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Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Titel: Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Autoren: Amy Lane
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Wettkampfteam. Das klang sogar sexy.
    Und dann wurde Christian etwas klar. Xander konnte genau sehen, wann es ihm klar wurde. Fast hätte er Mitleid mit seinem Freund gehabt.
    „Oh mein Gott!“ Er klang wie ein kleines Kind. „Xander, ich weiß nicht einmal, wo du wohnst!“
    Xanders verletzte Lippe zuckte nach oben und die ganze geschwollen Seite seines Gesichtes ergab sich enthusiastisch einem pochenden Schmerz.
    „Glaubst du nicht, dass es dafür einen Grund gibt?“, fragte er schlicht.
    Chris schlug sich die Hand vor den Mund. „Du hast nie was gesagt“, brummte er verstört. „Es war so schlimm für dich, aber du bist einfach immer nur zu mir gekommen und hast nie etwas gesagt ...“
    Xander zog reflexartig die Schultern weg, wie um sich zu schützen und schob sich die gestohlene Brille tiefer ins Gesicht.
    „Du hast ein schönes Leben, Christian. Du hast eine nette Familie. Ich wollte nicht, dass sie mich für einen schlechten Einfluss halten, okay?“
    „Nein!“ Christian war wirklich verzweifelt und Xander wusste nicht, was er tun sollte. Seine Hände zitterten sogar, bis er sie auf die Schultern seines Freundes legte und sich ängstlich umsah. Chris und er gingen immer früh los, aber es bestand trotzdem die Möglichkeit, dass jemand sie dabei erwischte, wie sie sich mitten auf der Straße wie zwei Schwuchteln benahmen und dann wäre es vorbei mit ... Basketball, eben.
    Er konnte sich einfach nicht vorstellen, Basketball zu spielen, wenn ein solches Gerücht die Runde machen würde. Dahin wäre der Respekt seiner Lehrer und der ganze Mist, für den er im letzten Jahr so hart gearbeitet hatte. Nein. Nein. Er würde Chris jetzt beruhigen und dann konnten sie einfach weiter nebeneinander her zur Schule gehen.
    „Komm schon, Mann“, flüsterte er wütend. „Beruhig dich einfach. Beruhig dich. Normalerweise bin ich schlauer, ja? Aber ich bin spät heimgekommen und er hat das Geld in meinem Rucksack gesehen, weil ich letzte Nacht mein Gehalt bekommen hab und, na ja, ich weiß nicht, was ich sagen soll, verdammte Scheiße! Ich war dumm! Ich habe mich erwischen lassen! Das passiert mir nicht noch mal!“
    Aber irgendwie weinte Chris jetzt nur noch mehr. „Du warst nicht dumm“, murmelte er, seine Stimme belegt. Xander sah sich fieberhaft um.
    „Was?“, fragte er irritiert. Verdammt. Chris und seine glückliche Familie. Wenn er jemals etwas vor anderen hätte geheim halten müssen, hätte er es besser gewusst und wäre nicht an einer Straßenecke, wo ihn jeder sehen konnte, in Tränen ausgebrochen.
    „Ich hab gesagt, du warst nicht dumm!“ Chris schrie jetzt fast und wenn sein ganzes Gesicht nicht immer noch so weh tun würde, hätte Xander sich die Hand vor die Stirn geschlagen.
    „Tja, und jetzt sind wir gerade beide dumm!“, zischte er.
    Und Chris, der offenherzig, unbefangen und voll Vertrauen war, schnauzte zurück: „Na und, jemand muss doch für dich einstehen!“
    Xander sah ein paar andere Schüler den Gehweg entlang gehen, zu weit weg, um sie zu erkennen, aber sie kamen langsam näher. Verdammt! Er wusste, sie konnten ihn nicht sehen, aber das hielt ihn nicht davon ab, sich umzudrehen, Chris´ Hand zu ergreifen und ihn um die Hecke herum zu befördern. Dann zog er ihn in den kleinen Spalt zwischen Haus, Hecke und dem Gartentürchen zum Hintergarten irgendeines Nachbarn.
    Ihre Mitschüler gingen wahrscheinlich gerade vorbei, aber Xander war das scheißegal. Hier, hinter einer Bushaltestelle in einer Ecke konnte man sie nicht sehen. Sie waren in Sicherheit.
    Für einen Moment standen sie nur schnaufend da und starrten sich böse an, während Chris sich sein hübsches Gesicht mit dem Ärmel abwischte und versuchte, sich zusammenzureißen.
    „Du hast das nicht verdient“, sagte er schließlich und schaute zu Boden. Vielleicht war es pervers, aber jetzt vermisste Xander den Augenblick, in dem sie sich böse angestarrt hatten.
    „Es geht nicht darum, ob man es verdient“, sagte Xander resigniert. „Es geht darum, dass man es abkriegt. Meine Mutter ist eine Drogennutte, Christian. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Meine Wohnung ist ein Loch. Ich muss unter der Treppe beim Trockner schlafen, wenn ich etwas Ruhe will, verdammt. Meine besten Mahlzeiten sind die in der Schule und ...“ Seine Stimme versagte, weil er nicht in so einem angriffslustigen und wütenden Ton über Chris´ Familie sprechen wollte. „... und bei dir zu Hause“, fuhr er verlegen fort. „Was willst
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