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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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Schnaufen, halb Knurren, drang vom Fußende zu ihr herauf. Der Kleine schlief wie immer tief und fest. Selbst ein Erdbeben würde ihn nicht wecken, außer er fiel dabei aus dem Bett.
    Bloodhound Gang, eine Musikgruppe aus den USA; das Trainieren von Bluthunden und so ging es weiter. Nichts ließ sie aufmerken, nichts passte auch nur im Entferntesten zu Flos Verschwinden und dem Auftauchen des FBI’s hier in Kanada. Hätte dann nicht auch die CIA erscheinen müssen? Verflixt, alles geriet noch mehr durcheinander.
    Sie experimentierte ein wenig mit dem Wort. Bluesound, Bloodybound … nein, das brachte nichts. Wenn Bluthunde nicht ausgerechnet für einen ausgeprägten Spürsinn bekannt wären, würde sie nun wirklich glauben, sie hätte es einfach falsch verstanden. Ein Bluthund, nicht der Hund, sondern der Mensch, war jemand, der gern jagte, aufspürte, folterte und mordete, so beschrieb ihn das Internet. Ihr lief es eiskalt den Rücken hinab. Nein, sie hatte sich nicht verhört, sie hatte nur keine Chance, etwas zu finden, das es nicht im öffentlichen Internet gab. Sie würde hier genauso akribisch vorgehen müssen wie vor vielen Wochen, als sie auf gut Glück die Passagiere am Flughafen befragt hatte. Ohne ihre Sturheit und ihre Verbissenheit hätte sie nun kein Foto von diesem Bloodhound. Sie verwettete beide Mittelfinger, dass sie recht behielt.
    Anja angelte sich das zweite Bier aus dem kleinen Kühlschrank im Zimmer. Wenn sich jetzt keine Erfolge bei ihrer Recherche einstellen wollten, dann hoffentlich zumindest Müdigkeit.
    Über eine Seite zu einer US-Unternehmung namens Bloodhound, die ja wiederum zum amerikanischen FBI passen würde, gelangte sie zur verbrecherischen Organisation Gestapo aus dem Nationalsozialismus. Es wollte ihr nicht ganz in den Kopf, weshalb man Spione des Feindes rekrutierte, aber davon hatte sie ja auch keine blasse Ahnung.
    Anja gähnte, schob den Laptop beiseite und streckte sich aus. Obwohl das Bier ihr Gehirn müde gemacht hatte, würde sie nicht einschlafen können. Ihre Glieder kribbelten. Sie war hyperaktiv, ihr Herz pochte aufgeregt.
    »Mist!« Sie ging ins Bad, brachte das Bier weg und erwog, zu duschen. Das würde aber auch nichts bringen. Sie musste sich auspowern. Das Hotel hatte weder ein Fitnessraum noch ein Schwimmbad, also blieb ihr notgedrungen nur eins. »Zorro, aufstehen, wir gehen joggen.«
     
    Keine zwanzig Minuten später trat Anja mit Zorro an der Leine auf den matt vom Hoteleingang beleuchteten Bürgersteig. Die Geräusche der befahrenen Straßen drangen mit dem lauen Wind zu ihr. Die Idee war genau richtig gewesen. Sie würde ihre Nervosität einfach weglaufen. Es war zwar ein wenig unheimlich, nachts im Freien, aber wenn sie an der Straße entlanglief, waren stets Menschen, Autos und Licht bei ihr. Hier konnte ihr wirklich nichts passieren. Sie sah nach rechts und nach links und entschied sich für den Weg leicht aufwärts, damit es sich auf dem Rückweg leichter lief. Schließlich war sie keine geübte Joggerin mehr.
    An einer nicht so hell beleuchteten Straßenecke hielt sie an und machte einige Dehnübungen, die ihr nach und nach von früher wieder einfielen. Auch ihr Körper schien sich zu erinnern, lechzte nach Bewegung. Sie lief los, war gespannt, wie gut es ihr danach gehen würde, und sie freute sich darauf, auch wenn sie natürlich lange nicht mehr so beweglich war wie vor der Zeitrechnung »Uwe«. Es schüttelte sie innerlich. Das war das richtige Startsignal. Dem Mistkerl würde sie es zeigen. Sie würde Flo finden, fit werden, gesund leben und vor allem wieder Spaß am Leben haben. Uwe konnte gern in Frankfurt versauern oder vor Gericht ihr Haus erstreiten. Sie würde einfach von vorn anfangen, am besten so weit weg von ihrem ehemaligen Zuhause wie möglich. Sie ballte die Fäuste und lief ein wenig schneller.
    Etwas schlug ihr plötzlich in vollem Lauf vors Schienbein. Zorro bellte wütend auf. Sie strauchelte. Ein zweiter Schlag in den Rücken. Explodierender Schmerz zuckte durch ihre Wirbelsäule. Sie fiel, Hände und Knie schlugen auf dem Asphalt auf. Ein Baseballschläger sauste durch die Luft, traf. Wie gelähmt sackte sie zusammen, konnte sich kaum mehr bewegen. Zorro knurrte und bellte, dann ein Jaulen. In Todesangst zog Anja Zorro an der Leine zu sich heran, presste den schlaffen, winzigen Hundekörper an ihren Bauch. Ein fester Schlag auf ihren Hinterkopf. Sie blinzelte, kroch vorwärts, doch der Schwärze entkam sie
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