Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Titel: Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
Autoren: Butzon und Bercker GmbH <Kevelaer>
Vom Netzwerk:
einer transzendenzoffenen Seele – mehr oder weniger ausgeprägt – die Tendenz zu einer der markantesten Unterscheidungen in der religiösen Interpretation, nämlich der zwischen Reinkarnationsglauben und Auferstehungsglauben im traditionellen christlichen Sinn. Es handelt sich, wie gesagt, um überzeugungen, nicht um Beweise. Das schließt nicht aus, Argumente herauszustellen, die eher für die eine Interpretation als für die andere sprechen. Es Würde den Rahmen dieses Buches überschreiten, alle solche Argumente in den verschiedenen Religionen zu sammeln. Wir werden uns im letzten Kapitel auf christliche Sichtweisen konzentrieren.
    Zuvor kommentieren wir noch eine sehr eigenwillige Art und Weise, mit Nahtoderfahrungen und Seele physikalisch umzugehen. Das erscheint angebracht, weil sie in Deutschland in den vergangenen Jahren eine beachtliche Verbreitung gefunden hat.
    8. Die Niemz'sche Seelenflugtheorie
    Der Heidelberger Professor für Medizintechnik, Markolf Niemz, hat in drei Büchern
(
Lucy mit c. Mit Lichtgeschwindigkeit ins Jenseits
, 2005, Lucy im Licht. Dem Jenseits auf der Spur
, 2007 und Lucys Vermächtnis. Der Schlüssel zur Ewigkeit
, 2009)
versucht, eine physikalische Erklärung dafür zu finden, was mit der menschlichen Seele in Nahtoderfahrungen und im Tod geschieht. Didaktisch geschickt kommt meistens das Mädchen Lucy zu Wort und erklärt „kinderleicht“ die notwendigen physikalischen und philosophischen Überlegungen. Wir setzen eine Lektüre der Bücher nicht voraus, sondern erläutern die maßgeblichen Grundgedanken.
    Ausgangspunkt war für Niemz offensichtlich eine Idee, wie man das Tunnel-Licht-Erlebnis in Nahtoderfahrungen erklären könnte. Nach Einsteins Relativitätstheorie gibt es einen Effekt, Scheinwerfereffekt (searchlight effect) genannt, der Folgendes besagt: Bewegt man sich immer schneller in derselben Richtung und erreicht fast Lichtgeschwindigkeit, dann erscheint das Licht in Flugrichtung zusammengepresst und erweckt die Illusion, man Würde durch einen Tunnel auf ein sehr helles Licht zufliegen. Es ist ähnlich, wie wenn man bei Schneefall und Windstille sehr schnell Auto fährt: Der Schnee scheint aus der Fahrtrichtung zu kommen und staut sich auf der Windschutzscheibe.
    Niemz nimmt also an, dass die vom Körper gelöste Seele, wie immer sie auch zu verstehen ist, im Tunnel-Licht-Erlebnis dem Scheinwerfereffekt unterliegt, aber im Überlebensfall nicht die Lichtgeschwindigkeit c erreicht. Das geschieht erst im Tod, wo dann die Seele in ein ewiges Lichtmeer hineinfließt. Die Seele ist nicht materiell, sonst Würde sie nach Einstein bei Erreichen von c unendliche Masse erhalten, was unsinnig ist. Aus Licht oder anderer elektromagnetischer Strahlung besteht die Seele auch nicht, sonst hätte sie schon Lichtgeschwindigkeit und Würde nicht beim Verlassen des Leibes beschleunigt. Sie ist also physikalisch gesehen etwas Unbekanntes. – Das mag als Besonderheit der menschlichen Seele angesehen werden, wenn auch die Anwendung physikalischer Sätze auf diese Seele ebenso merkwürdig erscheint wie deren Übergang bei Erreichen von c in ein nicht mehr physikalisch gedachtes „Jenseits“.
    Besonders fragwürdig ist die Deutung der Tunnel-Licht-Erfahrung mit dem Scheinwerfereffekt; sie ist ja der einzige empirische Anhaltspunkt für die Theorie vom schnellen Flug der Seele. Zwar gibt Niemz einige Beispiele von Nahtodberichten, in denen die Betroffenen im „Tunnel“ eine schnelle Bewegung spüren. Dem stehen aber andere Berichte entgegen, die dem Scheinwerfereffekt widersprechen – ein einziges Beispiel genügte schon, die Niemz'sche Theorie zu falsifizieren. Wir führen mehrere Beispiele an:
    Susanne D. berichtet in einem Nahtoderlebnis:
    „… eine wohlige, wunderbare Wärme umgab mich, und ich glitt, meinen Körper verlassend, in einen dunklen, warmen, weichen Tunnel hinab in einem sanften Bogen nach unten. sämtliche Schmerzen waren nicht mehr vorhanden, stattdessen ein ganz angenehmes, wohliges Gefühl der Wärme, welches ich noch nie zuvor gekannt habe. Es befand sich so viel Liebe darin, dass ich es nicht beschreiben kann.
    Während ich in dem Tunnel oder Schlauch nach unten glitt, hatte mein Körper eine schemenhafte Form, die von einem/r violett/pinkfarbenen Aura umgeben war. Des Weiteren führte in der gleichen Farbe eine hauchdünne, schwach flimmernde Leine von meinem Körper zu dem Ende des Schlauches, an dem ich hineingeglitten war. Ich bewegte mich auf den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher