin für heute. Ich fahre jetzt nach Hause und kümmere mich um das Stelleninserat.« Ich nehme die rote Mappe und fahre nach Hause.

Clara sitzt auf dem Sofa uns schaut fern. Der Hund liegt zufrieden an ihrem Fußende und schläft. Ellen und Tobias sind auf der Terrasse und unterhalten sich über mich. Die beiden verstummen sofort, als ich zu ihnen nach draußen trete.
   »Oh, ich störe wohl!« Wütend gehe ich ins Elternschlafzimmer und lege mich aufs Bett. Fassungslos darüber, dass nicht nur mein Lokal von der Familie belagert wird, sondern ich mir in meinem eigenen Haus wie ein Eindringlich vorkommen muss, lösen die ersten Tränen aus.
   »Was war mit dir los? Steffen sagt, du hattest einen Schwächeanfall?« Tobias legt sich zu mir aufs Bett und streichelt meinen Rücken. »Wir machen uns Sorgen!«
   »Ihr macht mich alle krank! So habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich will mein altes Leben wieder haben. Ohne all die Plagegeister!«
   »Ja, unser Plan mit dem Mató Bistro & SPA ist deutlich in die Hose gegangen. Ich habe es mir auch anders vorgestellt.« Ich drehe mich um und drücke fünf Küsschen auf seine Lippen.
   »Lass uns die Bande rausschmeißen. Wir übernehmen wieder!«
   »Zuerst kümmern wir uns um geeignetes Küchenpersonal.« Ich hole den roten Schnellhefter aus meiner Tasche und werfe ihn Tobias zu.
   »Genau das habe ich vor. Lass uns ein Stellenangebot aufgeben. Lies mal vor, was muss der neue Sous Chef können.« Tobias liest das Schreiben und blickt erbost zu mir rüber.
   »Wer verarscht hier jetzt wen?«, fragt er laut und wirft die Mappe zurück aufs Bett. Ich verstehe nicht und lese selbst.
   »Er/Sie muss so sexy sein, wie du. So begeisterungsfähig sein, wie du. So küssen können, wie du. So schmecken, wie du. So lachen....... « Ich suche nach Worten. Das ist schon ein starkes Stück. Ich ärgere mich unbeschreiblich darüber, nicht vorher einen Blick hineingeworfen zu haben. Aber nun ist es zu spät. Tobi
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