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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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mit seiner Schwester vom Baden im nahen See zurückgekehrt. Flux und Leon sahen erschrocken auf, sie waren ganz in Gedanken gewesen.
    „ Ihr müsst jetzt gehen“, flüsterte Morganas Stimme in ihren Köpfen.
    „ Nein, tut mir leid“, rief Flux zu den Kindern herüber, während er und sein Bruder aufbrachen. „Wir haben noch etwas zu erledigen!“
    Er kletterte auf Leons Pferderücken, die Nadel des Kompasses wies in Richtung Sonnenuntergang.
    „ Sollen wir das wirklich tun?“, fragte der Kentaurenjunge unsicher.
    „ Aber natürlich!“, Flux sah nicht zurück. „Schließlich ist Morgana unsere oberste Königin.“ Da hatte er natürlich auch wieder Recht, trotzdem war Leon nicht wohl bei der Sache.
    „ Hoffentlich geht das gut“, murmelte er, beschleunigte seinen Schritt ein wenig und ging zum Galopp über. Die kleinen Elfengeschwister sahen ihnen nach.
    „ Wo wollen sie jetzt noch hin?“, wunderte sich das Mädchen und der Junge brummelte: „Ganz große Spielverderber sind sie! Das kann auch nicht wichtiger sein, als mit uns ‚Dämon und Jäger’ zu spielen!“
     
     
     
    Kapitel II
    Der Zorn des Mantichora
     
    Die letzten Häuser des Dorfes zogen an ihnen vorbei. „Immer schön auf Kurs bleiben“, kommandierte Flux, der nun den Kompass in der Hand hielt.
    „ Aber …“, wollte sein Bruder widersprechen.
    „ Kein aber“, gab der kleine Elf zurück, „immer weiter geradeaus.“
    Leon machte schon wieder den Mund auf, doch Flux kam ihm zuvor: „Die tun uns schon nichts, sie sind total friedlich. Das liegt an diesen Kräutern, die auf ihrer Weide wachsen, sie haben eine beruhigende Wirkung.“
    Leon blickte mit Grausen auf die Weide, der sie sich näherten. Trotzdem folgte er dem Befehl und sprang sogleich über den Holzzaun, der die Wiese umschloss.
    „ Sie haben bestimmt gute Laune“, glaubte Flux und schon kamen die fünf mächtigen Stiere in Sicht. Einer von ihnen hob den schweren Kopf und begutachtete sie argwöhnisch. Ein anderer stieß ein dumpfes Muhen aus, um zu verkünden, dass dies hier sein Revier und das seiner Artgenossen war.
    „ Wir sind auch gleich wieder weg“, blieb Flux gelassen, während sich sein Bruder die Augen zuhielt und blind weiterlief, was ihm fast einen Zusammenstoß mit dem dritten Stier eingebracht hätte. Im letzten Moment schnaubte der Bulle, Leon riss die Hände von den Augen, kam einer Ohnmacht sehr nahe und schlug einen Haken. Etwas irritiert sah ihm der Stier nach und einer seiner Brüder schüttelte das schwere Haupt mit den riesigen Hörnern. Flux musste lachen, als er das sah und sein Kentaurenbruder gab Fersengeld, er atmete erst auf, als er die Weide verlassen hatte. Alle fünf Bullen schauten ihnen nach, als sie über den Zaun am anderen Ende der Wiese sprangen. Eines von den Rindern schien zu grinsen, ein anderes scharrte schnaufend mit dem Huf.
    „ Ich habe es doch gesagt!“, kam es von Flux, während sie den Weg einschlugen, der zum nahen Wald führte. „Die Jungs sind völlig harmlos.“
    Leon war dennoch froh, sie hinter sich gelassen zu haben. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und murmelte: „Aber nächstes Mal gehen wir trotzdem um die Weide drum herum.“
    Nur wenige Minuten später galoppierte Leon auch schon durch den tiefen Forst. Der Wind strich durch die Äste der hohen Bäume und hier und da raschelte es im Unterholz. Flux schnupperte, der Geruch von Harz lag in der Luft. Leon konnte nicht so gelassen bleiben, jedes laute Geräusch ließ ihn erschauern. Er war nur sehr selten in diesem Wald gewesen und in den dunkeln Schatten glaubte er wilde Bestien zu erkennen.
    „ Wäre es nicht vielleicht doch besser umzukehren?“, fragte er vorsichtig, nachdem ihn ein Eulenschrei hatte zusammenfahren lassen. „Bestimmt ist Morgana noch im Dorf … wir sollten mit ihr sprechen, sie hat sich bei der Verteilung der Amulette ganz sicher geirrt.“
    Flux verschränkte die Arme. „Also ich bin nicht bereit, auf das größte Abenteuer meines Lebens zu verzichten“, blieb er uneinsichtig, „und Morgana weiß genau, was sie tut. Du willst doch wohl nicht, dass ich ganz alleine hinaus in die große, weite Welt ziehe, oder?“
    Leon schluckte lieber ganz schnell alle weiteren Argumente für die Heimkehr herunter.
    „ Ich würde vor Sorge glatt umkommen und das weißt du“, murrte er, „wie kannst du mich nur derart erpressen?“
    Flux tat so, als wüsste er von nichts und lächelte unschuldig. Genau in diesem Augenblick schoss ein
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