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Auf der Spur der Vogeljaeger

Titel: Auf der Spur der Vogeljaeger
Autoren: Stefan Wolf
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gewaltig.
    Eine Weile unterhielten sie sich noch. Bärbel, die bei ihrer Mutter, einer Witwe, wohnte, erzählte von ihren Problemen. Eigentlich hatte sie Arzthelferin lernen wollen, aber keine Anstellung gefunden. Die Arbeit bei Schlitzer gefiel ihr nicht besonders.
    »Trotzdem hätte ich Spaß daran, wenn nur er nicht so eklig wäre.«
    Sie verabredeten, sich in den nächsten Tagen zu treffen; denn Bärbel hatte keine Freunde und war ganz glücklich, dass die vier vom TKKG sie mitnehmen wollten.
    Sie wohnte in der Nähe. Jetzt verabschiedete sie sich, damit ihre Mutter mit dem Abendessen nicht länger warten musste. Tarzan und Gaby blieben noch. Gaby blies gegen ihren blonden Pony und sah Tarzan durch dichte Wimpern an. »Sie ist nett, nicht wahr?«
    »Sehr.« Er trank einen Schluck seiner Cola.
    »Würdest du mit ihr gehen wollen?«
    »Wie? Was? Um Himmels willen, wie kommst du darauf?« Ihre Frage überraschte ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel. »Nein! Natürlich nicht! Wieso denn auch? Sie ist nett, aber viel zu sanft. Im Übrigen wäre sie gar nicht mein Typ. Der sieht... äh... anders aus.«
    Gaby löffelte in ihrem Eisbecher herum, obwohl längst nichts mehr drin war.
    »So? Wie denn?«
    »Nun... äh... Mehr so wie...« Verdammt! Was war nun wieder los mit ihr? Mussten Mädchen denn alles so genau wissen? »Also, ich bin mehr für blond. Und lange Haare. Und blaue Augen. Und eine schlanke, sportliche Figur. Am wichtigsten«, setzte er hinzu, »ist natürlich das Wesen. Der Charakter steht immer im Vordergrund.«
    »Und welche Eigenschaften findest du gut?«
    »Na, zum Beispiel Tierliebe. Und Kameradschaftlichkeit.
    Und wenn ein Mädchen weiß, was es will. Und sich nicht nur...«
    Er hielt inne. Viel zu spät wurde er sich bewusst, dass er Eigenschaften aufzählte, die für Gaby geradezu typisch waren. Prompt schoss ihm das Blut ins Gesicht. Er fühlte das und wurde noch röter, weil er sich ärgerte.
    Schweigend lächelte sie in ihren leeren Eisbecher. »Jetzt rufe ich die Polizei an«, sagte er.
    »Warum denn das?« Sie machte ein Gesicht, als hätte er sie aus einem angenehmen Traum gerissen.
    »Um einen Hinweis zu liefern. Auf den Einbrecher, der im Reptilien-Zoo war. Als guter Staatsbürger ist man das schuldig, nicht wahr? Die Polizei wird bestimmt feststellen können, ob er’s war oder nicht.«
    Gaby nickte. Ein bisschen kannte sie sich aus. Schließlich war sie die Tochter eines Kriminalkommissars.
    Sie bezahlten, denn hier wollten sie nicht telefonieren. Vielleicht hätte die Serviererin mitgehört oder der italienische Eiskonditor.
    Bei der Telefonzelle an der Kreuzung stellten sie ihre Räder ab. Gaby wusste die Nummer des Präsidiums auswendig.
    Tarzan wählte. Dem Beamten, der den Anruf entgegennahm, erklärte er: »Ich möchte gern Ihren Kollegen sprechen, der letzte Nacht Streife fuhr und den Einbruch in den Reptilien-Zoo aufnahm. Er ist Polizeimeister, soviel ich weiß, heißt mit Vornamen Erich und trägt einen blonden Schnurrbart. Was ich ihm zu sagen habe, ist wichtig. Lässt sich das machen?«
    »Du meinst den Kollegen Voigt«, meinte der Beamte. »Will mal sehen, ob er Dienst hat. Ja. Warte, ich verbinde.«
    Voigt meldete sich; und Tarzan erkannte ihn an der Stimme.
    »Guten Abend, Herr Voigt. Sie wissen, wer ich bin, ja? Letzte Nacht war ich mit meinem Freund im Reptilien-Zoo und...«
    »...dann wart ihr plötzlich verschwunden. Nicht mal der Reporter konnte euch interviewen.Wo steckt ihr denn jetzt?«
    Tarzan überhörte die Frage. »Ich habe einen wichtigen Hinweis für Sie. Der mutmaßliche Einbrecher ist ein gewisser Ferdinand Kaufmann, 18 Jahre alt und leicht zu erkennen an seinem Streuselkuchengesicht. Ich meine, er hat zahlreiche Pickel und...«
    »Den kenne ich«, fiel Voigt ihm ins Wort. »Ein asozialer Typ. Ist als Schläger auffällig geworden und... knackt Automaten. Jedenfalls hat er schon einige Jugendstrafen weg. Wieso meinst du, dass er es war?«
    »Darüber möchte ich mich jetzt nicht auslassen«, erklärte Tarzan in etwas hochgestochenem Ton. »Könnten Sie feststellen, ob er’s war? Ich meine, gibt es Spuren?«
    »Zahlreiche. Nämlich Fingerabdrücke. Sie wurden sowohl an den Resten der zerschnittenen Fensterscheibe wie auch an der Kiste gesichert. Na schön! Überprüfen können wir ihn. Kaufmann wohnt am Mühlenweg. Da werden wir uns gleich mal bei ihm umsehen. Aber du und dein Freund – ihr...«
    »Morgen rufe ich wieder an«, sagte Tarzan rasch und
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