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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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worden, oder?“, fragte er resigniert.
    Zane versuchte gar nicht erst zu lügen. Er sah nur zu Boden. Ty nickte und wandte den Blick ab. Das flattrige Gefühl in seiner Magengrube war kaum zu ertragen.
    „Bist du jetzt wieder klar im Kopf?“, fragte Zane. Der Aufzug hielt an und die Türen öffneten sich.
    Ty stand einfach nur da und schaute hinaus auf das Parkdeck. Sein Gesichtsausdruck wirkte distanziert, wie so oft in letzter Zeit. „Nein“, antwortete er leise.
    Zane schluckte. Das tat weh. Er hob die Hand, hielt die Aufzugstür für Ty offen und winkte ihn hinaus.
    Ty ging mit gesenktem Kopf und den Händen in den Hosentaschen an ihm vorbei und auf sein Auto zu. Plötzlich blieb er stehen, hob den Kopf und holte tief Luft. „Doch, du hattest eine Wahl“, murmelte er.
    Zane blieb stehen. Er hatte die Alternative in Betracht gezogen. Einmal. Flüchtig. „Nein“, sagte er mit klarer Stimme. „Ich wollte nicht darauf verzichten, dich wiederzusehen.“
    Während Ty über Zanes Antwort nachdachte, ließ er seine Blicke an der Zementdecke der Tiefgarage entlangwandern. Immer noch kehrte er ihm den Rücken zu. „Aber es war’s nicht wert, den Job aufzugeben“, murmelte er schließlich wie zu sich selbst.
    Der Schmerz ließ Zane noch einmal mühsam schlucken. Als er wieder sprach, klang es wie ein Krächzen. „Wir können immer noch auf und davon gehen.“ Sein Schultern spannten sich. „Aber jetzt brauchen wir das nicht mehr zu tun.“
    Ty blieb noch einen Moment so stehen, dann drehte er sich langsam zu Zane um. Er schaute auf die Lederkleidung und die frischen Narben, ließ seinen Blick demonstrativ darauf verweilen. „Du hast nicht auf mich gehört. Kein einziges verdammtes Mal“, sagte er leise. „Nicht wahr“
    Zane zuckte zusammen. Echtes Bedauern stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Am Anfang nicht. Ich war nicht…“, er schnaubte. „Ich war nicht… ganz da“, sagte er schwach und deutete auf seinen Kopf.
    „Du hättest trotzdem vorsichtig sein können. Dazu braucht man nicht da zu sein“, knurrte Ty. „Dazu braucht’s nur den beschissenen gesunden Menschenverstand, Garrett!“ brüllte plötzlich, dass es durch die ganze Tiefgarage hallte.
    Zane leckte sich nervös die Oberlippe, verzog das Gesicht und straffte die Schultern. „Was willst du von mir hören, Ty?“, fragte er. „Es ist nun mal nicht mehr zu ändern.“
    „Ich will hören, dass es dir Leid tut“, verlangte Ty eigensinnig. „Und ich will hören, dass du stinksauer auf mich bist, weil ich damals einfach so weggegangen bin!“
    „Ich war so zornig, dass ich wochenlang Rot gesehen habe“, bekannte Zane. „Obwohl ich wusste, dass du verdammt nochmal nicht das geringste dagegen tun konntest“, fuhr er fort. Seine Stimme wurde immer lauter, da er den Emotionen endlich freie Bahn lassen konnte. „Ich war wütend auf das Bureau, weil sie mich wieder in die Hölle geschmissen hatten, und ich war sauer auf mich selbst, weil ich es zugelassen hatte. Für eine ganze Weile konnte ich nur darauf hoffen, dass ich bald wieder verletzt in dem Scheiß-Krankenhaus landen würde“, grollte er aufgebracht und mit zornig blitzenden Augen. „Ich hätte alles getan. Alles , nur um dich wiederzusehen. Ich kann nicht sagen, dass mir das Leid tut.“
    Ty atmete langsam aus und nickte. Allmählich beruhigte er sich wieder. „So ist es besser“, sagte er leise.
    Immer noch bebend vor Zorn ging Zane zwei Schritte auf Ty zu, legte ihm die Hand auf die Brust und stieß ihn hart gegen den Betonpfeiler, vor dem er gestanden hatte. „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, fragte er fordernd.
    Plötzlich bewegte sich Ty und stieß Zane weg. Dann packte er Zanes Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn heftig, mitten in der Tiefgarage. Unter dem Aufprall von Tys Gewicht taumelte Zane zwei Schritte zurück. Dann fing er sich wieder, packte Ty an den Oberarmen, ging die beiden Schritte wieder vorwärts und drängte Ty gegen die Wand, legte all seine Wut und Angst in diesen einen herrlich gewalttätigen Kuss.
    Ohne nachzudenken klammerte Ty sich an Zane fest, ohne einen Gedanken an die Sicherheitskameras zu verschwenden, die sie möglicherweise aufnehmen könnten, wie sie fünf Monate Frust aneinander ausließen. Schließlich stieß er Zane grob von sich und schnappte nach Luft. Als er weggeschoben wurde, drehte Zane sich um und machte ein paar eckige Schritte. Dann blieb er stehen, versuchte wieder zu Atem zu kommen und
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