Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aufregende Leidenschaft

Aufregende Leidenschaft

Titel: Aufregende Leidenschaft
Autoren: A Stuart
Vom Netzwerk:
sondern wann. Nachdem Kaz gestorben war, überlegte er, ob er weiterstudieren solle, um die Welt zu retten und eine Menge Geld zu verdienen. Oder ob er sich als Privatdetektiv niederlassen und noch tiefer in den Sündenpfuhl geraten sollte, an dessen Ufer er Monat für Monat herumgewatet war.
    Die Welt war es nicht wert, gerettet zu werden, und die Dinge, die man mit Geld kaufen konnte, interessierten ihn nicht. Aber eins konnte er: Die Wahrheit hinter Lügen herausfinden. Und warum sollte er ein solches Naturtalent verschwenden? Er war für niemanden mehr verantwortlich. Seine Frau hatte sich sieben Jahre zuvor mit dem gemeinsamen Sparbuch abgesetzt und war längst wieder verheiratet.
    Das mit Kaz war eine andere Sache. Sie waren jahrelang Partner gewesen, und mit Kaz war auch ein Stück von James gestorben. Wäre er doch erschossen worden! Dann hätten Marge und die Kinder wenigstens mehr Geld bekommen. Und James’ Leben hätte einen Sinn gehabt. Er hätte einen Mörder jagen und zur Strecke bringen können.
    Doch sein bester Freund hatte eine Streptokokken-Infektion erwischt. Keine drei Tage, und er war daran gestorben. Und James hatte nichts anderes tun können, als in eine Flasche zu kriechen und sich dort zu verstecken.
    Als er wieder herauskroch, fühlte James sich um Jahrzehnte gealtert, und die schäbige Hubbard Street kam ihm vor wie ein Zuhause. Er bekam die Trinkerei wieder unter Kontrolle, bis auf die eine oder andere durchzechte Nacht. Er rauchte zwar noch wie ein Schlot, aber es gab niemanden, der sich darüber hätte beschweren können.
    Bis auf die Yuppie-Type vorhin. Solchen Leuten traute er nicht. Die Leute suchten sich nur dann jemanden aus diesem Teil der Stadt, wenn sie etwas Unsauberes erledigen lassen wollten. Aber dieser Bridget war durchaus abzunehmen, dass sie seinen Namen aus den Gelben Seiten hatte. Er hätte nicht geglaubt, dass heutzutage noch jemand Dashiell Hammett oder Raymond Chandler las.
    Er beschloss, den Job zu nehmen, wenn er bis fünf Uhr nicht herausgefunden hatte, wer und was diese sogenannte Bridget O’Shaugnessy war. Um Viertel nach sieben lenkte er seinen klapprigen VW-Käfer über das Anwesen der MacArthurs und fluchte vor sich hin.
    Sally machte mit ihrem Alfa Romeo eine Gewaltbremsung vor der imposanten Villa ihres Vaters, rannte hinein, streifte sich in der marmornen Eingangshalle die Schuhe ab und raste in gewohnt halsbrecherischem Tempo in die Küche.
    Jenkins saß am Tisch, ohne die Butler-Jacke, mit aufgekrempelten Ärmeln, und polierte das Silber. Er sah nicht auf. Er arbeitete lange genug für die MacArthurs, um zu wissen, dass nur Sally wie ein Wirbelwind durch die ehrwürdigen Gemäuer stürmte.
    „Schon etwas gehört?“, fragte sie atemlos.
    „Nichts, Miss. Haben Sie etwas erwartet?“ Jenkins konzentrierte sich auf die Kaffeekanne, aber Sally ließ sich nicht täuschen. Er war ebenso besorgt wie sie. Jenkins und Sally hatten sich um Lucy gekümmert, seit ihre Mutter sie bei einer ihrer alljährlichen Weltreisen in San Francisco deponiert und nicht wieder abgeholt hatte.
    „Man sollte die Hoffnung nie aufgeben.“ Sally setzte sich zu Jenkins, schnappte sich ein Poliertuch und griff nach dem silbernen Sahnekännchen. „Mit James Diamond ist es nicht sehr gut gelaufen.“
    „Ich habe ohnehin nicht verstanden, warum Sie ausgerechnet ihn engagieren wollten. Wären wir mit Blackheart, Inc. oder einer der großen Detekteien nicht besser bedient?“
    „Die größeren Detekteien würden Vater informieren, das wissen Sie. Außerdem weiß ich, dass James Diamond der Richtige für uns ist. Sie hätten sein Büro sehen sollen, Jenkins. Wie etwa aus einem Film der 30er. Und er passt hinein. Fast jedenfalls. Er müsste nur etwas älter sein. Und keine Sportschuhe tragen.“
    „Wenn er den Fall nicht übernimmt, spielt das keine Rolle mehr, nehme ich an. Wen wollen Sie jetzt fragen?“
    „Er übernimmt den Fall, Jenkins. Ich habe ihn nur noch nicht dazu überreden können“, sagte Sally.
    Jenkins sah von der Kaffeekanne hoch. Seine Miene war ernst. „Wir haben nicht viel Zeit, Miss.“
    „Ich weiß, Jenkins, ich weiß. Ich muss nur noch meinen nächsten Angriff auf den missmutigen Mr Diamond planen.“ Sie stellte das Sahnekännchen hin und griff nach dem Zuckertopf.
    „Ich wünschte, ich hätte Ihre Zuversicht.“
    Sally grinste. „Ehrlich gesagt, ich auch.“
    Jenkins wandte den Kopf, als die Alarmanlage einen elektronischen Piepton von sich gab. Seufzend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher