Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition)
Autoren: Richard Doetsch
Vom Netzwerk:
nicht?« Cristos lächelte auch, aber seine Augen blieben kühl, als er nun mit der Waffe auf Mia zielte.
    Und dann drückte er ohne mit der Wimper zu zucken ab. Der Knall des Schusses hallte über die Insel. Mia taumelte rückwärts. Die Kugel traf sie genau über dem Herzen. Ihr verstörter Blick fiel auf Jack. Sie verstand nicht, was geschehen war, und brach langsam zusammen. Jack rannte zu ihr, um sie aufzufangen, doch sie verlor das Gleichgewicht und stürzte rückwärts über den Rand der Klippen.
    »Neiiin!« Der Schrei kam aus tiefster Seele, als Jack zutiefst erschüttert zusah, wie Mia über die Felskante stürzte und auf dem steinigen Ufer unten liegen blieb.
    Zornig drehte Jack sich zu Cristos um, umklammerte den Lauf der Waffe und entwand sie ihm. Cristos gelang es, sie wieder in seinen Besitz zu bringen und in hohem Bogen über die Klippen zu werfen.
    Cristos lächelte Jack an, und in seinen dunklen Augen spiegelten sich Boshaftigkeit und Hass. Wütend holte er aus und verpasste Jack eine Reihe von Faustschlägen. Er war ein Meister darin, einen Anfänger zu vernichten, und brauchte keine Waffen, um zu töten.
    Obwohl Jack der Unterlegene war, ging er nicht zu Boden. All seine aufgestaute Wut entlud sich, als er Cristos die Faust mit voller Wucht auf den Kiefer schlug, sodass der Knochen brach.
    Cristos packte Jack, als würde es ihm jetzt reichen, warf ihn über die Schulter auf die Erde und stieß ihm den Ellbogen in den Magen. Jack rollte zur Seite. Cristos bekam den linken Ärmel seines Hemdes zu fassen und riss ihn ab.
    Wie ein verzweifeltes Tier griff Jack in den Schlamm und schleuderte Cristos eine Handvoll ins Gesicht. Es folgten drei Haken auf Cristos’ gebrochenen Kiefer, worauf er rückwärts taumelte. Jack stürzte sich auf ihn, schlug ihm mit der Faust in den Nacken, auf die Nase und prügelte wild auf ihn ein. Cristos verfügte zwar über ungeheure Kraft und Geschicklichkeit, doch gegen den wutentbrannten Mann, der auf ihm lag, nutzten sie ihm im Augenblick wenig.
    Plötzlich berührte Cristos’ mit der Hand die Gebetbücher, die er auf die Erde geworfen hatte. Er schob sie zur Seite, ertastete die Gebetskette und suchte weiter … bis er fand, was er suchte. Ohne eine Sekunde zu zögern, stieß er Jack den mit Juwelen besetzten Dolch in die Brust, genau in die Wunde unterhalb der Schulter. Rasende Schmerzen schossen durch Jacks Körper, als Cristos die Klinge in seinen Thorax rammte und sie in der Wunde drehte. Jack fiel auf den Rücken. Cristos beugte sich über ihn und grinste ihn böse an.
    Als Jack die dunklen Augen und das Gesicht des Mannes sah, der seine Frau getötet hatte, weigerte er sich, seiner Verletzung zu erliegen. Die Klinge und das Gesicht über ihm heizten seine Wut an.
    Auf der Suche nach einer Waffe, einem Felsbrocken oder irgendetwas, womit er Cristos angreifen konnte, tastete Jack über die Erde, denn er wusste, dass er trotz des Hasses, der durch seine Adern strömte, an der Schwelle des Todes stand.
    Cristos lächelte. »Wie fühlt sich der Tod an?«
    Jack umklammerte den Griff des Dolches und zog ihn aus seiner Brust. Blitzschnell richtete er die Klinge auf Cristos und stieß sie ihm ins Herz.
    »Sagen Sie es mir«, stammelte Jack mit zusammengebissenen Zähnen.
    Als Jack die Klinge in Cristos’ schlagendes Herz stieß und den sterbenden Puls durch die Klinge spürte, fiel Cristos erlöschender Blick auf Jacks Tattoo und die schicksalhaften Worte, die dort geschrieben standen. Er begriff, dass sie von seinem Vater stammten. Es war die Prophezeiung, die auf den herausgerissenen Seiten des Gebetbuches seines Vaters gestanden hatte, das Orakel, das Cristos vergebens gesucht hatte, der Schlüssel zu seiner Zukunft. Diese Weissagung hatte er um jeden Preis auslöschen wollen, damit er seinen eigenen Weg wählen konnte und nicht den gehen musste, den die Vorhersagen seines Vaters ihm vorschrieben.
    Als er sie las, begriff er, dass seine Suche nur bewiesen hatte, dass sich das, was er so verzweifelt zu vermeiden versucht hatte, nun erfüllte. Diesen Satz in der Mitte des Totengebetes hatte sein Vater nämlich für ihn geschrieben.
    Du wirst im Morgengrauen sterben, am ersten Tag des siebten Monats, getötet von einem wütenden Mann, der alles verloren hat, was er liebt.
    Am Horizont im Osten, wo die Dunkelheit der Nacht und das Meer sich trafen, überzog ein goldener Streifen die Wellen von Nord nach Süd, so weit das Auge reichte, ein blasser Schimmer, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher