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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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anzuklopfen, doch aus einem offenstehenden Fenster im ersten Stock waren Geräusche zu hören. Ich hielt inne.
    Truktock flüsterte erschrocken. »Was ist das? Ein Kampf?«
    Ich seufzte. »Nein. Eindeutig kein Kampf, eher ein Gerangel im Bett. Wir kommen besser später wieder. Lass uns zur Cheiron rübergehen, ich will wissen, wie es um mein Schiff steht.«
    Truktock blieb verwirrt unter dem Fenster stehen und gestikulierte hilflos, bevor er mir zum Standplatz der Cheiron folgte. Wir hatten mein Raumschiff seit unserer Landung keinen Zentimeter bewegt. Der ehemals elegante Gunda-Raumer, der mein ganzer Stolz gewesen war, lag im Schatten des im Bau befindlichen Frachters, den Odin auf dem Feld dahinter errichtete. Das zusammengeflickte Heck meines Schiffes sah aus wie eine eiternde Wunde und die zahlreichen Beschädigungen der Hülle ließen die Cheiron wie einen traurigen Schrotthaufen aussehen. Ich fuhr mit den Händen durch meine hoffnungslos entstellte Frisur.
    Truktock lachte. »Davon wird der Wildwuchs auf deiner Schädelkappe auch nicht besser.«
    Ich zog eine Grimasse und sah mir das Gerippe des Terra-Jägers an, den Odin vollkommen zerpflückt hatte, um die Mechanoiden zu bauen. Susannah kam aus den Schatten zwischen den Wracks zu uns. Wir gaben uns einen Kuss und sie streichelte mir über die Wange. Zärtlichkeiten waren in den letzten Wochen selten geworden zwischen uns und ich war erfreut darüber, ihre Nähe zu spüren.
    »Mutter sagte, dir wären die geistreichen Erwiderungen ausgegangen.«
    Ich zog eine Grimasse. »Das hat sie garantiert nicht gesagt.«
    »Na gut. Sie sagte »blöde Witze«. Alles in Ordnung?«
    Truktock entfernte sich diskret und befummelte die Landestützen der Cheiron.
    »Nein. Ich komme mir vollkommen nutzlos vor.« Ich hob die Hand. »Sag mir nicht, es wäre anders. Ich kann weder dir und Odin helfen, noch deiner Mutter bei ihren genetischen Experimenten. Truktock und mir kribbelt es jedoch in den Füßen. Wir wollen raus und uns umsehen. Simeon geht es wohl ähnlich.«
    »Aber nicht in diesem Vogel. Die Cheiron ist hinüber.«
    »Ein bisschen Arbeit hat sie wohl nötig ...«
    »Ich denke, du solltest mit Odin sprechen. Er hat ... etwas für dich. Sollte eigentlich eine Überraschung sein - ich sage es nur, bevor du dich aus dem Staub machst.«
    »Das würde ich nicht ...« Susannah hob die Augenbrauen. »Das vor zwei Wochen war eine Ausnahme. Ich war wütend auf dich und der Multipod brauchte etwas Bewegung.«
    »Du warst drei Tage fort, ohne ein Wort von dir hören zu lassen. Mach das nie wieder!«
    Ich nickte, murmelte eine Entschuldigung und warf ihr einen Hundeblick zu. Wir hatten das Gespräch darüber eigentlich schon hinter uns, doch war es dabei weit weniger ruhig zugegangen.
    Sie nahm mich in die Arme. »Wir werden wieder mehr Zeit füreinander haben. Aber diese Sache ist wichtig. Odin braucht meine Hilfe.«
    »Kann deine Mutter ihm nicht helfen?«
    Susannah sah mich an. »Ja schon, doch ihre Forschung ist sehr wichtig. Du solltest mal ihre Paprika probieren, die ist sehr lecker geworden.«
    »Du hast das Zeug gegessen?«
    »Natürlich. Warum nicht?«
    »Nur so. Sie hat mich vorhin damit gefüttert. Schmeckt tatsächlich ganz ordentlich.«
    »Wenn sie Erfolg hat, kann sie einen großen Teil der irdischen Flora und Fauna wiederauferstehen lassen.«
    »Na toll. Das macht noch lange kein funktionierendes Ökosystem. Und zu welchem Zweck? Was hat es unseren Vorfahren genutzt? Schau an, was aus den Menschen geworden ist!«
    Susannah stach mich mit einem Finger in den Bauch. »Hör auf, so zu reden! Ich kann das nicht ausstehen.«
    Ich würgte eine Erwiderung herunter.
    »Was hat Odin denn für mich?«
    Susannah lächelte. »Das muss er dir schon selbst sagen.«
    Ich schluckte bei dem Gedanken an ein Gespräch mit Odin. Seine rätselhaften Äußerungen über Aureol machten mich unruhig. Ich hielt nichts von unbekannten Wesen, die nach Belieben in meinen Kopf eindrangen und mir Bilder und Gedanken suggerierten. Odin schien anderer Meinung zu sein. Wir hatten uns darüber gestritten und seitdem weitere Gespräche gemieden. Wahrscheinlich war es jedoch unumgänglich, dieses Thema erneut aufzugreifen. Ich konnte es nicht einfach ignorieren, bis ich plötzlich von einer neuen Vision heimgesucht wurde. Ich musste mit ihm reden, verstehen, warum ich kontaktiert worden war, oder meine Unwissenheit kam mir womöglich noch teuer zu stehen.
    »In Ordnung. Wo ist er eigentlich?«
    Susannah
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