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Augen auf, Schwarze Sieben

Titel: Augen auf, Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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zischenden Flammen.
    »Habt ihr jemanden gesehen?« fragte ein anderer.
    »Nein, niemanden«, sagte Peter, »aber es brannte schon alles lichterloh, als wir kamen.«
    »Ihr wißt wohl nicht zufällig, wem das Haus gehört?« fragte der Mann.
    Nein, niemand wußte es. Aber in diesem Augenblick sahen sie jemanden den Hügel heraufhasten, einen Kinderwagen, der während der schnellen Fahrt über den unwegsamen Pfad holperte, vor sich herschiebend.
    »Die Frau vom Jahrmarkt, die mit den Honigkuchen!« rief Janet. »Ach, ja, sie sagte ja, daß sie auf dem Hügel wohnt. Ganz bestimmt ist es ihr Haus. Ach, die Ärmste!«
    Ja, sie war es! Atemlos, die Blicke voller Angst auf die Trümmer gerichtet, kam sie heran. Sie lief so schnell, daß das Baby beinahe aus dem Wagen fiel.
    »Mein Benny«, schrie sie, »wo ist mein Benny? Ich hatte ihn hiergelassen! Oh, mein Benny!«
    »Wir haben niemanden gesehen«, sagte einer der Männer, und die Kinder überlief es kalt.
    »Benny, Benny, wo bist du?« schrie die Frau. Und dann hörten alle zu ihrer größten Erleichterung die helle, ängstliche Stimme eines Kindes, das von irgendwoher antwortete: »Mami, Mami, Mami!«
    »Er lebt!« schuchzte die Frau, und die Tränen liefen ihr über das Gesicht. »Er lebt! Und jetzt muß ich ihn suchen, denn solange die vielen Menschen hier sind, kommt er nicht aus seinem Versteck hervor. Irgendwo im Gebüsch hat sich mein kleiner Benny versteckt.«
    Sie nahm das Baby aus dem Wagen und lief auf einige dichte Büsche in der Nähe zu. »Benny«, rief sie, »Benny, ich bin wieder da, alles ist gut, mein Liebling.«
    Herbeigelockt durch den Schein des Feuers, hatte sich eine große Menschenmenge, hauptsächlich Besucher des Jahrmarktes, angesammelt. Die meisten von ihnen starrten schweigend in die nur hin und wieder noch aufzüngelnden Flammen, und die Kinder hofften, daß auch der Mann der armen Frau darunter war.
    »Wo sollen sie nur heute nacht bleiben?« fragte Janet. »Wo sollen sie überhaupt schlafen?«
    »Es wird sich sicher ein Bauer finden, der ihnen seine Scheune zur Verfügung stellt«, sagte einer der Feuerwehrmänner, der damit beschäftigt war, einen Schlauch aufzurollen. »Ein Glück, daß niemand verletzt worden ist. Aber ich glaube, ihr geht nun am besten nach Hause. Vielen Dank, daß ihr uns benachrichtigt habt.«
    »Ich wollte, wir hätten nicht unser ganzes Geld ausgegeben«, sagte Jack, der daran dachte, wieviel die Summe, die sie besessen hatten, jetzt für die Frau und ihre Familie bedeutet.hätte. Inzwischen waren ein paar Polizisten erschienen und begannen, die Leute aufzufordern, sich zu entfernen. »Bitte weitergehen, meine Herrschaften«, sagten sie, »bitte weitergehen.«
    Einer von ihnen näherte sich den Kindern, die noch immer verstört beieinanderstanden. »Habt ihr die Feuerwehr alarmiert?« fragte er. »Das war tüchtig von euch. Aber nun gibt es hier nichts mehr zu tun.«
    »Und was wird aus der Frau und den Kindern?« fragte Peter.
    »Sie hat doch alles verloren.«
    »Wir werden uns selbstverständlich um die Leute kümmern«, versicherte der Mann beruhigend.
    Einen Augenblick später fuhr die Feuerwehr davon, und der Wagen mußte sich mühsam den Weg durch die Menge bahnen. Auch die Kinder stiegen auf ihre Räder und fuhren schweigend die Straße entlang. Sogar Susie schwieg. Welch ein Abend! Als erste fand endlich Binki die Sprache wieder.
    »Noch niemals in meinem Leben habe ich es brennen sehen und noch niemals eine Feuerwehr so aus der Nähe. Oh, war das aufregend! Und noch niemals...«
    »Sei still«, fuhr Peter sie an. »Ich glaube, wir sollten ein Treffen der Schwarzen Sieben einberufen. Ich überlege schon die ganze Zeit, wie man der netten Frau helfen könnte. Wie wär's morgen früh um zehn Uhr?«
    Peter nickte. »Eben habe ich denselben Gedanken gehabt. Also, morgen Punkt zehn im Schuppen.«
    »Susie und ich auch?« fragte Binki aufgeregt.
    »Nein«, sagte Peter schnell, »nur die Schwarze Sieben, verstanden, Susie? Nur die Schwarze Sieben!«

Eine große Ehre für die Schwarze Sieben
    Am nächsten Morgen erwarteten Peter und Janet die anderen in ihrem Schuppen, dessen Tür zwei große S schmückten. Drinnen war alles bereit, Kissen zum Sitzen, ein Teller mit Keksen und mehrere Flaschen Limonade gegen den Durst.
    »Hoffentlich hat keiner sein Abzeichen und das Kennwort vergessen«, sagte Peter, »seit unserem letzten Treffen sind ja Ewigkeiten vergangen.«
    In diesem Augenblick wurden Schritte auf dem
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