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Auf Bewährung - mein Jahr als Staatsanwalt

Auf Bewährung - mein Jahr als Staatsanwalt

Titel: Auf Bewährung - mein Jahr als Staatsanwalt
Autoren: Robert Pragst
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als glamourös. Verzweifelt kämpft er gegen mehrbändige Akten an, die sogenannten »Gürteltiere«. Schnell werden sie zu »Bauchwehakten«, denn als Neuling ist er zwangsläufig zu langsam, und die Zahl der offenen Verfahren steigt. Manche   – Laien reichlich skurril anmutende – Vorschrift kostet zusätzlich viel Zeit.

Pragst schildert aber nicht nur Absurditäten aus dem Justizalltag, sondern streut auch interessante Fälle aus der Praxis ein. Da gehen schon mal Beweismittel auf dem Amtsweg verloren, und der Angeklagte, dessen Schuld durch ebendieses Beweisstück feststand, muss freigesprochen werden. »In dubio pro reo« bedeutet auch, dass es sehr darauf ankommt, wer sich wie gut vor Gericht verkauft. Wem die nötige Abgebrühtheit fehlt, wer nicht hartgesotten ist und über Sätze wie »Das ist doch nur ein schwerer Raubüberfall« ins Grübeln kommt, ist als Staatsanwalt keine Idealbesetzung. Robert Pragst jedenfalls ist froh, als er diesen Teil seiner Ausbildung abgeschlossen hat und ans Amtsgericht wechseln kann.

Informationen zum Autor
    Robert Pragst
, geb. 1970, studierte Sport, arbeitete als Croupier, Bankkaufmann und Immobilienmakler, um dann an der Humboldt-Uni das Jurastudium als Zweitbester seines Jahrgangs abzuschließen. Nach seiner Ernennung zum Richter war er während der Probezeit bei der Staatsanwaltschaft Berlin tätig. Heute arbeitet er am Amtsgericht Lichtenberg.

Fußnoten
Mein erster großer Sitzungsfall – Vergewaltigung

1
    In ihrer gegenwärtigen Ausgestaltung hat das Bundesverfassungsgericht die Sicherungsverwahrung fast vollständig für verfassungswidrig erklärt und den Gesetzgeber zu Änderungen aufgefordert. Aber auch zukünftig wird sicher gelten: Unbelehrbare Täter, die schwerste Verbrechen begangen haben, bleiben so lange in irgendeiner Art Verwahrung wie große Wiederholungsgefahr besteht – auch wenn die Strafe verbüßt ist. Es gibt eben Menschen, vor denen die Gesellschaft dauerhaft geschützt werden muss.
Nur ein schwerer Raub
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