Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition)
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
dass seine Haut ihn fast nicht mehr zusammenhalten konnte. Er wollte lachen, wollte seine Arme ausbreiten und das Feuer willkommen heißen, zu einem Kampf herausfordern, damit er ihm seinen Willen aufzwingen konnte, wie er es mit diesen Menschen getan hatte.
    Wenn er sich nicht so konzentrieren müsste, um seinen mentalen Zwang aufrechtzuerhalten, wäre er schon längst dabei, mit seinem Dämon zu kämpfen. Alles in ihm sehnte sich danach. Er würde die Flammen besiegen, aber zuerst musste er diese Menschen in Sicherheit bringen.
    Lorna hielt neben ihm Schritt, aber ein kurzer Blick in ihr Gesicht – den Teil, den er über der grauen Seide sehen konnte – sagte ihm, dass nur sein Wille es war, der sie weiter die Treppe hinuntergehen ließ. Sie war weiß wie ein Blatt Papier, und ihre Augen waren starr vor Angst. Er zog sie näher an sich heran. Er wollte sie in Reichweite haben, wenn sie ins Erdgeschoss kamen, denn sonst würde ihre Panik vielleicht so stark werden, um aus seinem Zwang auszubrechen, und dann würde sie fliehen. Und er war noch nicht fertig mit ihr. Er vermutete sogar, dass er nach dem Feuer eine ganze Menge mehr mit ihr zu besprechen hatte als nur ihren Betrug beim Blackjack.
    Wenn sie eine Ansara war, wenn sie auf irgendeine Weise mit dem Feuer zu tun hatte, dann musste sie sterben. So einfach war das.
    Er hatte sie berührt, aber er konnte trotzdem nicht sagen, ob sie eine Ansara war oder nicht. Seine Empathie war immer schon schwach ausgebildet gewesen, und gerade in diesem Moment konnte er sich nicht richtig darauf konzentrieren, sie zu lesen. Dass er nichts von ihr aufnahm, bedeutete entweder, dass sie ein Streuner war oder eine Ansara, stark genug, ihr wahres Ich vor ihm zu verbergen. Wie dem auch sei, die Sache würde warten müssen.
    Der Rauch wurde immer dichter, aber nicht auf alarmierende Weise. Einige Worte wurden gewechselt, aber die meisten Menschen sparten sich ihren Atem dafür, die Treppe hinunterzukommen. Das einzige ständige Begleitgeräusch war Husten.
    Er spürte, dass das Feuer sich bisher auf das Kasino beschränkte, sich aber schnell auf den Hotelbereich des Gebäudes zu bewegte. Im Gegensatz zu den meisten Kasinos, die gleichzeitig Hotels waren, hatte Dante das Inferno so angelegt, dass die Gäste nicht gezwungen waren, durch das Kasino zu gehen, um das Hotel zu verlassen. Das war ein Risiko gewesen, aber es hatte funktioniert. Das Inferno besaß ein Level an Eleganz, mit dem in Reno niemand sonst mithalten konnte. Dantes Hotel war anders und heiß begehrt.
    Dieses Konzept würde heute Nacht viele Leben retten. Die Gäste, die im Kasino gewesen waren andererseits … Dante wusste nicht, was mit ihnen war. Und er konnte auch nicht zu lange über sie nachdenken, sonst verlor er seine Kontrolle über die Menschen im Treppenhaus. Er konnte den Menschen im Kasino nicht helfen, jedenfalls nicht jetzt, also erlaubte er es sich nur, an die Schützlinge zu denken, die ihm am nächsten waren. Wenn diese Menschen in Panik gerieten, wenn sie anfingen, zu drängeln und zu rennen, würden nicht nur einige Leute stolpern und überrannt werden, die Menschenmenge könnte auch die Sicherheitsriegel zertrümmern und es damit unmöglich machen, die Tür zu öffnen. Das war schon oft vorgekommen, und es würde auch wieder geschehen – aber nicht in seinem Gebäude, nicht wenn er es verhindern konnte.
    Sie erreichten einen weiteren Treppenabsatz, und er versuchte, durch den Rauch die Nummer der Etage zu erkennen. Zwei. Ein Glück. Der Rauch war bereits so dicht, dass seine Lungen brannten. „Wir sind fast da“, sagte er, um die Leute hinter sich nicht zu verlieren, und er hörte, wie sie die Nachricht zu den Menschen hinter ihnen auf der Treppe weitergaben.
    Er schlang einen Arm um Lornas Taille und presste sie an seine Seite, dann hob er sie hoch und nahm auf dem letzten Absatz zwei Stufen gleichzeitig. Die Tür öffnete sich nicht nach draußen, sondern in einen Flur, auf dem mehrere Büros lagen. Er hielt die Tür mit seinem Körper offen, während die Menschen an ihm vorbeistolperten. „Rechts abbiegen. Gehen Sie durch die Doppeltüren am Ende des Flures, dann wieder rechts, und die Tür neben den Getränkeautomaten führt hinaus auf das unterste Parkdeck. Los, los, los!“, wies er sie an.
    Sie gingen, von seinem Willen angetrieben – stolperten und husteten, aber sie bewegten sich trotzdem. Die Luft war schwer und heiß, er konnte nur noch einige Meter weit sehen, und die Menschen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher