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Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Titel: Auf der Jacht des griechischen Millionaers
Autoren: Sara Craven
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umdrehen! Warum haben sie es mir nicht gesagt? Warum musste ich es aus der Zeitung erfahren?“
    „Wahrscheinlich sind sie zu beschäftigt damit, zu retten, was zu retten ist“, vermutete Neil. Dann runzelte er die Stirn. „Bucephalus? War das nicht ein berühmtes Pferd?“
    Natasha nippte an ihrem Wein. „Ja, es gehörte Alexander dem Großen.“
    „Der ist ja nun schon länger tot. Eine große Gefahr kann also davon nicht mehr ausgehen, oder?“
    „Es sei denn, jemand hält sich für die neuzeitliche Wiedergeburt“, meinte sie grimmig.
    „Selbst wenn … inwiefern betrifft dich das?“, fragte Neil verständnislos. „Ich meine, mir tut leid, dass das Familienunternehmen in Schwierigkeiten steckt. Aber ich hatte den Eindruck, dass du so oder so nichts mit dem Geschäft zu tun haben willst.“
    „Will ich auch nicht. Allerdings werde ich noch einmal nach Athen fliegen müssen, um den ganzen Papierkram zu unterschreiben. Die Einzige, um die ich mir wirklich Sorgen mache, ist Thia Theodosia. Sie muss am Boden zerstört sein. Ich habe heute den ganzen Tag versucht, in der Villa anzurufen, aber niemand meldet sich.“ Natasha seufzte schwer. „Jetzt ist sowieso nichts mehr zu machen, es ist vorbei.“
    „Noch nicht ganz, wenn du noch einmal nach Griechenland musst.“ Milde fügte Neil hinzu: „Wenn das vorbei ist, können wir endlich mehr Zeit miteinander verbringen.“
    Neil war so verständnisvoll. Ihr wurde bewusst, wie distanziert sie in letzter Zeit gewesen sein musste – weil ein Gedanke sie schon seit Wochen bedrückte. Ein Gedanke, den sie auch jetzt wieder verdrängte.
    Sie lächelte bemüht. „Ja, auf jeden Fall.“
    Eine Woche später wurde Natasha per E-Mail aufgefordert, nach Athen zu kommen, damit die Transaktion mit der „Bucephalus Holding“ abgeschlossen werden konnte. Die Mail stammte von einer Anwaltskanzlei, von der Natasha noch nie gehört hatte, und informierte sie zudem, dass man sie am Flughafen abholen würde.
    Eine knappe, nüchterne Nachricht – ganz anders als die Mails, die sie von Stavros und Andonis erhielt: Tiraden von Vorwürfen, Klagen und Rechtfertigungen. Natasha brachte kaum genug Geduld auf, die Nachrichten zu lesen, geschweige denn, darauf zu antworten.
    Natürlich, wie immer sind alle anderen Schuld, dachte sie und löschte den neuesten Erguss aus ihrem Postfach. Ihre Fragen nach Thia Theodosia wurden einfach übergangen. Nun, sie würde sich ja schon bald selbst ein Bild machen können.
    „Tut mir leid, dass ich dich allein lassen muss, ausgerechnet, wenn so viel zu tun ist“, entschuldigte sie sich bei Molly, während sie ihre Reisetasche packte. „Aber es wird wohl die letzte kurzfristige Reise sein. Meine künftigen Besuche bei Thia Theodosia kann ich im Voraus planen.“
    „Vierundzwanzig Stunden werden wir wohl ohne dich auskommen“, meinte Molly. „Geh und erledige, was zu erledigen ist. Ich hoffe, es wird nicht zu schlimm.“
    „Das ist doch schon vorprogrammiert.“ Natasha schüttelte den Kopf. „Warum mussten diese Trottel sich auch unbedingt mit Alex Mandrakis anlegen? Hätten sie sein ursprüngliches Angebot akzeptiert, wären sie gut aus der Sache herausgekommen. Aber nein, sie mussten ja versuchen, ihn auszutricksen.“
    „Neulich war ein Foto von ihm in der Zeitung“, fiel Molly ein. „Mandrakis war wohl auf einer Filmpremiere, natürlich mit Begleitung. Der Mann ist definitiv attraktiv, aber sicherlich jemand, von dem ich die Finger lassen würde.“
    „Ein weises Urteil. Jetzt ist es leider zu spät, jetzt können wir nur noch die Scherben einsammeln.“ Natasha merkte selbst, wie bitter sie klang. Energisch zog sie den Reißverschluss der Reisetasche zu. „Fast tun mir Maria und Christina leid. Mit einem solchen Ausgang haben sie bei ihren pompösen Hochzeiten bestimmt nicht gerechnet. Ich wette …“, Spott schlich sich in ihren Ton, „… die Ehrfurcht vor ihren Ehemännern ist nun nicht mehr groß. Ich hoffe sogar, dass sie ihnen anständig den Kopf waschen.“
    Damit nahm sie ihre Tasche und machte sich auf den Weg zum Flughafen.
    Neil hatte Natasha angeboten, sie zum Flughafen zu bringen, aber sie hatte abgelehnt.
    „Ich bin doch sofort wieder zurück, du wirst nicht einmal bemerken, dass ich weg war“, hatte sie ihm versichert.
    „Ich werde die Stunden zählen“, hatte er widersprochen, sie in die Arme gezogen und zum Abschied mit ungewohnter Leidenschaft geküsst.
    Etwas, das Natasha beunruhigt hatte. Denn dieser
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