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Auf die Plaetze, fertig - tot

Auf die Plaetze, fertig - tot

Titel: Auf die Plaetze, fertig - tot
Autoren: Dana Kilborne
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untröstlich. Wie ein geprügelter Hund schlurfte sie hinter Aspen und Carlie zur Mannschaftsbank herüber. Auch Coach Carson, der sich inzwischen einigermaßen beruhigt hatte und Naomi ein paar tröstende Worte und ein Lächeln schenkte, gelang es nicht, sie aufzumuntern.
    "Warum nimmt sie es so schwer?", flüsterte Aspen Carlie zu und deutete zu Naomi herüber, die das Gesicht in den Händen verborgen hatte. Ihre Schultern bebten leicht – sie weinte. "So schlimm war’s doch wirklich nicht. Sie ist immerhin Zweite geworden."
    Carlie lächelte traurig. Dann nickte sie in Richtung der anderen Mädchen aus dem Team. Aspen folgte ihrem Blick und blinzelte überrascht. Logan Matthews, der wunderschöne Engel, hatte die Augen starr auf Naomi gerichtet – und in ihrem Blick lag nicht die Spur von Mitgefühl, sondern regelrechter Hass!
    Aspens Stirn legte sich in Falten. Das war doch kein bloßer Ärger über ein verpatztes Schwimmen! Nachdenklich schüttelte sie den Kopf. Für den Rest des Wettkampfes war ihr Blick zwar auf das Wasser gerichtet, doch vom eigentlichen Geschehen bekam sie nichts mehr mit. Auch über die Spitzenleistungen der anderen Teamkolleginnen konnte sie sich nicht richtig freuen. Sie bekam den hasserfüllten Blick, mit dem Logan Naomi gemustert hatte, einfach nicht mehr aus dem Kopf.
    Zum ersten Mal, seit sie auf die Remington High gewechselt war, zweifelte Aspen Taylor an der Richtigkeit ihrer Entscheidung, die Bernstein School for Girls zu verlassen.
    Hatte sie sich vielleicht unwissentlich vom Regen in die Traufe befördert?

    Zwei Tage waren seit jenem schicksalhaften Wettkampf ins Land gegangen. Zwei Tage, in denen Aspen sich rasch darüber klar geworden war, dass auch im Team der Remington High längst nicht alles nur ganz toll war.
    Wenn man von ihr selbst und Carlie absah, hätte Naomi ebenso aus Luft bestehen können. Nicht, dass sie seit ihrem Missgeschick besonders gesprächig war, doch wenn sie einmal etwas sagte, ignorierten die anderen Mädchen sie einfach.
    Die offene Feindseligkeit, mit der man ihr, Aspen, auf der Bernie’s begegnet war, war eine Sache. Doch die Art, wie eiskalt Naomi behandelt wurde, bloß weil sie den Wettkampf in den Sand gesetzt hatte, war mehr als fies und gemein. Und am allerschlimmsten von allen benahm sich eindeutig Logan. Inzwischen sah Aspen ein, dass Carlie durchaus nicht übertrieben hatte: Logan war wirklich ein richtiges Biest. Da war Sam Pearson aus ihrer alten Schule ja richtig harmlos gegen!
    Es war wirklich unglaublich. Logan gab sich nicht damit zufrieden, Naomi wie Luft zu behandeln. Nein, sie nutzte jede noch so kleine Gelegenheit, um sie zu schikanieren. Und das alles nur, weil sie sich einen einzigen, winzig kleinen Fehler erlaubt hatte!
    "Nimm’s doch nicht so schwer", sagte Aspen und legte ihrer Freundin tröstend eine Hand auf die Schulter. Sie hatte Naomi nach dem Training schluchzend in einer Ecke der Umkleidekabine vorgefunden. "Glaub mir, früher oder später kriegen die sich wieder ein."
    Naomi wischte sich die Tränen aus den vom Weinen ganz geschwollenen Augen. Dann schüttelte sie traurig den Kopf. "Du kennst Logan nicht. Sie und die anderen werden mir das niemals verzeihen!"
    Aspen seufzte schwer. Naomi tat ihr leid. Doch wie sollte sie ihrer Freundin helfen? Alles, was sie und Carlie tun konnten, war, Naomi den Rücken zu stärken. Den Coach in die Sache mit einzubeziehen war in jedem Fall der allerletzte Ausweg. Sich einem Lehrer anzuvertrauen, machte die Sache mit ziemlicher Sicherheit nur noch schlimmer, das wusste Aspen aus eigener Erfahrung.
    "Hey, es ist bestimmt bald Gras über die Sache gewachsen. Halt nur noch ein bisschen durch und beiß die Zähne zusammen", sagte sie sanft und hielt ihrer Freundin ein Taschentuch hin. "Tami, Tess, Junanita und all die anderen sind deine Freundinnen. So nachtragend können sie doch gar nicht sein!"
    Naomi nickte, doch ihr war anzusehen, dass Aspens Worte sie nicht wirklich überzeugt hatten. Seufzend zuckte mit den Achseln. "Wahrscheinlich hast du recht. Es bleibt mir ja eh nichts anderes übrig."

    "Grundgütiger, ihr Absprung sieht aus, als würde ein Blauwal aus hundert Metern Höhe ins Wasser plumpsen!"
    "Und wie das spritzt!" Fiona Richards, mit ihren siebzehn Jahren die Älteste im Team, kicherte albern. "Aber überrascht uns das? Schau dir doch den Speckring an den Hüften an. Ein Wunder, dass überhaupt noch Wasser im Becken ist, nachdem die reingesprungen ist!" Sie
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