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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition)
Autoren: Marcel von Treppen
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können. Hätte nicht ganz so lange gedauert“ - „Glaubt ihr, sie haben die Erde angegriffen, die Menschheit vernichtet?“ - „So was tun die glaube ich nicht“ Hugo Scheffener meldet sich. „Wir sondieren die Lage. Unsere kleinen Freunde sind recht wortkarg, so wie man sie halt kennt.“ Hugo Scheffener überlässt den Dreien freie Hand, was auch mit Martin Townsend abgesprochen ist. Vielleicht ist es auch keine so gute Idee, die Aurelianer ins Basislager zu führen. Die Finder hat bisher weder Spuren von Menschen oder Aurelianer entdeckt. Scheffener und seine Leute werden weiterhin im Orbit bleiben. „Es ist seltsam euch hier zu sehen“, sagt Robert in Richtung der Vierergruppe. „Ja, es ist seltsam, antwortet eine Stimme in ihren Köpfen. „Vielleicht müssen sie mit ihren psychischen Energien haushalten und sind deshalb so schweigsam“ - „Zumal sie ja die Echtprojektion noch irgendwie hinkriegen müssen und dabei auf Aurelia sitzen und Go spielen“, versucht Paul zu witzeln. „Die Wirklichkeit scheint ein schwieriges Ding zu sein. Sie scheint tendenziell so gestrickt zu sein, dass sie einen zum Wahn verführt“ - „Nicht alle Menschen sind wahnsinnig“, entgegnet Vanessa die philosophischen Ausführungen von Robert.“ - „Weil sie sich keine Gedanken über die Wirklichkeit machen und die Schablonen akzeptieren, die man ihnen überstülpt. Wenn man den Neokatholizismus hinterfragt, erweist er sich als Wahn, im Grunde unbegreifbar, weil man seine Inhalte nur in sehr oberflächlicher Weise begreifen kann. Wie es so schön heißt: Das Wesen Gottes ist unergründlich.“ Heftiges Gelächter setzt ein, sodass Vanessa tatsächlich Angst bekommt, den Verstand zu verlieren. „Die originären religiösen Rituale basierten alle darauf, dass die Menschen sich in einen Zustand versetzten, der sie dem Wahn näher brachte. Ihre Schamanen gaben ihnen Substanzen, von denen sie hofften, dass deren Wirkung ein Tor für die von uns verborgene, allem zugrunde liegende Metawirklichkeit öffnet. Nur so konnte man den ganzen Quatsch, den sie, die religiösen Führer verzapften, glauben. Man könnte auch zynischer sein. Sie haben ihre Anvertrauten vergiftet, ihre Sinne benebelt, damit sie mit ihrem Quatsch weiterhin Macht über sie ausführen konnten.“ - „Da liegt schon irgendeine Dialektik drin. Es ist schon interessant, wie anfällig das menschliche Gehirn für Geisteskrankheiten ist. Mehrere Prozent einer Population ist ständig geisteskrank", kommentiert Vanessa. „Es gibt jedenfalls weniger gehbehinderte.“ - „Ich muss leider zugeben, dass wir kaum eine Chance haben, die Wirklichkeit näher zu verstehen. Da hilft weder die Relativitätstheorie, noch Darwins Theorie oder der Watanabe-Antrieb. Darum glaube ich ja auch an etwas wie Gott, gleichzeitig ein Prinzip der höchsten Unverständlichkeit, aber auch Sinnspender.“ Paul schaut irgendwie wütend drein, als das Gelächter wieder anhebt. „Aber dieser Hokuspokus hier, besagt doch, dass die Schamanen doch recht hatten.“ - „Ja und nein“, sagt Robert. „Jeder Mensch kriegt fast instinktiv mit, dass er die Welt in der er lebt, nicht versteht. Es gibt keine Antworten auf die Warums? Sie mögen zwar lernen eins und eins zusammenzuzählen, das dient aber mehr der Beschreibung als der Erklärung. Paul kann sehr gut eins und eins zusammenzählen, deshalb spielt er auch so gut Go. Wir sind damit in der Lage, gewisse Vorhersagen zu machen, Metaphysisches erklären können wir damit nicht. Postulieren wir die Schwerkraft, können wir „erklären“, warum die Erde um die Sonne kreist. Um eine Sache zu erklären, müssen wir ein weiteres Kaninchen aus dem Hut zaubern. Das letzte Erklärungsprinzip ist Gott, das haben die Menschen natürlich verstanden. Aber dieses Prinzip erklärt so wenig wie alles andere auch, schlimmer noch, mit ihm lassen sich keine Vorhersagen machen. Um in dieser wahnhaften Welt überleben zu können, müssen wir wenigstens eins und eins zusammenzählen können, beschreiben und nachbilden können, was wir erfahren, unsere Imagination entfalten, das hat aber extrem viel mit eins und eins zu tun.“- „Robert, das ist doch absurd, dass wir uns hier, in dieser Situation in philosophische Diskussionen verstricken. Hier vor uns stehen vier Außerirdische“, unterbricht Vanessa Roberts Redefluss. „Du tust so, als ob wir hier keine Zeit hätten, Vanessa, im Gegenteil, wir haben hier alle Zeit der Welt. Unser einziges wirkliches Problem
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