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Auf die Plaetze, fertig - tot

Auf die Plaetze, fertig - tot

Titel: Auf die Plaetze, fertig - tot
Autoren: Dana Kilborne
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was er gesehen hatte, unbedingt in sein Team holen wollte.
    Aspen hatte keine Sekunde gezögert und zugesagt.
    Nikki lachte. "Tja, den Job des Fußabtreters bist du wohl ein für alle Mal los. Ach, ich beneide dich wirklich. Die Remington High scheint im Gegensatz zu Bernie’s ja ein regelrechtes Paradies zu sein!"
    "Ich versprech dir, dass ich für dich beim Coach ein gutes Wort einlege, wenn bei uns irgendwann mal ein Platz frei wird, okay?"
    "Lieber heute als morgen! O Mann, das wär echt zu schön, um wahr zu sein." Plötzlich stieß Aspens Freundin ein erschrockenes Quietschen aus. "Ach du meine Güte, ist es echt schon halb neun? Es war so schön, mal wieder mit dir zu quatschen, dass ich glatt die Zeit vergessen habe. Sorry, ich hätte wirklich gerne noch ein bisschen mit dir über Samantha gelästert, aber ich muss noch was unheimlich Dringendes erledigen. Du meldest dich doch mal wieder, ja?"
    "Hey, was glaubst du denn? Klar melde ich mich! Oder denkst du, ich könnte meine allerbeste Freundin bei Bernie’s so einfach vergessen?"
    Die Mädchen verabschiedeten sich voneinander und legten auf.
    Aspen seufzte. Es tat ihr leid, dass Nikki jetzt allein dastand. Wenn sie irgendwen von Bernie’s vermisste, dann war es Nikki. Sie war damals ihre einzige wirkliche Freundin gewesen. Ohne sie hätte ich diese Zeit ganz sicher nicht durchgestanden, dachte sie dankbar.
    Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, Nikki auch an die Remington zu holen – Aspen hätte keine Sekunde gezögert. Augenblicklich waren jedoch alle Plätze in der Mannschaft fest belegt. Nikki würde also warten müssen.
    Doch Aspen wusste, dass ihre Freundin es auch an der Bernie's schaffen würde. Sie war wirklich gut, und zudem stand sie wenigstens nicht in der direkten Schusslinie der anderen Mädchen, da sie, im Gegensatz zu Aspen selbst, aus einer reichen und angesehenen Familie stammte. Ihrem Vater gehörte eine Firma, die Haferflocken herstellte. Andersons Haferflocken waren in ganz Amerika beliebt.
    Tja, dachte Aspen bitter, und so etwas genügte nun mal, um einen bei Bernie’s zu einem vollwertigen Mitglied der Gesellschaft zu machen.

2. KAPITEL

    "Naomi! Naomi! Naomi!"
    Wie aus einer Kehle brüllte die Menge immer und immer wieder Naomis Namen, so als würde das allein reichen, um sie im Feld ihrer Konkurrentinnen nach vorne zu befördern.
    Auch Aspen war so aufgeregt, dass sie kaum merkte, wie sie die Schachtel Schoko-Cookies zwischen ihren Fingern zerdrückte. Sie hielt Naomi die Daumen so fest, dass es schon beinahe wehtat. Doch das bekam sie kaum mit, so aufgeregt war sie. Ihr ganzer Körper war verkrampft wie eine zum Zerreißen angespannte Stahlfeder.
    Was für ein Rennen! So knapp, dass es beinahe schon nicht mehr auszuhalten war!
    Naomi führte – jedoch nur eine halbe Länge vor Lisa Thomson von der Stevenson High School, ihrer schärfsten Verfolgerin. Nervös kaute Aspen auf ihrer Unterlippe.
    Nur noch knapp 70 Meter!
    Noch 65!
    60 – und noch immer lag Naomi eine Nase lang vor ihrer Konkurrentin!
    55 Meter, und dann abtauchen zur Wende.
    Bloß keinen Fehler machen, Naomi!
    Und dann geschah es: ein kaum merkliches Zögern, bevor Naomi sich mit den Füßen vom Beckenrand abstieß. Doch es reichte aus, um ihren knappen Vorsprung in Luft aufzulösen.
    Nein!
    Ein Raunen ging durch die Menge. Aspen stöhnte auf. Komm schon, Naomi! Du kannst es noch schaffen! Doch so sehr sie ihre Freundin auch in Gedanken anfeuerte, es half alles nichts – Naomi kam lediglich als Zweite ins Ziel.
    "Verdammt!" Coach Carson zog sein Baseballcap vom Kopf und schleuderte es im hohen Bogen Richtung Tribüne. "Das kann ja wohl nicht wahr sein! Sie hatte den Sieg doch schon so gut wie in der Tasche!"
    Aspen schluckte schwer. Klar, sie konnte den Trainer durchaus verstehen – aber am meisten tat ihr im Augenblick Naomi leid. Sie musste fix und fertig sein. Dem Sieg so nah zu sein, dass man ihn schon fast berühren konnte, und ihn dann wegen eines winzigen Fehlers durch die Finger schlüpfen zu sehen, war verdammt hart, wie Aspen aus eigener Erfahrung wusste.
    Als Naomi triefend nass und mit hängenden Schultern zum Team herüberkam, ging Aspen auf sie zu. "Hey, mach dir nichts draus, das kann den Besten von uns passieren."
    "Aspen hat recht, davon geht die Welt nicht unter", bestätigte Carlie, die gleich nach Aspen losgelaufen war, um ihre Freundin zu trösten. "Beim nächsten Rennen holst du alles wieder raus, wirst schon sehen."
    Doch Naomi war
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