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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition)
Autoren: Richard Doetsch
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Ihre Köpfe flogen nach hinten; sie waren auf der Stelle tot. Jack brauchte es nicht zu überprüfen und rannte sofort auf Frank zu.
    »Das hat aber lange gedauert.«
    »Tut mir leid«, sagte Jack und hockte sich neben ihn.
    Und dann kippte Frank zur Seite, und Jack sah den roten Fleck auf seinem Hemd genau über dem Herzen, der sich immer mehr ausbreitete.
    »Nicht noch einmal!«, schrie Jack.
    »Eh, du wusstest doch, dass es unvermeidbar war.«
    »Nein. Es ist nicht unvermeidbar. Ich kann das Schicksal noch ändern.«
    »Nein, Jack. Sei still«, stammelte Frank. Seine Augen waren nur noch einen Spalt geöffnet, und allmählich entwich das Leben aus ihm. »Rette Mia. Das ist alles, was zählt. Das ist das einzige Schicksal, das du noch ändern kannst.«
    Jack zog seinen Freund näher zu sich heran.
    »Es ist schade, dass ich sie nie kennengelernt habe.«
    Jack starrte ihn verwirrt an. »Ich verstehe nicht.«
    »Das wirst du.« Franks Augen fielen zu, und er tat seinen letzten Atemzug.
    Jack brach das Herz. Er legte eine Hand auf den Kopf seines Freundes. Sein eigener Kopf pochte. Die Ereignisse seines Lebens verschmolzen miteinander, während gleichzeitig alles auseinanderfiel.
    »Jack«, flüsterte Mia.
    Er drehte sich um und sah Cristos, der Mia die Waffe in den Nacken drückte, in der Tür stehen.
    »Offenbar gelingt es Ihnen heute nicht, irgendjemandem das Leben zu retten, was?«, sagte Cristos. »Wo sind meine Sachen?«
    »Es tut mir leid, Jack«, flüsterte Mia.
    »Nein. Es ist meine Schuld. Mir tut es leid.«
    »Meine Sachen?«, sagte Cristos.
    »Lassen Sie sie laufen. Dann gebe ich Ihnen alles.«
    »Das haben wir doch schon einmal versucht.«
    »Wenn Sie sie töten, wird alles verbrennen.«
    »Ich sage es nur einmal. Keine Drohungen mehr.« Cristos’ Stimme war ganz ruhig. »Wenn Sie meine Sachen verbrennen, töte ich Sie beide und statte Ihren Kindern einen Besuch ab. Ein Mädchen töte ich vor den Augen des anderen, und das zweite Mädchen nehme ich mit und ziehe es wie mein eigenes auf.«

44. Kapitel
    SAMSTAG, 5.05 UHR
    Jack lief neben seiner Frau her. Cristos folgte drei Schritte hinter ihnen, die Waffe auf Mia gerichtet. Jack führte die Gruppe über das große Grundstück des Hauses, an den Anlegestegen vorbei Richtung Norden. Anschließend ging es etwa zweihundert Meter bergauf, bis sie schließlich am Fuße des Leuchtturms ankamen. Hier oben piff eine scharfe Brise, die den Regen gegen den felsigen Hügel peitschte. Der weiße Leuchtturm war zwanzig Meter hoch. Sein heller Strahl drehte sich langsam im Kreis und warf sein Licht in die Welt.
    Als Jack die Tür öffnete, sah er sofort die Benzinlachen auf dem Boden. Sein Rucksack hing an einem Nagel an der Wand neben der Wendeltreppe. Er nahm ihn in die Hand, trat zögernd wieder hinaus und reichte ihn Cristos. Ohne auf den Regen zu achten, kniete der sich auf die schlammige Erde, die Waffe weiterhin auf seine Gefangenen gerichtet.
    Er wühlte in dem Rucksack, nahm den Dolch heraus und betrachtete ihn im Lichtstrahl des Leuchtturms. Die glitzernden Edelsteine riefen so viele Erinnerungen wach, doch Cristos warf ihn auf die Erde. Er fand sein Gebetbuch und ließ es achtlos fallen. Daraufhin zog er das zweite Gebetbuch mit dem roten Ledereinband heraus, das seinem Vater gehört hatte. Mit einem triumphierenden Lächeln schlug er es auf. Er blätterte darin und hielt es in den Regen, sodass die geheimen Notizen seines Vaters enthüllt wurden. In Gedanken versunken blätterte Cristos weiter in dem Buch und las die Aufzeichnungen seines alten Herrn. Als er es fast ganz durchgeblättert hatte, erlosch sein Lächeln.
    Er blätterte vor und wieder zurück …
    »Es fehlen Seiten.«
    »Ich weiß.«
    »Wo sind die Seiten?«
    »Sie waren schon herausgerissen.«
    »Blödsinn!«
    »Woher sollte ich denn wissen, welche Seiten ich herausreißen soll?«
    Cristos fragte sich, ob Jack die Wahrheit sagte.
    »Was steht auf den Seiten, dass sie so wichtig für Sie sind?«
    »Die Namen der Personen«, sagte Cristos leise, »die mich töten werden.«
    Jack schaute ihn an, als wäre er verrückt. »Um die Chance zu haben, sie zuerst zu töten?«
    Der Lichtstrahl des Leuchtturms kreiste über ihnen.
    Cristos dachte angestrengt nach und blickte sich um, als könnte er die Antwort irgendwo draußen auf dem Ozean finden.
    Schließlich griff er wieder in den Rucksack, nahm das Geld seines Vaters heraus, einige Papiere, die Zeichnungen von Jack und Mia und zuletzt die
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