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Aufregende Leidenschaft

Aufregende Leidenschaft

Titel: Aufregende Leidenschaft
Autoren: A Stuart
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gemahlene Bohnen. Da fehlte eigentlich nur noch ein Schuss Scotch …
    „Wo im Norden?“, fragte er und nahm einen Schluck. Das war kein Kaffee, das war das Beste, was er je geschmeckt hatte. Auch ohne den Scotch.
    „Vinnie hat erzählt, dass sein Onkel immer zum Angeln an einen See an der Grenze zu Oregon fuhr. Lake Judgment. Er wollte mich immer mal mitnehmen.“
    „Ich nehme an, Sie sind nicht mitgefahren.“
    „Himmel, nein. Ich mag Angeln nicht. Ich ziehe den Ozean den Seen vor, und außerdem lag mir damals schon nicht mehr viel an Vinnie. Die Vorstellung, mit ihm in einer Blockhütte eingesperrt zu sein, war genug, um die Verlobung zu lösen.“
    „Mit wie vielen Männern waren Sie verlobt?“
    „Was hat das mit meiner Schwester zu tun?“, entgegnete sie scharf.
    „Nichts. Reine Neugier.“
    „Beschränken Sie Ihre Neugier auf meine Schwester. Die war vorher noch nie verlobt. Sie hat, was Männer betrifft, eine etwas lockere Einstellung. Liebe sie und lass sie gehen. Deshalb mache ich mir solche Sorgen. Vinnie ist altmodischer, und sie hat noch nie gedroht, jemanden zu heiraten.“
    „Wohingegen Sie in den letzten fünf Jahren sechs Mal verlobt waren?“, fragte James. Sie funkelte ihn an. Er mochte ihre blauen Augen, auch wenn der Blick frostig war.
    „Wenn Sie es wissen, warum haben Sie mich gefragt?“
    „Wie unterscheiden sich sechs Verlobungen von dem ‚Liebe sie und lass sie gehen‘? Ich frage das wegen Ihrer Schwester“, fügte er schnell hinzu.
    „Ich versuche wenigstens, eine Verpflichtung einzugehen.“
    Sie leerte ihre Tasse mit demselben Respekt, den er sonst seinem schlaffen Gebräu zukommen ließ. „Aber es gelingt Ihnen nicht so recht, was?“ Eigentlich hätte er seinen Kaffee lieber länger genossen, aber sie goss sich bereits die nächste Tasse ein, und er musste schnell handeln, sonst würde für ihn nicht mehr viel übrig bleiben. „Und wie kommen Sie darauf, dass die beiden an diesem See sind? Nur weil er mit Ihnen hinwollte, heißt das nicht, dass er es mit Ihrer Schwester auch getan hat.“
    Sie zögerte nur eine Sekunde, aber lang genug, um James erkennen zu lassen, dass sie ihn anlügen würde. „Instinkt“, sagte sie so überzeugend, dass die meisten Männer darauf hereingefallen wären. „Außerdem ist es ein Anfang. Haben Sie eine bessere Idee?“
    „Natürlich. Ich bin Profi, oder haben Sie das schon vergessen? Geben Sie mir eine Liste von Vinnies Freunden und Bekannten, seinen vollen Namen und die Anschrift, den Arbeitsplatz, und ich brauche nur ein paar Tage.“
    „Wir haben keine paar Tage.“
    „Warum nicht?“
    Erneut kündigte das ultrakurze Zögern eine Lüge an. „Weil mein Vater bald zurück ist. Wenn er merkt, dass sie fort ist und seine verdammte Figur mitgenommen hat, wird er wild. Diesmal ist sie zu weit gegangen, und ich möchte sie vor den Konsequenzen ihres Tuns beschützen.“
    „Sie können Ihr Leben nicht damit verbringen, Leute zu beschützen. Wenn sie Fehler machen, müssen sie dafür bezahlen. Sonst lernen sie nie, keine Fehler zu machen.“ Seine Stimme war tonlos, sachlich.
    „So einfach ist das Leben nicht, Partner“, sagte sie und sah ihn über den Tassenrand hinweg an.
    „Partner?“, wiederholte er verblüfft. „Hören Sie, Lady, ich bin nicht mehr als ein Exbulle, der mit dem bisschen, was er gelernt hat, seinen Lebensunterhalt verdient.“
    „Ich liebe es, wenn Sie so reden“, murmelte sie erfreut.
    „Ich bin nicht Philip Marlowe oder Sam Spade oder irgendeine andere Ihrer lüsternen Fantasien. Ich bin Privatdetektiv. Ich ermittle sehr diskret und drückte auch schon mal ein Auge zu, wenn es sein muss. Vorausgesetzt, die Sache ist nicht zu heiß. Aber ich bin niemand, ich wiederhole, niemand, aus einem Roman der 90er.“
    „Ich dachte mehr an einen Film der 30er“, sagte sie unbeirrt.
    „Wir leben in den 90ern.“
    „Ich werde versuchen, daran zu denken“, erwiderte sie, und er nahm es ihr nicht ab. „Wann können Sie anfangen?“
    „Ich habe noch nicht gesagt, dass ich anfange.“
    „Diamond, Sie sitzen in der Bibliothek meines Vaters, trinken Kona-Kaffee und halten mir einen Vortrag über Ihre Berufsehre. Natürlich haben Sie den Job übernommen. Wann können wir in die Berge aufbrechen?“
    „Wir?“
    „Ohne mich finden Sie sie nie.“
    „Lady, ich arbeite allein.“
    „Widersprechen Sie Ihren Klienten immer?“
    Ja“, sagte er betrübt. „Deshalb bin ich mit der Miete im Rückstand.“
    „Nun, ich bin
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