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Auf Schokolade und ewig!

Auf Schokolade und ewig!

Titel: Auf Schokolade und ewig!
Autoren: Sheila Roberts
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Sommer 1962, als ihre Freundin Doreen die Weltausstellung in Seattle genoss, half Muriel beim großen Aufräumen in Icicle Falls, indem sie zusammen mit Pat Pearson und Olivia Green alte Getränkedosen von einem Feld sammelte. Das war eine Erfahrung gewesen, die die drei zusammengeschweißt hatte.
    Und während sie beim Müllsammeln zu Freundinnen wurden, gelang es auch den Erwachsenen, beim Wegschaffen der alten Reifen und Schrottautos von den brachliegenden Grundstücken einen stärkeren Gemeinschaftssinn zu entwickeln. Architekten und Bauleute wurden engagiert, und die heruntergekommenen Gebäude wurden einer Schönheitskur unterzogen. Die Center Street erwachte zu neuem Leben, und hatte der Ort vorher eher an eine verlassene Stadt aus dem Wilden Westen erinnert, glich das malerische Städtchen jetzt einem bayrischen Alpendorf.
    Muriels Korrespondenz mit Doreen versandete schließlich, aber das Leben in Icicle Falls ging weiter. Im folgenden Jahr tauchten neue Gesichter in der Stadt auf. Anfangs kamen sie nur tröpfchenweise, so wie die Eiszapfen an den Häuserdächern langsam anfingen zu tropfen, wenn der Winter sich dem Ende zuneigte und der Schnee zu schmelzen begann. Diese Besucher brachten manchmal nette Jungs mit. Einige kamen sogar wieder, um zu bleiben, und sie eröffneten neue Geschäfte. Wie zum Beispiel Dale Holdsworth, der den Laden Kringle Mart aufmachte. Er importierte Schneekugeln und mundgeblasene Glaskunst aus Deutschland, um sie an die Touristen zu verkaufen, die kamen, als sich die Kunde von dem charmanten, neu erblühten Ort herumsprach. Und Andy Marks, der ein kleines Geschäft mit Holzschnitzereien gründete, oder Gerhardt Geissel, der Gerhardts Gasthaus eröffnete. Das ehemalige Mountain Inn wurde renoviert und runderneuert und bekam einen neuen Namen – Bavarian Inn.
    Als Muriel in die High School kam, hatte sich die Anzahl der Studenten fast verdoppelt. Sage und schreibe einhundertachtundvierzig Schüler drückten dort inzwischen die Schulbank. Zweiunddreißig von ihnen, Muriel und ihre Freundinnen eingeschlossen, bildeten in dem Jahr die Abschlussklasse.
    â€žKann schon sein, dass es jetzt hier mehr Jungs gibt als früher“, sagte Olivia, „aber die meisten sind doch jünger als wir. Wen haben wir denn schon groß in unserer Klasse, der infrage käme?“
    Für Muriel? Niemanden. Keiner der Jungs glich dem Mann ihrer Träume auch nur annähernd. Dem Mann, von dem sie hoffte, dass er irgendwann in ihrem Leben auftauchen würde. Ihre Freundinnen fanden es albern, auf den perfekten Mann zu warten, doch Muriel glaubte an die große Liebe. Und sie glaubte an die Macht der Träume. Ihre Großmutter hatte mithilfe ihrer Träume eine ganze Firma aufgebaut, also hegte Muriel keinerlei Zweifel daran, dass sie auch den Mann finden würde, den sie in ihrer Fantasie vor sich sah – jemanden, der nicht nur blendend aussah, sondern auch noch romantisch war, jemanden, der ihr Herz höher schlagen ließ.
    â€žNa ja, wie wär’s denn mit Arnie Amundsen?“, schlug Muriel vor. Für Olivia, nicht für sie selbst. Arnie war dünn und trug eine Brille, obwohl er sehr nett war. Olivia konnte es sehr viel schlechter treffen.
    â€žDer ist doch in dich verknallt“, protestierte Olivia.
    â€žAlle sind in Muriel verknallt“, fügte Pat mit gespielter Empörung hinzu.
    â€žDas ist doch total übertrieben“, verteidigte sich Muriel.
    Pat jammerte ständig, weil sie sich zu groß fand. Außerdem hasste sie ihr rötliches Haar und beklagte immer wieder den Umstand, dass sie weder so blond wie Olivia war, noch so hübsches braunes Haar wie Muriel hatte. Und trotzdem war sie von mehreren Jungs zum Abschlussball, der vor einer Woche stattgefunden hatte, eingeladen worden. Muriel war mit Arnie hingegangen. Aber nur als gute Freunde, hatte sie ihm gegenüber mehrfach betont.
    Sie wünschte, er hätte Olivia gefragt. Die hatte sich letztlich dafür entschieden, mit Gerald Parker hinzugehen, der am Ende des Abends versucht hatte, sie rumzukriegen. Olivia hatte sich darauf eingelassen, aber im letzten Moment die Notbremse gezogen. Jetzt bedauerte sie ihre Entscheidung, denn Gerald ignorierte sie, was die letzte Schulwoche für sie zu einer Qual machte. Er hatte sich jedoch bei der Marine verpflichtet und würde bald weg sein. Insgeheim war Muriel darüber ganz froh.
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