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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)
Autoren: Katja Glaser
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Abendessen nochmal ab, bietet sie uns an. Wir lehnen dankend ab, da wir ja gerade erst gut und reichlich gegessen haben. Das war kein Zufall, sage ich zu Rainer, immer wieder geht das berühmte Türchen auf, wir sind sehr dankbar. Schnell beziehen wir die Betten und duschen uns noch ab. Während wir in der Dusche sind, sehe ich, dass der ganze Boden im Bad unter Wasser steht, auch das noch, denke ich. Sofort drehen wir das Wasser ab und schauen nach, woher das kommt. Aus einem Schacht am Boden fließt es heraus, stellen wir fest. In einer Ecke des Badezimmers steht ein Eimer mit einem Wischmopp, den wir dann zum Aufputzen benutzen, als wir fertig geduscht sind. „Jetzt setzen wir auch noch Pepas Bad unter Wasser, das ist mir gar nicht recht“, sage ich zu Rainer, als ich am Aufwischen bin und er meint: „So wie das aussieht, passiert das öfter hier, daran sind nicht wir schuld.“ „Ich glaube du hast Recht, aber für heute reicht es mir an Ereignissen, jetzt bin ich froh, wenn wir zur Ruhe kommen“, ist meine Antwort. Nach diesem kleinen Schock planen wir unsere weiteren Etappen und ich fange noch an zu telefonieren. Es gelingt mir, vier Unterkünfte zu reservieren und wir sind wirklich froh. Um halb siebenkommt Pepa nochmals und bringt uns Obst, Joghurt, Brot und Bier. Wir „beichten“ ihr die Überschwemmung in ihrem Bad. „Das ist normal, das macht nichts aus“, beruhigt sie uns. „Alles hier ist etwas in die Jahre gekommen und wir sind froh, bald in die Bar ziehen zu können“. Dann geht sie wieder und wir sind ihr dankbar, das ist Gastfreundschaft pur. Bevor wir uns schlafen legen, essen wir noch eine Banane und trinken zusammen ein Bier. Wir unterhalten uns über den aufregenden Tag, der wieder so ein gutes Ende gefunden hat, bevor wir einschlafen.
    Irgendwann in der Nacht wachen wir kurz auf, als Pepa mit ihrem Mann nach Hause kommt und schlafen dann bis sieben Uhr durch. Im Nebenzimmer klingelt ein Wecker und kurz darauf treffen wir im Flur auf Pepa, die uns fragt, ob wir gut geschlafen haben. „Super gut“ ist unsere Antwort. Ob wir noch mit ihnen in die Bar fahren wollen zum Frühstück, bietet sie uns an. Wir lehnen dankend ab und sagen ihr, dass sie schon genug für uns getan hat. Als wir ihr etwas für die Übernachtung und das Essen geben wollen, will sie es absolut nicht annehmen. Auch nach mehrmaligem Drängen unsererseits bleibt sie hart. Ich überlege noch, ob ich das Geld einfach irgendwo hinlegen soll, aber sie hätte es als Beleidigung empfunden, denken wir. Wir tauschen noch unsere Email-Adressen aus und verabschieden uns herzlich von ihr, sie nimmt uns in den Arm und wünscht uns alles Gute. Noch lange an diesem Vormittag denken und reden wir über diese tolle Begegnung. Immer wieder habe ich Kontakt zu Pepa per Email und seit letztem Jahr hat sie auch einen Hund, so etwas! Wir sollten ihr typische Bilder schicken aus unserer Heimat, da sie in ihrer Bar einige Fotos von Pilgern verschiedener Nationen aufhängen möchte, die schon bei ihr waren, das haben wir natürlich gemacht.
    In Triacastela gibt es eine ganz nette Bar, die für drei Euro ein tolles Frühstück anbietet. Dort setzen wir uns ins Freie und stärken uns. Der Weg danach führt uns wieder steil bergauf nach Sanxil. Vorbei an vielen Hunden, aber unsere Taktik wird immer besser. Begleitet werden wir von einem Franzosen aus Toulouse, er spricht ein sehr gutes Englisch. Die Landschaft ist fast wie im Allgäu, total saftig grün mit vielen Almen auf denen Kühe weiden. Ich glaube, von hier aus wird ganz Spanien mit Milch versorgt.
    So haben wir Spanien noch nie gesehen. Es ist schon ein wunderschönes Land und die Natur ist so abwechslungsreich. Immer wieder kommen wir an Feldern vorbei, die von Bauern mit Kleingeräten bearbeitet werden. Es gibt hier noch viele einfache und arme Menschen, die von Hand oder mit Pferden ihre Felder bewirtschaften, da sie keine Maschinen besitzen. Einige von ihnen unterbrechen ihre Arbeit und kommen zu uns an den Weg, als wir vorbeigehen. Bobby erregt immer wieder Aufmerksamkeit mit seinem Rucksack. Manche können das einfach nicht glauben, dass es so etwas gibt. Die Leute sind durchweg sehr nett und wünschen uns alles Gute, auch für Bobby. Und wir sollen auch für sie ein gutes Wort einlegen, wenn wir in Santiago ankommen.
    Das Wetter ist super zum Wandern. In Furela machen wir eine kleine Pause und trinken etwas. Der Besitzer hat fünf Hunde, einer davon könnte Bobbys Vater sein, er
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