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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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Form an und warf seinen Schatten über unsere kleine Siedlung. Meine Eingaben und Wünsche hatte er geflissentlich ignoriert. Genau wie meine Bitten, einfach die Cheiron wieder zusammenzuflicken.
    Ich drehte das Wasser ab und ließ den Trockner anlaufen. Die warme Luft verpasste mir eine Sturmfrisur - ich brauchte dringend einen Haarschnitt. Ich warf mir eine Mundhygienepille in den Hals und betrachtete unseren Vorrat. Irgendwann würden wir ein Problem mit Mundgeruch bekommen. Der Zeitpunkt, in die Claifex zurückzukehren, rückte unaufhaltsam näher, denn verschiedene medizinische Reserven, insbesondere diejenigen, die Susannah dringend benötigte, wurden knapper.
    Doch eigentlich juckte es mich in den Fingern, diesen Planeten und andere Orte des Sternenverbunds zu erkunden, in dem wir uns dank Ikarus‘ Helm verstecken konnten. Wenn ich nicht bald etwas Sinnvolles zu tun bekam, würde ich durchdrehen. Ich quälte mich grummelnd in meine Klamotten und warf einen Blick auf meine TQ. Die Waffe lag seit zwei Standardmonaten auf dem Schrank und setzte allmählich Staub an. Ich war nicht böse drum, doch so langsam machte es mir zu schaffen, Tag ein Tag aus für nichts anderes als schmalspurige Witze und kurzweilige Ablenkung verantwortlich zu sein.
    Ich trat auf etwas und bückte mich danach. Susannahs Halskette war heruntergefallen. Ich legte das Schmuckstück, das sie inzwischen nicht mehr trug, auf die Kommode zurück.
    Wir hatten uns gestritten.
    Nichts Schwerwiegendes. Auch wenn ich anschließend für ein paar Tage auf »Wanderschaft« gegangen war. Doch ein Nachhall des Konflikts echote durch unser Schlafzimmer. Sie schuftete wie eine Wahnsinnige, um Odin bei der Analyse der Konstruktionspläne zu helfen und ich nörgelte ständig herum. Ich wusste, dass ich ihr mehr Rückhalt geben sollte, aber ich war diese Situation nicht gewohnt und fühlte mich mit jedem Tag weniger wohl. Die kleinste Kleinigkeit brachte das Fass zum Überschwappen und wahrscheinlich war der Stress unvermeidbar in unserer Lage. Odin versuchte mit Susannahs Hilfe, die Pläne zur Konstruktion neuer Nefilim umzusetzen, doch die Anforderungen an die Infrastruktur waren absurd. Er legte dennoch Ziele für die Verwirklichung fest und konstruierte ununterbrochen Maschinen, die wiederum andere Maschinen anfertigten. Sobald man den Fuß vor die Tür setzte, wimmelte es nur vor Dingern , die von A nach B wuselten und rätselhaften Aufgaben nachgingen.
    Ich öffnete die Tür des kleinen hell verputzten Häuschens, das wir bezogen hatten. Die verschwundenen Bewohner des Planeten, den wir nach meiner Lieblingsbrotsorte Liparr benannt hatten, gaben uns große Rätsel auf. Ich hatte sämtliche Gebäude der näheren Umgebung erkundet und war zu dem Schluss gekommen, dass sie vor wenigen Jahren von einer Sekunde auf die andere aus der Existenz ausgelöscht wurden. Es gab nicht einmal Leichen.
    Höchst rätselhaft.
    »Guten Morgen.«
    Ich stöhnte innerlich. »Guten Morgen, Doktor Tomasi.«
    Seit ihrer Genesung war Susannahs Mutter eine stete Quelle der Freude für uns alle.
    Vor allem für mich.
    Sie stand in der Nähe eines Beets, das sie mit großer Hingabe pflegte und mit Gemüse zu bepflanzen versuchte. Sie winkte mich ungeduldig herbei. »Ich habe eine Aufgabe für Sie.«
    Ich zögerte. »Falsch. Sie hatten eine Aufgabe für mich. Ich habe sie erledigt. Und Sie haben immer noch nicht bezahlt.«
    »Ich bitte Sie! Das ist nur eine Frage der Formalitäten.«
    Ich stöhnte und ging zu ihr. »Was ist es jetzt, das ich für meine vierzig Millionen Credits noch erledigen muss? Mehr Pflanzstöcke? Ein neues Bewässerungssystem ...«
    »Das ist ein Wasserschlauch, kein Bewässerungsys- ...«
    »OK-OK-OK! Was soll ich machen?«
    »Probieren Sie!«
    »Was? Die grünen Dinger da? Ich hole schnell meinen Scanner und das Entgiftungsset.«
    Demi starrte mich an.
    Ich seufzte. »Schon gut. Wie heißt das Zeug?«
    »Paprika. Es stammt von der alten Erde.«
    »Nie gehört. Sind Sie sicher, dass man das essen kann?«
    Bevor Sie zu einer ihrer endlosen Erklärungen ansetzte, biss ich schnell in die eigenartig geformte Frucht und runzelte die Stirn.
    Doktor Tomasi lächelte mich an. »Geben Sie es zu! Paprika sind köstlich.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Sie hatte gar nicht mal so unrecht. Aber aus Prinzip wollte ich nicht zustimmen. Nicht ihr. Nicht heute. »Man kann es essen. Zur Not.«
    »Ihre Vorbehalte ausgeklammert, ist das alles, was ich an Bestätigung brauche.
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