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Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons
Autoren: Gotamo Buddhos
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Da hat einer, ihr Mönche, nichts erfahren, ist ein gewöhnlicher Mensch, ohne Sinn für das Heilige, der heiligen Lehre unkundig, der heiligen Lehre unzugänglich, ohne Sinn für das Edle, der Lehre der Edlen unkundig, der Lehre der Edlen unzugänglich und erkennt nicht was der Achtsamkeit wert ist und erkennt nicht was der Achtsamkeit unwert ist. Ohne Kenntnis der würdigen Dinge, ohne Kenntnis der unwürdigen Dinge achtet er auf das Unwürdige und nicht auf das Würdige. Was ist aber, Mönche, das Unwürdige, das er würdigt? Durch dessen Würdigung, ihr Mönche, neuer Wunscheswahn gezeitigt wird und alter erstarkt, neuer Daseinswahn gezeitigt wird und alter erstarkt, neuer Irrwahn gezeitigt wird und alter erstarkt, das ist das Unwürdige, das er würdigt. Und was ist, ihr Mönche, das Würdige, das er nicht würdigt? Durch dessen Würdigung, ihr Mönche, neuer Wunscheswahn nicht aufkommen kann und alter zerstört wird, neuer Daseinswahn nicht aufkommen kann und alter zerstört wird, neuer Irrwahn nicht aufkommen kann und alter zerstört wird, das ist das Würdige, das er nicht würdigt. Und indem er unwürdige Dinge würdigt und würdige Dinge nicht würdigt erhebt sich neues Wähnen in ihm und das alte erstarkt.
    Und seicht erwägt er also: ›Bin ich wohl in den vergangenen Zeiten gewesen? Oder bin ich nicht gewesen? Was bin ich wohl in den vergangenen Zeiten gewesen? Wie bin ich wohl in den vergangenen Zeiten gewesen? Was geworden bin ich dann was gewesen? Werd' ich wohl in den zukünftigen Zeiten sein? Oder werde ich nicht sein? Was werd' ich wohl in den zukünftigen Zeiten sein? Wie werd' ich wohl in den zukünftigen Zeiten sein? Was geworden werd' ich dann was sein?‹ Und auch die Gegenwart erfüllt ihn mit Zweifeln: ›Bin ich denn? Oder bin ich nicht? Was bin ich? Und wie bin ich? Dieses Wesen da, woher ist das wohl gekommen? Und wohin wird es gehn?‹
    Und bei solchen seichten Erwägungen kommt er zu dieser oder zu jener der sechs Ansichten: die Ansicht ›Ich habe eine Seele‹ wird ihm zur festen Überzeugung, oder die Ansicht ›Ich habe keine Seele‹ wird ihm zur festen Überzeugung, oder die Ansicht ›Beseelt ahn' ich Beseelung‹ wird ihm zur festen Überzeugung, oder die Ansicht ›Beseelt ahn' ich Entseelung‹ wird ihm zur festen Überzeugung, oder die Ansicht ›Entseelt ahn' ich Beseelung‹ wird ihm zur festen Überzeugung, oder aber er kommt zur folgenden Ansicht: ›Mein selbiges Selbst, sag' ich, findet sich wieder, wenn es da und dort den Lohn guter und böser Werke genießt, und dieses mein Selbst ist dauernd, beharrend, ewig, unwandelbar, wird sich ewiglich also gleich bleiben.‹ Das nennt man, ihr Mönche, Gasse der Ansichten, Höhle der Ansichten, Schlucht der Ansichten, Dorn der Ansichten, Hag der Ansichten, Garn der Ansichten. Ins Garn der Ansichten geraten, ihr Mönche, wird der unerfahrene Erdensohn nicht frei vom Geborenwerden, Altern und Sterben, von Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung, er wird nicht frei, sag' ich, vom Leiden.
    Doch der erfahrene heilige Jünger, ihr Mönche, merkt das Heilige, ist der heiligen Lehre kundig, der heiligen Lehre wohlzugänglich, merkt das Edle, ist der Lehre der Edlen kundig, der Lehre der Edlen wohlzugänglich und erkennt was der Achtsamkeit wert ist und erkennt was der Achtsamkeit unwert ist. Bekannt mit den würdigen Dingen, bekannt mit den unwürdigen Dingen achtet er nicht des Unwürdigen sondern des Würdigen. Was ist aber, Mönche, das Unwürdige, das er nicht würdigt? Durch dessen Würdigung, ihr Mönche, neuer Wunscheswahn gezeitigt wird und alter erstarkt, neuer Daseinswahn gezeitigt wird und alter erstarkt, neuer Irrwahn gezeitigt wird und alter erstarkt, das ist das Unwürdige, das er nicht würdigt. Und was ist, ihr Mönche, das Würdige, das er würdigt? Durch dessen Würdigung, ihr Mönche, neuer Wunscheswahn nicht aufkommen kann und alter zerstört wird, neuer Daseinswahn nicht aufkommen kann und alter zerstört wird, neuer Irrwahn nicht aufkommen kann und alter zerstört wird, das ist das Würdige, das er würdigt. Und indem er unwürdige Dinge nicht würdigt und würdige Dinge würdigt kommt neues Wähnen nicht auf und das alte vergeht.
    ›Das ist das Leiden‹ erwägt er gründlich. ›Das ist die Leidensentwicklung‹ erwägt er gründlich. ›Das ist die Leidensauflösung‹ erwägt er gründlich. ›Das ist der zur Leidensauflösung führende Pfad‹ erwägt er gründlich.
    Und bei solcher gründlicher
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