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Augen auf, Schwarze Sieben

Titel: Augen auf, Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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stellte Colin fest, »jemand weint ganz leise.«
    »Das muß Benny sein, den sie allein gelassen haben«, sagte Peter. »Ob der Kinderwagen da ist?« Er knipste die Taschenlampe an. Nein, er stand da.
    Und dann wurden sie plötzlich angerufen und schraken zusammen. Es war der alte Matt, der, durch den Schein der Taschenlampe aufmerksam geworden, herübergekommen war, um nach dem Rechten zu sehen.
    »Habe ich euch nicht gesagt, ihr solltet nach Hause gehen?« sagte er. »Peter, weiß dein Vater, daß du hier bist? Und was hast du auf der Treppe des Wohnwagens zu suchen?«
    »Matt«, sagte Peter aufgeregt, »wissen Sie, was das Klagen war? Eine Geige!«
    Der Alte schwieg einen Augenblick und sagte dann langsam voller Staunen: »Du hast recht, mein Junge. Aber niemals vorher habe ich jemanden so spielen hören. Und wer soll es gewesen sein? Die Bolans sind nicht zu Hause, außer Benny. Ich weiß es genau, denn Frau Bolan bat mich, auf ihn zu achten, weil sie hinuntergegangen sind, um sich nach einem Häuschen umzusehen, das sie mieten können.«
    »Oh, dann wird Benny weinen, weil er sich gefürchtet hat. Sollen wir ihn trösten?«
    »Nein, nein, vor euch fürchtet er sich auch, aber vor dem alten Matt fürchtet er sich nicht mehr. Ich werde nach ihm sehen und ihm genau wie meinen Lämmern gut zureden, und er wird wieder einschlafen. Er hat sich nur vor der Geige gefürchtet, und das ist gar nicht verwunderlich.«
    Er verschwand in dem dunklen Wohnwagen, und die Jungen hörten, wie er leise und beruhigend auf Benny einsprach. Ein einziges Mal ließ Peter seine Taschenlampe aufleuchten und sah Bennys Kopf mit den dunklen Haaren in den Kissen, den alten Mann über ihn gebeugt.
    Schweigend begaben sich die drei auf den Heimweg.
    »Ich verstehe das alles nicht«, begann Peter endlich. »Es muß doch Luke gewesen sein. Matt sagt zwar, er wäre mit seiner Frau in die Stadt gegangen, aber vielleicht ist er unter irgendeinem Vorwand wieder umgekehrt?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Colin zweifelnd, »sehr wahrscheinlich klingt das nicht. Trotzdem, daß er die Geige gestohlen hat, das glaube ich auch.«
    »Und was meinst du, wo er sie versteckt hat?« fragte Georg.
    »Es muß schon ein sicheres Versteck sein, denn wenn sie gefunden wird, wandert er ins Gefängnis.«
    »Vielleicht liegt sie unter seinem Bett oder irgendwo anders, wo sie sicher ist«, sagte Peter. »Ich bin dafür, wir gehen morgen wieder hierher und versuchen, sie zu finden. Dann ist Luke nicht da, und Frau Bolan kauft vormittags mit dem Baby und Benny zusammen ein.«
    »Gut. Ich habe auch das Gefühl, daß man der Sache auf den Grund gehen muß.« Georg schwieg einen Augenblick und fügte dann hinzu: »Es ist alles so seltsam, erst brennt es, dann werden die Sachen der Vogelscheuche gestohlen, dann die kostbare Geige, und dann spielt jemand heimlich in der Nacht darauf, und vielleicht hängt alles ganz eng zusammen.«
    »Paß auf«, flüsterte Colin plötzlich, und die anderen schraken zusammen. Nicht weit von ihnen entfernt stand eine Gestalt regungslos auf dem Feld.
    Peter fing an zu lachen. »Esel, das ist doch nur unsere Vogelscheuche! Na, wenigstens hat sie ihre neuen Kleider noch an. Aber jetzt kommt, wenn wir noch länger trödeln, gibt's zu Hause Ärger.«
    »Und wann treffen wir uns morgen?« fragte Georg. »Und geht die Schwarze Sieben geschlossen? Wir könnten übrigens etwas für die Bolans mitnehmen, dann haben wir einen Vorwand, sie zu besuchen.«
    »In Ordnung. Also, um zehn Uhr, wenn ihr es einrichten könnt. Dann haben wir Zeit genug und können pünktlich zum Mittagessen zurück sein.«
    Sie trennten sich von Peter an der Gartenpforte und gingen, jeder mit dem Gedanken an ihr neues Abenteuer beschäftigt, weiter. Denn ganz unversehens war es eines geworden,›Ich hoffe nur, daß Susie und Binki nichts von unserem morgigen Ausflug erfahren‹, dachte Georg, als er nach Hause ging.›Jack muß vorsichtiger sein. Wenn man so eine Schwester hat und in der Schwarzen Sieben ist, muß man viel vorsichtiger sein! Wie soll man sich sonst auch diese beiden ewig kichernden Gänse vom Halse – halten?‹ Es gelang ihm tatsächlich, die beiden in völliger Unkenntnis ihres Vorhabens zu lassen und am nächsten Morgen pünktlich zum Treffen zu erscheinen. Es wurde nur eine kurze Zusammenkunft abgehalten, in deren Verlauf Peter den Mädchen und Jack von ihrem Erlebnis am vergangenen Abend berichtete. Sie hörten voll atemloser Spannung und auch mit ein wenig
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