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Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Titel: Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)
Autoren: Sophia Bjenlund
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Immer wieder fragte das Kind nach ihr, und es zerriss Karen jedes Mal das Herz, wenn sie wieder mit Wera gesprochen hatte.
    An diesem Tag jedoch hatte sie nicht den üblichen Anruf vom Fohlenhof erhalten sondern einen Briefumschlag. Sie hielt ihn in der Hand und überlegte, ob sie ihn überhaupt öffnen sollte. Dann entschied sie sich, erst einmal zu duschen. Den ganzen Tag war sie auf den, Beinen gewesen und hatte nach Arbeit gesucht, aber nichts gefunden.
    Nach dem Bad fühlte sie sich ein wenig erfrischt und gestärkt. Sie setzte sich gemütlich auf den einzigen Stuhl in dem kleinen Zimmer und riss mit bebenden Händen den Umschlag auf. Doch die Buchstaben wollten vor ihren Augen verschwimmen. Immer wieder musste sie blinzeln und noch einmal nachlesen, denn der Inhalt des Briefes war so wunderbar, so beglückend, dass sie die aufsteigenden Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.
    »Liebe Karen«, las die junge Frau halblaut vor sich hin. Dann schaute sie sich rasch um und lächelte, weil ihr auffiel, dass sie in letzter Zeit oft mit sich selbst sprach. Doch diesmal war es ihr gleichgültig.
    »Wie sehr wir Sie hier vermissen, können Sie sich bestimmt denken. Besonders unsere Tamy ist ganz unglücklich, seit ihre Mum, wie sie Sie jetzt immer nennt, verschwunden ist. Das Kind braucht dringend eine Mutter - es braucht Sie, Karen. Doch ich will Ihnen das Herz nicht noch schwerer machen, als es ohnehin ist. Heute ist vor allem eine Neuigkeit Schuld daran, dass ich Ihnen schreibe. Wie gut ist es, dass Sie uns Ihre Adresse dagelassen haben. Vielleicht gibt es nun doch noch einen Weg, damit alle endlich glücklich werden. «
    Karen seufzte tief auf. »Schön wär's«, murmelte sie und las dann weiter. »Endlich ist es soweit. Wir dürfen das Geheimnis lüften, wie man so schön sagt. Werner hat sich nun doch einer Operation unterzogen, vor zwei Wochen schon. Karl, mein Mann, war gestern in der Klinik und hat mit dem Arzt gesprochen. Werner hat vor der Operation veranlasst, dass an uns Auskunft gegeben werden darf. Jetzt wissen wir es genau. Werner wird wieder sehen, das heißt, er ist jetzt schon nicht mehr ganz blind. Er hat Karl sogar erkannt, wenn er ihn auch nur schemenhaft wahrgenommen hat. Verstehen Sie, was das bedeutet? «
    Die junge Frau konnte nicht mehr weiterlesen. Sie schluchzte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. » 0h ja, ich verstehe«, sagte sie dann leise.
    »In einer Woche darf Werner die Klinik verlassen und wieder nach Hause kommen. Er hat das nur Ihnen zuliebe getan, Karen. Glauben Sie einer erfahrenen Frau. An dem Tag, als Sie uns verließen, haben wir ihn nicht mehr gesehen. Er hat sich in seinem Zimmer vergraben und niemanden zu sich gelassen. Nur seine Schritte waren die ganze Nacht zu hören. Er muss einen schweren Kampf mit sich ausgefochten haben, den Sie gewonnen haben. An dem Tag, als er in die Klinik ging, sagte er zu mir: Behalten Sie es für sich, Wera. Sollte die Operation fehlschlagen, dann will ich so tun, als hätte sie nie stattgefunden. Ich tue es für meine Liebe zu Karen. Sie soll nie sagen können, ich hatte sie nicht genug geliebt Ich liebe-sie so sehr, dass ich dafür sogar bereit bin, meine Hoffnung aufzugeben. Das hat er zu mir gesagt, und ich kann es jetzt nicht mehr für mich behalten Sie glückliches Mädchen. Es ist ein herrliches Gefühl, so geliebt zu werden. Ich kenne das aus eigener Erfahrung.«
    Da war es mit Karens Fassung vorbei. Vor lauter Glück konnte sie nur noch weinen. Nun wollte sie zurückkehren in das Haus, das ihr Heimat geworden war, und in die Arme des Mannes, dem sie ihr Leben und ihre Zukunft anvertrauen wollte, Werner Bostel, den Mann, der sie liebte.
     
    ***
     
    »Ich bin so aufgeregt, Karen Er weiß ja gar nicht, dass Sie wieder da sind«, jammerte Wera und wischte schon wieder über das schwere rustikale Wohnzimmerbüfett. »Jetzt kann er ja den Staub wieder, sehen«, verteidigte sie sich heftig, als Karen anfing zu lachen.
    »Natürlich kann er das. Oh, ich bin ja so glücklich, Wera. Hoffentlich verzeiht er mir die List, zu der ich greifen musste. « In ihrem Überschwang packte sie die ältere Frau um die Hüften und wirbelte sie herum.
    »So viel Kraft hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut. Aber das macht die Freude. Ich kenne das Gefühl, wenn man meint, alles erreichen zu können.
    Es ist herrlich und geht doch viel zu schnell vorbei. «
    »Er kommt, Wera. Sehen Sie nur, Karl fährt in den Hof.« Karen klatschte vor Begeisterung
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