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Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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nichts im Vergleich dazu, auf eine Kugel zu warten, die sie in den Hinterkopf traf und ihren Schädel zerspringen ließ wie eine Wassermelone an einem Sommertag. Oh, Jesus …
    Einige Stunden zuvor hatten sie das feudale Hotel Ra verlassen und waren in eine ganz andere Richtung aus der Stadt gefahren, um Position über Raazaqs Camp zu beziehen. AJ erkannte die Gegend nicht wieder. Escobar und Struben waren direkt in das sichere Haus in Imbaba gefahren und hatten sie an ihrem Hotel im Stadtzentrum abgeholt, bevor es losging.
    Erst ein paar Blocks weiter wusste sie wieder, wo sie waren. Kane und seinen ausgefeilten Reports vor dem Einsatz sei Dank! Sie hatte den Bericht genauso intensiv studiert wie alle vorherigen auch, um seinen Stil zu begreifen, seinen Modus Operandi. Um ihn kennen zu lernen. Seine Technik zu absorbieren.
    Bald musste links der Khan-al-Khalili-Bazar auftauchen. Ja, da. In der Luft hing ein Duft aus Rosen, Zimt und dutzender andere süßer Wohlgerüche. Die Buden waren von späten Kunden umlagert. Wäre das hier ein Film gewesen, dann wäre Wright jetzt in einem Regen aus Früchten und Gemüse durch die Budenstraßen gepflügt. Aber erstens war es kein Film, und zweitens hatte Kane Wright die Dinge besser im Griff. Er hätte sich durch die alten Suks und die Seitengassen gewunden und geschlängelt, bis er seine Verfolger abgehängt hatte. Dann hätte er den Wagen stehen gelassen, wäre zu Fuß weitergelaufen und über die Hausdächer verschwunden.
    »Zweihundertfünfundsiebzig Meter«, sagte AJ, als die bösen Jungs näher kamen und sie sie zählen konnte. »Sechs Typen.«
    Wright schwang das kleine Auto in einem Achter herum und bog in eine enge Seitenstraße. AJ schlug mit der Schulter hart gegen den leeren Fensterrahmen und ignorierte den Schmerz. Der nächste harte Schlag kam bestimmt … und zwar jetzt. Das Mondlicht reichte nicht in die schmale, stickige Gasse. Der beißende Gestank brennenden Gummis erfüllte die Luft, während der Wagen um die nächste Ecke schleuderte.
    Das Verfolgerauto war zu breit, um ihnen zu folgen, aber wenn die bösen Jungs klug waren, blockierten sie beide Ausgänge.
    »Struben, du und Escobar, ihr nehmt die Feuerleitern links. Cooper, du kommst mit mir. Wir fahren ein Stück weiter, und dann nach rechts. Cooper und ich gehen auf die Hausdächer. Sie ist zu wichtig, sie dürfen sie jetzt noch nicht sehen.«
    »Sie haben mich schon gesehen«, erklärte sie mit matter Stimme, die vor Angst krächzte. Angst oder nicht, sie hatte einen Job zu erledigen, und verdammt, sie würde ihn erledigen. Könnte sie nur den ätzenden Kloß in ihrer Kehle herunterschlucken und ihr Herz daran hindern, so verflucht schnell zu schlagen.
    Verdammt. Verdammt. Verdammt. Wie sollte sie das hier erledigen und dabei fast vor Angst umkommen? Wie machten die anderen das? Keinem von ihnen war schlecht bis in die Magengrube. Zumindest nicht so, dass irgendwer es mitbekam.
    »Sie haben das gesehen, was sie zu sehen erwartet haben. Vier Männer in dunkler Kleidung. Macht euch bereit, ihr beiden. Cooper, du hängst an mir wie Superkleber, verstanden?«
    »Ja.« Sie drehte sich um, hängte sich die Gurte der Dragunov und der AK-47 über Kreuz wie Patronengurte um den Oberkörper und schob die SIG vorn in den Gürtel. »Fertig«, bekräftigte sie entschlossener. Ihr Magen rebellierte bis in den Hals hinauf und gesellte sich zu ihrem rasenden Puls.
    Angst in Wut, verdammt. Aber das funktionierte so nicht.
    Angst war Angst war Angst.
    »Jetzt«, befahl Kane den Männern auf der Rückbank.
    Der Wagen rumpelte, als die beiden auf die Feuerleiter an der Ziegelwand eines Warenhauses sprangen. Einer von ihnen ächzte, als er mit der ganzen Wucht seines Körpers landete. Mannys Arm. AJ biss sich auf die Unterlippe, drehte sich aber nicht um.
    Auf der engen Gasse war für das rasende Auto kaum Platz genug.
    »Gib mir den Wassersack hinter dir«, befahl Kane.
    AJ schob die Waffen auf den Rücken, aus dem Weg, dann drehte sie sich um und streckte sich zum Boden. Ihre Finger schlossen sich um den Sack. Als sie ihn besser zu fassen bekommen hatte, hievte sie ihn hoch und reichte den schweren Wassersack, den sie immer dabei gehabt, aber nie benutzt hatten, an Kane weiter.
    »Drei.« Kane nahm den Sack und trat auf das Gaspedal. »Zwei …« Er schob den Sack vor das Pedal und zog den Fuß weg, um zu sehen, ob der Wagen die Geschwindigkeit hielt. »Los!« Er zog die Beine auf den Sitz, ein Fuß neben ihrer Hüfte,
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