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Aufregende Leidenschaft

Aufregende Leidenschaft

Titel: Aufregende Leidenschaft
Autoren: A Stuart
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ebenso gute Lügnerin wie Sally zu sein, denn sie zog ihre Nummer mit wahrer Begeisterung ab. Doch zwischen den Sachen, die Sally auftischte, und dem, was Lucy von sich gab, bestand ein wesentlicher Unterschied. Sally dachte sich aus Spaß Geschichten aus. Lucys dagegen dienten zu ihrem eigenen Vorteil.
    „Sally, wenn er den echten Falken nicht bekommt, wird er uns alle töten. Er hat es geschworen, und ich glaube ihm!“
    Sally runzelte die Stirn. „Vinnie ist nicht der Killertyp. Ich nehme an, er könnte jemanden beauftragen, es für ihn zu erledigen …“
    „Wie kommst du dazu, dir einzubilden, du wüsstest mehr über Vinnie als ich?“, fragte Lucy mit einer Schärfe, die die Eifersucht nur unzureichend verbarg. „Du hast ihn nie ernst genommen. Er hat dir nichts bedeutet, und du hast nicht einmal mit ihm geschlafen …“
    „Aber du hast es“, fiel Sally ihr ins Wort. „Oh Lucy, hast du ihn geliebt?“
    „Sie tut es noch immer“, mischte James sich ein. Es war höchste Zeit, diese rührende Seifenoper zu beenden.
    „Das macht alles nur noch schlimmer. Einen Mann zu lieben, der einen töten will“, meinte Sally. Ihre blauen Augen waren wie die von Lucy, doch die Tränen, mit denen sie sich füllten, waren glaubwürdig.
    „Er wird mich nicht töten, wenn du ihm sagst, wo der echte Falke ist“, sagte Lucy und warf James einen abweisenden Blick über die Schulter zu, bevor sie sich wieder ihrer leichtgläubigen Schwester zuwandte. „Er soll ihn den Bho Tsos übergeben, bei irgendeiner blöden Zeremonie heute Nachmittag. Don Salvatore kommt heute Morgen her, um daran teilzunehmen. Er bringt seine Privatarmee mit. Wenn der Falke nicht da ist, wird alles abgeblasen.“
    „Na und?“, fragte Sally, und James registrierte erleichtert, dass sie doch nicht so vertrauensvoll war, wie er geglaubt hatte.
    „Dann werden die Bho Tsos sehr wütend und gekränkt sein und die Calderinis sehr wütend und enttäuscht. Und du und ich sehr tot. Und dein Privatdetektiv wird uns beide nicht retten können.“
    „Woher weißt du, wer Diamond ist?“, fragte Sally in beiläufigem Ton.
    „Vinnie hat es erwähnt. Ich nehme an, sein Vater hat ihn gewarnt.“
    „War das, bevor oder nachdem er gedroht hat, dich umzubringen?“
    Lucy sah zu ihrer Schwester auf, die riesigen Augen voller Tränen, das blasse, hübsche Gesicht hilflos und anrührend. „Sally“, flehte sie verzweifelt, „glaubst du mir etwa nicht?“
    „Oh, ich glaube dir, Lucy“, sagte Sally und strich ihrer Schwester das Haar aus dem tränennassen Gesicht, wie sie es früher immer getan haben musste, wenn die kleine Lucy hingefallen war und sich die Knie aufgeschrammt hatte. „Ich glaube, dass die Calderinis den echten Falken wollen und alles tun würden, um ihn zu bekommen. Wahrscheinlich würden sie, falls nötig, sogar mich und Diamond ermorden. Ich glaube auch, dass die Bho Tsos den Deal platzen lassen, wenn sie den echten Falken nicht überreicht bekommen.“
    Sie zögerte einen Moment, bevor sie weitersprach. „Aber ich bin mir nicht sicher, welche Rolle du bei dieser ganzen Sache spielst.“
    „Sally!“
    „Du und ich, wir sind beide mit keinem sehr großen Respekt vor der Wahrheit aufgewachsen“, erklärte Sally in nachdenklichem Ton. „Vielleicht lag das an Mariettas Einfluss, oder wir haben es geerbt. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns nicht ändern könnten. Möglicherweise hängt unser Leben davon ab, Lucy. Sag mir die Wahrheit.“
    Lucy blinzelte mit den großen blauen Augen, und die vollen Lippen zitterten gerade genug, um James denken zu lassen, dass sie vielleicht doch nicht log. „Ich sage dir die Wahrheit!“, rief sie.
    Sally lächelte wehmütig. Sie löste den tröstenden Griff um ihre Schwester, kehrte zu James zurück, setzte sich zu ihm und griff nach seiner Hand. Er fühlte, wie sie zitterte, und ihm wurde bewusst, wie schwer ihr die nächsten Worte fielen.
    „Du brauchst deine Zeit nicht mehr hier zu verschwenden, Lucy“, sagte sie und legte den Kopf an James’ Schulter. „Glaub mir, es ist ziemlich unbequem hier. Bei Vinnie in seinem Luxusquartier wirst du dich viel wohler fühlen. Du duftest nach teurem Shampoo und Parfüm, Lucy. Wenn du wirklich eine Gefangene wärst, würdest du anders aussehen. Verschwinde und tisch Vinnie deine Lügenmärchen auf. Vielleicht glaubt er dir ja.“
    Die Tränen in Lucys Augen versiegten schlagartig. „Also hast du die wahre Liebe gefunden, und das ändert alles“, sagte sie in
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