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Auf die Plaetze, fertig - tot

Auf die Plaetze, fertig - tot

Titel: Auf die Plaetze, fertig - tot
Autoren: Dana Kilborne
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diese wilde Geschichte schon abkaufen?
    Doch es dauerte nicht lang, bis ihr die Decke auf den Kopf fiel. Sie hielt dieses ewige Herumsitzen und Grübeln einfach nicht mehr aus. Warum sollte sie sich auch in ihrem Zimmer einschließen wie eine Gefangene? Sie war hier schließlich nicht die Verbrecherin! Außerdem war sie die Einzige, die diesen Wahnsinnigen im Moment stoppen konnte, weil sie allein wusste, dass es ihn gab. Alle anderen glaubten noch immer daran, dass es sich bei all den Vorkommnissen lediglich um Unfälle handelte. Selbst bei Nikkis Unfall hatte niemand Verdacht geschöpft. Jeder glaubte, dass sich das Netz versehentlich von seinem Platz am Beckenrand gelöst hatte, wo es aufbewahrt wurde, wenn keine Wasserballspiele stattfanden, und so an die falsche Stelle im Becken geraten war. Welch ein himmelschreiender Blödsinn!
    Nikki – sollte Aspen vielleicht mit ihr über all das sprechen? Aber ihre Freundin glaubte selbst nicht an einen Anschlag auf ihre Person, zudem ging es ihr noch immer nicht so gut. Sie musste sich ausruhen, und davon wollte Aspen sie nicht abhalten.
    Rasch schlüpfte sie in ihre Jeans, streifte ihren dicken roten Rolli über und stopfte ihre Sportsachen in eine Tasche. Nein, sie würde sich von diesem Wahnsinnigen nicht das Leben kaputt machen lassen. Sollte er doch kommen, wenn er unbedingt etwas von ihr wollte!

    Fran Wieczorski war einigermaßen überrascht, aber auch ziemlich erleichtert, als ihre Nichte an diesem Nachmittag das Haus verließ. Es war nicht gut für ein Mädchen in Aspens Alter, wenn es nur auf seinem Zimmer hockte und dumpf vor sich hin brütete.
    Sie hätte wohl anders darüber gedacht, wenn sie gewusst hätte, wie gefährlich es für ihre Nichte war, genau das nicht zu tun …

    Als Aspen mit dem Bus vor dem Schulgebäude vorfuhr, war das Schwimmtraining längst beendet. Doch wie alle Mitglieder des Teams besaß sie einen Schlüssel zur Schwimmhalle, und es war ihr ohnehin lieber, niemandem aus der Mannschaft zu begegnen.
    Es war seltsam still in der Halle. Nur das leise Plätschern des Wassers war zu hören, und Aspen fröstelte unbehaglich. Fast bereute sie ihren spontanen Entschluss schon wieder und hätte am liebsten einfach wieder kehrt gemacht.
    Doch eine Aspen Taylor hatte sich noch nie davor gefürchtet, allein eine zusätzliche Trainingseinheit zu absolvieren. Sie liebte es, im Wasser zu sein und hatte sich beim Schwimmen immer sicher und geborgen gefühlt. Und diese Sicherheit würde sie sich von nichts und niemandem nehmen lassen.
    Sie sprang ins Wasser und begann mit einigen lockeren Runden zum Aufwärmen. Schon nach ein paar Minuten spürte sie, wie sie sich zu entspannen begann. Die Ängste und Sorgen, die sie die ganze Zeit über gequält hatten, fielen von ihr ab. Ihr Kopf war endlich wieder frei.
    Die Welt um sie herum schien zu schrumpfen, bis es nur noch sie, das Wasser und das leise Plätschern der Wellen gegen den Beckenrand gab. Aspens Gedanken schweiften ab. Bald hatte sie alles um sich herum vergessen, dachte an gar nichts mehr. Nicht mehr daran, ob sie sich tatsächlich bereits in Gefahr befand und auch nicht daran, was sie unternehmen konnte, um dem Irren das Handwerk zu legen. Über all das konnte sie sich später noch Gedanken machen, und das würde sie auch. Jetzt aber gab es nur sie und das Wasser.
    Sie schnappte nach Luft und tauchte ab.
    Und plötzlich begann das Licht zu flackern.
    Erschrocken kraulte Aspen zurück an die Wasseroberfläche und riss sich die Schwimmbrille herunter, die sofort zu beschlagen begann. Aus den Augenwinkeln glaubte sie einen Schatten zu sehen, der am Beckenrand entlang huschte.
    "Hallo? Ist da jemand?" Panik stieg in ihr auf. Hektisch blickte sie sich um, doch sie konnte niemanden entdecken.
    Das Licht flackerte noch heftiger. Hell und dunkel wechselten sich so schnell ab, dass alle Bewegungen wie in Zeitlupe abzulaufen schienen. Es war beinahe wie das Stroboskoplicht in einer Disko.
    Aspen fluchte lautlos. Wahrscheinlich war bloß etwas mit der Elektrik nicht in Ordnung, und sie machte sich völlig umsonst vor Angst fast in die Hosen. Der Sicherungsschrank stand im Büro von Coach Carson. Vielleicht sollte sie einfach mal nachsehen, ob …
    Und dann begann plötzlich die Musik.
    Es war irgendein steinalter, psychedelisch klingender Song aus den Siebzigern. Ohrenbetäubend laut drang er aus den Lautsprecherboxen an der Decke und hallte gespenstisch von den gefliesten Hallenwänden wieder.
    Erschrocken
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