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Augen auf, Schwarze Sieben

Titel: Augen auf, Schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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Hause.«
    »Und ihr verschwindet jetzt auch«, wandte sich Matt an die übrigen. »Wenn ihr das hört, was ich gehört habe, dann werdet ihr laufen, als wäre der Teufel hinter euch her. Und nun gute Nacht.«
    Der alte Mann entfernte sich und verschwand bald darauf in seinem Häuschen.
    Die Jungen hörten, wie die Tür geschlossen wurde, und knipsten enttäuscht ihre Taschenlampen aus. Nein, sie fühlten sich gar nicht mehr wohl in ihrer Haut.
    »Diese beiden Biester«, stöhnte Georg, »zwei gräßliche Mädchen! Einfach hierherzukommen. Na, ich muß schon sagen, Peter, ich verstehe nicht, daß du nicht vorsichtiger gewesen bist, als du Jack die Geschichte erzählt hast.«
    »Wer denkt denn auch daran, daß jemand lauscht«, verteidigte Peter sich. »Noch einmal passiert mir das natürlich nicht. Die sind ja zu allem fähig, wenn es darum geht, die Schwarze Sieben zu ärgern!«
    »Dann verschwinden wir also jetzt?« fragte Colin. »Schade, daß das Unternehmen so enden mußte.«
    »Laßt uns noch ein bißchen warten«, schlug Peter vor, »vielleicht hören wir doch noch etwas. Matt meinte, es wäre gestern so gegen halb neun gewesen, und jetzt ist es schon etwas später.«
    »Also gut, fünf Minuten noch«, sagte Colin. »Aber wenn du mich fragst, ich glaube, der Alte hat geträumt.«
    Etwa fünf Minuten lang saßen sie regungslos in der Finsternis. Kein Stern stand am Himmel, und wieder schrie eine Eule, und der Wind bewegte raschelnd die Blätter des Ginsterbusches hinter ihnen.
    »Ja, dann müssen wir wohl gehen«, sagte Peter leise, stand auf, und Colin und Georg folgten seinem Beispiel. Doch kaum hatten sie ein paar Schritte getan, als sie plötzlich wie erstarrt stehenblieben. Ihre Herzen klopften wild, und Colin packte Peters Arm.
    Ein seltsam klagender, doch schön und rein klingender Ton drang zu ihnen und schwoll an und wieder ab. Der alte Mann hatte also nicht geträumt, alles war Wirklichkeit!
    Nichts anderes war zu hören außer diesem unwirklichen Klang. Selbst der Wind hatte sich gelegt und schien wie die drei Jungen den Atem anzuhalten. Eng beieinander standen sie, ohne sich zu rühren.
    Dann hörten sie, wie Matt die Tür öffnete, und Colin flüsterte: »Was kann es nur sein?«
    »Das wißt ihr nicht?« fragte Peter. »Jemand spielt Geige, das ist alles. Aber er spielt gut. Es ist keine richtige Melodie, deshalb klingt es so seltsam.«
    »Natürlich, du hast recht«, flüsterte Georg, »aber ich habe noch nie jemanden so spielen hören. Wer es wohl ist? Und warum spielt er ausgerechnet jetzt in der Dunkelheit?«
    Und dann hörten sie plötzlich Matts Stimme, laut und klar: »Wer ist da? Was soll das bedeuten?«
    Es wurde augenblicklich still, und der Alte wartete noch einige Minuten, ehe er die Tür von neuem hinter sich schloß.
    »Setzt euch«, drängte Peter aufgeregt, »ich muß euch etwas sagen.« Und als sie alle dicht aneinandergedrängt auf dem Boden kauerten, begann er schnell und eindringlich: * »Diese Geige muß die gestohlene sein! Ich habe noch niemals ein Instrument gehört, das so klingt. Es muß ein ganz kostbares sein!« Er schwieg und fügte hinzu: »Und das hat Matt klagen genannt!«
    »Na ja, so unrecht hat er doch gar nicht, es klang wirklich sehr traurig«, sagte Colin. »Übrigens könntest du recht haben, aber wer soll darauf spielen?«
    »Luke Bolan!« sagte Peter ohne zu zögern.
    »Woher willst du das wissen?« fragte Georg.
    »Er spielt doch Banjo, dann kann er vielleicht auch Geige spielen, und sein Banjo ist verbrannt, und vielleicht hat er deshalb gestohlen.«
    Die Jungen schwiegen, und dann begann Peter von neuem: »Vor allen Dingen müssen wir die Geige finden. Vielleicht versteckt er sie ja im Wohnwagen. Wir wollen jetzt erst einmal vorsichtig hinüberschleichen und sehen, ob Licht ist. Aber paßt auf, wenn Luke draußen gespielt hat, könnten wir ihm begegnen!«
    Wo ist die Geige?
    Ohne die Taschenlampen zu benutzen, tasteten sich die Jungen langsam voran, doch plötzlich blieb Peter stehen. »Ich sehe die Umrisse des Wagens gegen den Himmel«, flüsterte er, »das ist er doch, nicht?«
    »Ja«, flüsterte Colin zurück, »aber es scheint niemand dazusein, nirgends ein Lichtschimmer.«
    »Komisch. Wir wollen so nahe wie möglich herangehen, aber beim geringsten Geräusch bleibt ihr stehen, hört ihr?«
    Sie gingen weiter, und einen Augenblick später kroch Peter die Stufen hinauf und lauschte. Ja, er hörte etwas! Aber was mochte es sein? »Jemand weint«,
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