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Auf Schokolade und ewig!

Auf Schokolade und ewig!

Titel: Auf Schokolade und ewig!
Autoren: Sheila Roberts
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ihm den Lost-Bride-Wanderweg“, verkündete sie im Gehen.
    Muriel hätte ihr am liebsten hinterhergerufen: „Du bekommst sie sowieso nicht zu Gesicht“, doch sie widerstand der Versuchung.
    In Icicle Falls kannte jeder die Legende von der verlorenen Braut. Rebecca Cane war als Katalogbraut hier in die Stadt gekommen. Aber ihr Ehemann, Joshua Cane, hatte Schwierigkeiten gehabt, seine hübsche Frau nur für sich allein zu behalten. Sie hatte sich in seinen jüngeren Bruder Gideon verliebt. Daraufhin war es zwischen den Brüdern immer wieder zu Streitereien und öffentlichen Schlägereien gekommen, was natürlich zu viel Klatsch und Tratsch geführt hatte. Und als Rebeca und Gideon auf einmal verschwunden gewesen waren, schossen immer wildere Gerüchte wie Pilze aus dem Boden, vor allem als Joshua zu einem verbitterten Einsiedler wurde. Die Spekulationen gipfelten darin, dass man annahm, Joshua hätte sowohl seine Frau als auch seinen Bruder ermordet. Und als jemand Rebeccas Geist oben bei den Wasserfällen, den Icicle Falls, sah, diente das als Beweis.
    Eine Zeit lang hatten die Leute Angst, in die Nähe der Wasserfälle zu gehen. Doch eines Tages hatte eine unverheiratete Frau, die dort oben mit ihren Cousinen Blaubeeren pflücken war, Rebeccas Geist gesehen, und zwar am Tag, bevor sie einen Heiratsantrag bekam. Danach hielt man es für ein gutes Omen, wenn jemand den Geist der verlorenen Braut hinter den Wasserfällen auftauchen sah – ein eindeutiges Zeichen, dass die Frau, die Rebecca Cane gesehen hatte, bald heiraten würde.
    Jetzt war also Pat auf Geistersuche. Also ehrlich, konnte man noch durchschaubarer sein?
    â€žSie will ihn für sich, oder?“, fragte Muriel, als sie später am Nachmittag quer auf dem Bett lag und mit Olivia telefonierte.
    â€žNa, wer würde das nicht wollen?“, erwiderte Olivia. „Er ist so cool. Weißt du was? Er war schon in Vietnam.“
    â€žDu meine Güte, wie alt ist er denn?“
    â€žZweiundzwanzig.“
    Eine weitere Traummann-Anforderung erfüllt. Der mysteriöse Mann in Muriels Träumen war älter und weiser als sie. „Und was macht er jetzt?“ Was hatte er für einen Job, dass er mitten in der Woche auf dem Motorrad durch die Gegend fahren konnte?
    â€žEr arbeitet gar nicht.“
    Oh, oh, das würde Daddy gar nicht gefallen.
    â€žEr sagt, er hat ein bisschen Geld gespart und sucht sich nur einen Job, wenn er einen braucht. Ein Jahr lang ist er auf dem College gewesen.“
    Gut aussehend, clever und älter – oh, da schlug ihr Herz ganz definitiv schneller. Noch eine Anforderung, die er erfüllte.
    â€žIch muss Schluss machen“, sagte sie. Vor dem Essen musste sie unbedingt noch schnell ihre Haare waschen und sich die Fingernägel lackieren.
    â€žWas hast du denn heute Abend vor?“, wollte Muriels Vater wissen, als sie Makkaroni mit Käse und Fischstäbchen aßen, eins der Standardgerichte, die ihre Mutter unter der Woche gern kochte, wenn sie von der Arbeit kam.
    â€žArnie und ich gehen zusammen aus“, antwortete Muriel, froh, dass sie Arnie auch eingeladen hatte. Sie log ihre Eltern nicht gern an.
    â€žEr ist ein netter Junge“, meinte ihre Mutter.
    Er war nett, aber er war nicht der Stoff, aus dem Träume gesponnen wurden. Dieser Stephen dagegen …
    â€žIch hoffe, du gehst nirgendwohin, wo dieser langhaarige Hippie aufkreuzt“, erklärte Daddy.
    Hatte er womöglich ihr Telefonat belauscht?
    â€žIch bin sicher, dass alles in Ordnung ist, wenn sie mit Arnie unterwegs ist“, erwiderte ihre Mutter ruhig.
    â€žDu bleibst bei Arnie“, beharrte ihr Vater und deutete mit der Gabel auf Muriel.
    Das waren die Momente, in denen Muriel es verfluchte, Einzelkind zu sein. Es war niemand anderes da, der dafür sorgen konnte, dass nicht immer nur sie im Rampenlicht stand.
    â€žHolt er dich ab?“, hakte Daddy nach.
    â€žNein, ich treffe mich mit ihm im Park.“
    Daddy runzelte die Stirn. „Na, dann sorg wenigstens dafür, dass er dich nach Hause bringt.“
    â€žJa, Daddy“, murmelte sie. Wenn alles nach Plan verlief, würde jemand ganz anderes sie nach Hause bringen.
    Sie half ihrer Mutter beim Abwasch, dann flüchtete sie aus dem Haus, für die Party zurechtgemacht mit tief sitzenden Jeans, einem Batik-Top und einem Sweatshirt, das sie um die Taille geschlungen hatte.
    Als sie am
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