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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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sie berühren, um herauszufinden, ob er etwas in ihr lesen konnte.
    Doch sie würde wahrscheinlich schreiend aus dem Zimmer rennen, wenn er seine Hand an sie legte. Sie war so angespannt, dass sie wahrscheinlich mit dem Sessel hinten überkippen würde, wenn er nur „Buh“ sagte. Er dachte darüber nach, das tatsächlich zu tun, nur um sich zu amüsieren.
    Aber es ging um etwas Ernstes, um Betrug, und so entschied er sich dagegen.
    Gerade beugte er sich vor, um seinen Standpunkt deutlich zu machen, als ein lauter, aber nicht unangenehmer Ton erklang, gefolgt von einem weiteren, dann noch einem. Adrenalin ergoss sich in seinen Adern. Er war auf den Beinen, packte ihren Arm und zog sie aus dem Stuhl, noch ehe die automatische Ansage begonnen hatte.
    „Was ist los?“, rief sie, ihr Gesicht kalkweiß, aber sie versuchte nicht, sich ihm zu entwinden.
    „Feuer“, sagte er knapp, und schleifte sie hinter sich her zur Tür. Wenn der Feueralarm losging, reagierten die Aufzüge nicht mehr auf Signale – und sie befanden sich im neunzehnten Stock.

4. KAPITEL
    L orna stolperte und fiel fast auf ein Knie, als er sie durch die Tür zerrte. Ihre Hüfte prallte schmerzhaft gegen den Türrahmen; dann erlangte sie ihre Balance wieder, sprang auf und taumelte so schnell hindurch, dass sie fast gegen die gegenüberliegende Wand rannte. Ihr Arm, immer noch in seinem eisernen Griff gefangen, wurde wie in einer Schraubzwinge gequetscht, als er sie gnadenlos vorwärtszog. Sie sagte kein Wort, schrie nicht auf, bemerkte den Schmerz kaum, weil der Albtraum, in dem sie sich befand, obwohl sie wach war, alles andere in die Ecke stellte.
    Feuer!
    Sie sah, wie er seinen brennenden Blick auf sie richtete und zu verstehen schien, dann ließ er ihren Arm los und umschlang stattdessen ihre Taille. Er presste sie fest an seine Seite und hielt sie aufrecht, während er zu den Treppen rannte. Auf dem Korridor waren sie allein, aber sobald er die Tür mit dem großen „Ausgang“ darüber geöffnet hatte, konnte sie das Donnern von Schritten unter ihnen hören. Menschen, die die Treppen hinunterflüchteten.
    Die Luft auf dem Korridor war klar gewesen, aber als die Tür sich hinter ihnen schloss, konnte sie ihn riechen: den beißenden Gestank von Rauch, der im Hals brannte. Ihr Herz setzte einige Schläge aus. Sie hatte Angst vor Feuer, hatte sie immer gehabt, und das war nicht nur die Vorsicht einer intelligenten Person. Wenn sie sich die schlimmste Art, auf Erden zu sterben, aussuchen müsste, wäre es, im Feuer gefangen zu sein. Sie hatte Albträume davon, hinter einer Wand aus Flammen gefangen zu sein, nicht in der Lage, irgendjemanden – ein Kind, vielleicht? –, der ihr wichtiger war als ihr eigenes Leben, zu erreichen, oder sich selbst zu retten. Gerade, als das Feuer sie erreichte, wachte sie auf, zitternd und weinend vor Schreck.
    Sie mochte keine Art von offenen Flammen – Kerzen, Kamine oder sogar Gaskochplatten. Und jetzt trug Dante Raintree sie hinab ins Herz des Biestes, obwohl jeder Instinkt in ihr brüllte, nach oben zu rennen, nach oben an die frische Luft, so weit weg vom Feuer, wie es nur ging.
    Am ersten Treppenabsatz wurde das Chaos in ihrem Kopf noch stärker, Panik griff nach ihr. Sie kämpfte dagegen an. Logisch gesehen wusste sie, dass sie nach unten musste, dass vom Dach springen keine wirkliche Option war. Sie biss die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten, und konzentrierte sich ganz darauf, ihr Gleichgewicht zu halten, und mit jedem Schritt eine Treppenstufe zu treffen, auch wenn sie daran zweifelte, dass sie stolpern konnte, so, wie er sie festhielt. Sie wollte ihn nicht behindern oder, schlimmer noch, sie beide zu Fall bringen.
    Sie erreichten eine Traube von Menschen, die ebenfalls auf dem Weg nach unten war. Der Durchgang war versperrt. Alle schrien durcheinander; niemand konnte sich dem anderen verständlich machen. Einige fingen an zu husten. Der Rauch wurde immer dichter.
    „Sie können nicht nach oben!“, donnerte Raintree, seine Stimme lauter als der schiebende, brüllende menschliche Korken, und erst dann wurde Lorna klar, dass der Aufruhr verursacht wurde, weil einige versuchten, die Treppe nach oben zu gelangen, während andere darauf versessen waren, nach unten zu gehen.
    „Und wer zum Henker sind Sie?“, brüllte es ihnen von unten entgegen.
    „Der Besitzer des Inferno, der zum Henker bin ich“, fuhr Raintree ihn an. „Ich habe dieses Kasino gebaut, und ich weiß, was zu tun ist. Jetzt
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