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Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Titel: Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Autoren: Amy Lane
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konzentrieren, woher sie kam.
    “Ach, komm schon! Wirfst du ihn mir nicht zu?“
    Xander war so überrascht, dass er es tat.
    Der Junge war kleiner als er, um mindestens fünfzehn Zentimeter, war aber trotzdem im gleichen Alter. Sein Haar war dunkelblond und leicht gewellt, er trug modische Jeans und ein blaues Sweatshirt mit einem Aufdruck auf der Vorderseite. Seine Augen waren so braun, dass sie von dieser Seite des Spielfeldes aus schwarz aussahen. Er hatte ein spitzes Kinn, das von einer Furche geteilt wurde und einen Schmollmund. Sein Lächeln strahlte so viel fröhliche Gutmütigkeit aus, dass Xander meinte, er wäre es dem Jungen schuldig, ihm den Ball zu geben. Wer konnte schon dieser aufgekratzten Stimmung, oder dieser unglaublichen Fröhlichkeit widerstehen, gerade dann, wenn der Himmel sich zu Zwielicht verdunkelte?
    Der Junge fing den Ball mit Leichtigkeit und dribbelte mit natürlicher Anmut auf den Korb zu. Er warf und verfehlte, warf und punktete und sah dann mit einem Grinsen auf seinem breiten, lächelnden Mund auf.
    „Na, wollen wir nicht spielen?“
    Warum nicht.
    Xanders Hunger war vergessen und er begann, den Korb zu verteidigen.
    Der Junge war gut. Nicht so gut wie Xander, vielleicht weil er nicht dazu gezwungen war, einen Basketballkorb in einem verlassenen Park als Zuflucht vor unzähligen Dingen zu benutzen, aber er war schnell und beweglich und er schwatzte in einer Tour, wovon Xander nichts mitbekam, während sie spielten.
    „Was, du dachtest wohl ich seh´ das nicht? Das war ein Täuschungsmanöver, das hab ich schon kapiert .... nein! Du bist direkt an mir vorbeigerauscht! Macht nichts, ich krieg dich … nein, nein, nein, nein, nein, er wirft, es zischt, er punktet!“
    Xander war ihm um fünf Punkte von zwanzig voraus und hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr, als plötzlich der Geruch nach Essen und eine Stimme über das Spielfeld schwebten.
    „Chris? Chris, Liebling, es tut mir so leid, dass ich zu spät komme.“
    Chris verlangsamte sein Tempo, während er auf den Korb zulief und drehte sich nach der Stimme um. Xander nutzte die Gelegenheit, den Ball zu stehlen und zu punkten. Chris wandte sich mit einem belämmerten Grinsen zu ihm um und sagte: „Hey Mann, das ist nicht fair!“. Xander wurde rot.
    „Sorry“, sagte er leise.
    Der Geruch von Essen stieg ihm wieder in die Nase und es wurde ein wenig schwarz um ihn. Er verpasste die Chance, den Ball beim Dribbeln abzufangen und versuchte seine Knie ruhig zu halten, während er sich umdrehte, um dem Jungen auf Wiedersehen zu sagen, der wenigstens für eine Stunde sein Freund, seine Familie und seine Unterhaltung gewesen war.
    Aber der Junge ging nicht.
    „Hey, Mom! Kann der Junge mit nach Hause kommen und mit uns essen? Er ist ein unglaublicher Spieler, Mom, du musst ihn werfen sehen!“
    Xander wurde rot bis an die Wurzeln seiner glatten, schwarzen Haare und sah seinen Mitspieler verwundert an. Er klang wie … wie … wie ein kleiner Junge, der erwartete, dass man ihm antwortete, wenn er etwas sagte. In Xanders Umfeld redete man nicht so mit den Eltern, weil das nie passierte. Niemals.
    „Ich weiß nicht, Christian – es ist spät. Vielleicht wartet zu Hause jemand auf ihn?“
    Die Frau hatte die Frage so formuliert, als erwarte sie von Xander eine Antwort und Xander druckste einen Moment herum. Er war nie gut mit Worten gewesen, vor allem deswegen, weil nie von ihm erwartet worden war, dass er sie tatsächlich benutzte.
    „Das interessiert keinen”, sagte er und fühlte sich sofort dumm. Es musste eine bessere Art geben, zu sagen, was er meinte, aber er konnte nicht mehr klar denken. Und dann, mitten in die geschockte Stille hinein, knurrte sein Magen. Laut.
    Die Frau sah ihn mit einem schiefen Lächeln an, als würde sie verstehen, wie es war, jung zu sein und zu wachsen und dann löste etwas in seinem eigenen Gesichtsausdruck in ihrem eine Veränderung aus.
    „Er kann gerne mitkommen, Chris. Aber erst brauchen wir einen Namen, okay?“
    „Xander,” murmelte er, so gierig auf das, was den Geruch verursachte, dass er wahrscheinlich alle möglichen schrecklichen, illegalen, abstoßenden Dinge gemacht hätte, nur um einen Bissen abzukriegen.
    Der Schweiß und das Adrenalin und die Freude am Spiel waren vergangen und alles, was übrig war, war zinn-graue Übelkeit und tanzende Punkte vor seinen Augen, die davon kamen, dass man jung war, wuchs und buchstäblich verhungerte.
    „Xander”, sagte die Frau sanft. „Ich
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