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Aufregende Leidenschaft

Aufregende Leidenschaft

Titel: Aufregende Leidenschaft
Autoren: A Stuart
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für meinen Wagen“, sagte er, um ihr ein Lächeln zu entlocken.
    Es klappte nicht. Sie sah zu ihm hinauf, und in ihren Augen schwammen Tränen. „Leb wohl, Diamond.“
    Er war nicht gut für sie, und er wusste es, auch wenn sie es nicht einsah. „Leb wohl, Mädchen“, sagte er und hörte sich an wie Bogart. Und dann ließ er sie mitten im Raum stehen, umgeben von den wertlosen Splittern des unbezahlbaren Falken.
    „Warum kommst du nicht mit? Hier herumzusitzen und Trübsal zu blasen, tut dir nicht gut. Wenn der Mann dumm genug ist, meine Tochter nicht zu lieben, ist er nichts wert.“
    Sally sah zu Marietta hinauf. Es war jetzt zehn Tage her, dass sie aus Glory zurückgekehrt waren. Zehn Tage, in denen sie sich immer wieder hatte anhören müssen, wie Lucy über ihre morgendliche Übelkeit jammerte, vom Luxus der Calderinis schwärmte und Vinnies Fähigkeiten als Liebhaber in höchsten Tönen lobte. Zehn Tage, in denen Marietta und Isaiah flirteten und stritten. Zehn Tage, in denen Jenkins sie hegte und pflegte. Zehn Tage ohne ein einziges Wort von Diamond.
    „Du reist ab?“, fragte Sally ihre Mutter und war eigentlich gar nicht überrascht. Marietta blieb nie sehr lange an einem Ort.
    „An den Amazonas. Ich habe Lust auf ein sattgrünes, tropisches Klima. Zwischen deinem Vater und mir läuft es einfach nicht, weißt du.“
    „Damit habe ich auch nicht gerechnet“, sagte Sally und starrte in den verregneten Nachmittag hinaus.
    „Also? Warum kommst du nicht einfach mit? Ich weiß, ich war dir keine sehr gute Mutter, aber eins verspreche ich dir, ich kann eine verdammt gute Reisegefährtin sein. Wir werden viel Spaß haben.“
    Sally sah sie mit großer Geduld an. „Mutter“, sagte sie, „ich will keinen Spaß haben.“
    Marietta wirkte verblüfft. „Ich glaube, das war das erste Mal in all den Jahren, dass du mich Mutter genannt hast.“
    „Diamond hat gesagt, ich dürfte dich nicht vorschnell verurteilen. Vermutlich hat er damit recht.“ Sally seufzte. „Außerdem habe ich nicht mehr die Energie, böse zu sein.“
    „Nun, vielleicht ist James Diamond doch kein so großer Dummkopf, wie ich dachte. Aber wenn er blöd genug ist, dich zu verlassen, kann er nicht sehr intelligent sein.“
    Sally lehnte sich auf der Fensterbank zurück und streckte die langen Beine aus. Irgendwie kamen sie ihr magerer vor. Seit sie von der Gesundheitsfarm der Calderinis zurück waren, hatte sie kaum etwas gegessen, und geschlafen hatte sie auch nicht. Wenigstens hatte Diamond ihr den Wagen zurückgegeben. Leider hatte er ihn nicht persönlich gebracht, sondern ihn überführen lassen.
    Nicht einmal eine Rechnung hatte Diamond geschickt. Dabei wollte sie unbedingt eine. Nicht etwa, um sie zu bezahlen und damit einen Lebensabschnitt abzuschließen. Sondern deshalb, weil sie etwas von ihm wollte. Und wenn es nur ein Stück Papier mit seiner Unterschrift war. Vielleicht würde er ja kommen, wenn sie nicht bezahlte. Seufzend sah sie zu ihrer Mutter auf. „Willst du gleich los?“, fragte Sally.
    „Spätestens in einer Minute. Wenn du glaubst, ich warte, bis Lucy ihr Baby bekommt, musst du verrückt sein. Ich bin noch nicht bereit, Großmutter zu werden. Ich tue einfach so, als wäre das Calderini-Bambino mein Patenkind.“
    „Du bist wirklich unmöglich“, sagte Sally lachend.
    „Bist du sicher, dass du mich nicht begleiten willst? Du brauchst nicht zu packen, weißt du. Wir könnten nach Herzenslust einkaufen.“
    „Nein danke, Mutter. Vielleicht auf einer anderen Reise.“
    „Du glaubst, er kommt zurück?“, fragte Marietta.
    Die Frage versetzte Sally einen Stich. „Nein“, antwortete sie ehrlich. „Aber es gibt eine Chance, dass ich mich irre.“
    „Also willst du hier herumsitzen, und wie eine alte Jungfer deine verlorene Liebe betrauern?“
    Einen Moment lang kehrte etwas von Sallys alter Energie zurück. „Natürlich. Vielleicht einen Monat. Dann gehe ich zu ihm.“
    Marietta lächelte ihr strahlendes Lächeln. „Das ist meine Tochter. Sag Isaiah von mir Lebewohl. Ich kann es nicht.“
    „Er weiß nicht, dass du abreist?“
    „Oh, er weiß es. Ich habe es ihm nur nicht gesagt. Er kennt mich besser, als ich mich selbst kenne. Ich habe nur Angst, dass er sich wieder Hoffnung macht …“ Sie verstummte und zum ersten Mal im Leben schien sie zu bedauern, was aus ihrer Ehe geworden war.
    „Ich sag’s ihm.“
    „Ich habe ihm ein kleines Geschenk hier gelassen. Sag ihm das, Darling. Und sag ihm, dass ich
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