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Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?

Titel: Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
Autoren: Butzon und Bercker GmbH <Kevelaer>
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argwöhnten sogar im Scherz, dass seine bloße Anwesenheit Laborgeräte zum Versagen brächte. „Aber dem bekannten
Experimentalphysiker Otto Stern war nicht nach Scherz zumute; er erteilte Pauli Laborverbot, um seine Geräte zu schützen.
    Pauli selbst nahm seine psychokinetische Ausstrahlung sehr ernst. Sie trug sicherlich dazu bei, dass der besonders kritisch und scharf analysierende Pauli über eine erweiterte Wirklichkeit nachdachte. Durch einen persönlichen Umstand kam das unerwartet zutage: Pauli wurde 1928 Professor in Zürich und suchte nach einiger Zeit aufgrund psychischer Probleme, u. a. infolge des Selbstmordes seiner Mutter, den Arzt und Psychologen Carl Gustav Jung auf, um eine Therapie zu beginnen. Jung verwies Pauli an eine Mitarbeiterin, Erna Rosenbaum, nahm aber allgemeine Gespräche mit dem Physiker auf. Glücklicherweise wurde ein Teil der Gespräche in Briefform gefährt und 1992 von C.A. Meier in Buchform herausgegeben:
Wolfgang Pauli und C. G. Jung. Ein Briefwechsel 1932–1958
(Pauli starb 1958 an Krebs). Dieser Briefwechsel ist eine noch wenig erschlossene naturphilosophische Fundgrube. Durch seine Übersetzung ins Englische 2001 hat er
verstärktes Interesse im angelsächsischen Raum gefunden.
    Carl Gustav Jung (1875–1961), seit 1935 Professor in Zürich (später in Basel), war in seiner frühen Zeit mit Sigmund Freud befreundet und sollte dessen Nachfolger werden. Es kam aber zu einem Zerwürfnis. Schuld daran war offensichtlich nicht nur die einseitig auf Sexualität fixierte Auffassung von Libido seitens Freuds, sondern auch die unterschiedliche Einschätzung paranormaler Phänomene. (Es sei aber angemerkt, dass Freud seine Meinung hierzu später geändert hat.) Einmal kam es zu einer bizarren Szene in Wien, als sich Jung mit Freud über dessen Ansichten zur Parapsychologie unterhielt und dabei über Freuds materialistische Ansichten sehr erregte. Jung berichtet darüber:
    „Während Freud seine Argumente vorbrachte, hatte ich eine merkwürdige Empfindung. Es schien mir, als ob mein Zwerchfell aus Eisen bestünde und glühend Würde – ein glühendes Zwerchfellgewölbe. Und in diesem Augenblick ertönte ein solcher Krach im Bücherschrank, der unmittelbar neben uns stand, dass wir beide furchtbar erschraken. Wir dachten, der Schrank fiele über uns zusammen. Genauso hatte es getönt. Ich sagte zu Freud: ,Das ist jetzt ein sogenanntes katalytisches Exteriorisationsphänomen.'
    ,Ach', sagte er, ,das ist ja ein leibhaftiger Unsinn.'
    ,Aber nein', erwiderte ich, ,Sie irren sich, Herr Professor.Und zum Beweis, dass ich recht habe, sage ich nun voraus, dass es gleich noch einmal einen Krach geben wird.' – Und tatsächlich: Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, begann der gleiche Krach im Schrank! Ich weiß noch nicht, woher ich die Sicherheit nahm. Aber ich wusste mit Bestimmtheit, dass das Krachen sich wiederholen würde. Freud hat mich nur entsetzt angeschaut.“
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    Pauli und Jung hatten also einen gemeinsamen Hintergrund hinsichtlich psychokinetischer Ausstrahlung und führten somit ihren Dialog nicht nur theoretisch. Jung hatte schon vorher einen Begriff eingeführt, der nun zentraler Diskussionsgegenstand wurde, nämlich den der Synchronizität. Damit wird eine nicht-ursächliche, sinnhafte Beziehung bezeichnet, entweder zwischen Psyche und Psyche oder, wie im Falle der Psychokinese, zwischen Psyche und Materie. „Ich habe den Terminus ,Synchronizität' gewählt“, schrieb Jung einmal, „weil mir die Gleichzeitigkeit zweier sinngemäß, aber akausal verbundener Ereignisse als wesentlich erscheint. Ichgebrauche hier also den allgemeinen Begriff der Synchronizität in dem speziellen Sinne von zeitlicher Koinzidenz zweier oder mehrerer nicht kausal aufeinander bezogener Ereignisse, welche von gleichem oder ähnlichem Sinngehalt sind. Dies im Gegensatz zu Synchronismus, welcher die
bloße Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse darstellt.“ 32
    Dies ist in bemerkenswerter Übereinstimmung mit den nichtkausalen Korrelationen, die wir mit dem Begriff „Verschränkung“ verbunden haben. Im Rahmen der erweiterten Wirklichkeit können wir die Nichtlokalität der Verschränkung als speziellen Fall von Synchronizität auffassen, jedenfalls dann, wenn wir Psyche oder Bewusstsein – wie in den Radin'schen Versuchen geschehen – an die Stelle von Quantenzuständen setzen. Damit fällt neues Licht auf die oft naturwissenschaftlich argwöhnisch beäugten Darstellungen von Jung.
    Es scheint,
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