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Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons
Autoren: Gotamo Buddhos
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Erwägung lösen sich ihm drei Umgarnungen auf: der Glaube an Persönlichkeit, Zweifelsucht, sich klammern an Tugendwerk.
    Das nennt man, ihr Mönche, Wähnen, das wissend überwunden werden muß.
    Was ist das aber, ihr Mönche, für ein Wähnen, das wehrend überwunden werden muß? Da wahrt sich, ihr Mönche, ein Mönch Besonnenheit als gründliche Wehr und Waffe des Gesichts. Denn ließ' er, ihr Mönche, sein Gesicht wehrlos gewähren, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn; doch das wehrlich gewahrte Gesicht hält das verstörende, sehrende Wähnen von ihm ab. Besonnenheit wahrt er sich als gründliche Wehr und Waffe des Gehörs. Denn ließ' er, ihr Mönche, sein Gehör wehrlos gewähren, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn; doch das wehrlich gewahrte Gehör hält das verstörende, sehrende Wähnen von ihm ab. Besonnenheit wahrt er sich als gründliche Wehr und Waffe des Geruchs. Denn ließ' er, ihr Mönche, seinen Geruch wehrlos gewähren, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn; doch der wehrlich gewahrte Geruch hält das verstörende, sehrende Wähnen von ihm ab. Besonnenheit wahrt er sich als gründliche Wehr und Waffe des Geschmacks. Denn ließ' er, ihr Mönche, seinen Geschmack wehrlos gewähren, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn; doch der wehrlich gewahrte Geschmack hält das verstörende, sehrende Wähnen von ihm ab. Besonnenheit wahrt er sich als gründliche Wehr und Waffe des Getasts. Denn ließ' er, ihr Mönche, sein Getast wehrlos gewähren, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn; doch das wehrlich gewahrte Getast hält das verstörende, sehrende Wähnen von ihm ab. Besonnenheit wahrt er sich als gründliche Wehr und Waffe des Gedenkens. Denn ließ' er, ihr Mönche, sein Gedenken wehrlos gewähren, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn; doch das wehrlich gewahrte Gedenken hält das verstörende, sehrende Wähnen von ihm ab. Ließ' er sich also, ihr Mönche, wehrlos gehn, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn; doch wehrlich gewahrt hält er das verstörende, sehrende Wähnen von sich ab.
    Das nennt man, ihr Mönche, Wähnen, das wehrend überwunden werden muß.
    Was ist das aber, ihr Mönche, für ein Wähnen, das pflegend überwunden werden muß? Da pflegt, ihr Mönche, ein Mönch gründlich besonnen der Kutte, nur um sich vor Kälte zu schützen, vor Hitze zu schützen, nur um sich vor Wind und Wetter, vor Mücken und Wespen und plagenden Kriechtieren zu schützen, nur um die Scham und Schande bedecken zu können. Gründlich besonnen pflegt er der Almosenspeise, nicht etwa zur Letzung und Ergetzung, nicht zur Schmuckheit und Zier, sondern nur um diesen Körper zu erhalten, zu fristen, um Schaden zu verhüten, um ein heiliges Leben führen zu können: ›So werd' ich das frühere Gefühl abtöten und ein neues Gefühl nicht aufkommen lassen, und ich werde ein Fortkommen haben, ohne Tadel bestehn, mich wohl befinden.‹ Gründlich besonnen pflegt er der Lagerstatt, nur um sich vor Kälte zu schützen, vor Hitze zu schützen, nur um sich vor Wind und Wetter, vor Mücken und Wespen und plagenden Kriechtieren zu schützen, nur um den Unbilden der Jahreszeit auszuweichen, um Ruhe genießen zu können. Gründlich besonnen pflegt er der Arzeneien im Fall einer Krankheit, nur um anfällige niederbrennende Gefühle zu beschwichtigen, mit der Unabhängigkeit als letztem Ziel. Weil ihn also, ihr Mönche, ohne Pflege verstörendes, sehrendes Wähnen ergriffe, nimmt er der Pflege wahr und hält das verstörende, sehrende Wähnen von sich ab.
    Das nennt man, ihr Mönche, Wähnen, das pflegend überwunden werden muß.
    Was ist das aber, ihr Mönche, für ein Wähnen, das duldend überwunden werden muß? Da erträgt, ihr Mönche, ein Mönch gründlich besonnen Kälte und Hitze, Hunger und Durst, Wind und Wetter, Mücken und Wespen und plagende Kriechtiere, boshafte, böswillige Redeweisen, körperliche Schmerzgefühle, die ihn treffen, heftige, schneidende, stechende, unangenehme, leidige, lebensgefährliche dauert er duldend aus. Denn würde er ungeduldig, ihr Mönche, so käme verstörendes, sehrendes Wähnen über ihn: darum bleibt er geduldig und entgeht dem verstörenden, sehenden Wähnen.
    Das nennt man, ihr Mönche, Wähnen, das duldend überwunden werden muß.
    Was ist das aber, ihr Mönche, für ein Wähnen, das fliehend überwunden werden muß? Da flieht, ihr Mönche, ein Mönch gründlich besonnen einen
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