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Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Titel: Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)
Autoren: Sophia Bjenlund
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auch zu hoch.
    »Träum nicht, Liebes. Geh zum Chef und bring es hinter dich. Er wird dir nicht viel sagen, außer, dass er dir Glück wünscht für die Zukunft und einen neuen Arbeitsplatz. Du kennst doch den alten Harry. Zum Abschluss bekommst du noch einen herzhaften Händedruck und das Versprechen, dass er sich deiner erinnern wird, sollte es mit der Firma wider Erwarten bergauf gehen. «
    Karen schüttelte den Kopf. »Das ist alles? Keine Abschlußgratifikation, eine Abfindung oder so ähnlich?« Karen war den Tränen nahe. Wenn sie den Inhalt ihres Geldbeutels überschlug, dann waren noch ungefähr fünfzig Euro darin, zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel, wie ihre Mutter immer sagte.
    Silvy verzog das Gesicht.
    »Was willst du eigentlich noch alles? Die Firma ist pleite. Wo sollen die dann eine Abfindung für dich hernehmen? « Silvy Peters konnte nur den Kopf schütteln über so viel Unverstand. »Das Beste ist, du machst es wie ich und suchst dir einen Mann zum Heiraten. Nett sollte er sein, doch eine gut gefüllte Brieftasche ist auch nicht zu verachten. «
    Karen zuckte mit den Achseln. »Du hast gut reden, Silvy. Wo soll ich jetzt in der Kürze der Zeit so ein Exemplar hernehmen? Reiche Männer laufen nicht ständig auf der Straße herum. Die suchen sich ihre Frauen ganz woanders. Außerdem will ich nicht heiraten. Das bringt nichts ein. Ich muss mir einen neuen Job suchen. Das kann ja schließlich nicht so schwer sein. «
    Silvy lächelte ein wenig höhnisch. »Natürlich nicht. Bei deinen Qualifikationen.«
    Karen registrierte sofort die Spitze in Silvys Bemerkung. Zugegeben, ihr Zeugnis war nicht gerade das Beste, aber sie konnte arbeiten und war auch gern bereit, etwas Neues zu lernen. Allerdings war die Lage auf dem Arbeitsmarkt alles andere als rosig.
    Es kam natürlich genauso, wie Silvy Peters es vorhergesehen hatte.
    Harald Breiners dankte Karen für ihre Mitarbeit und beteuerte immer wieder, wie leid es ihm täte, seinen bewährten Angestellten einfach den Laufpass geben zu müssen.
    Karen versicherte ihm, dass sie es selbstverständlich verstehen könne, wenn er Konkurs anmelden musste. Die Konkurrenz wäre einfach zu groß. Dann schüttelte der Chef ihr noch die Hand, und sie war entlassen.
    »Bis zum Monatsende dürfen wir noch bleiben«, erzählte sie traurig und ließ sich dann müde auf ihren Stuhl fallen. »Sag mir, wie es weitergehen soll, Silvy. Ich suche mir einen dicken Ast und einen Strick. «
    Ihre Kollegin winkte ab. »Das ist wieder typisch für dich, Karen. Zuerst willst du es gar nicht glauben, und dann wirfst du gleich die Flinte ins Korn. «
    »Du hast gut reden. Du heiratest«, protestierte Karen und schlug die langen Beine übereinander. Ihre Lippen bebten verdächtig, doch sie unterdrückte tapfer die aufsteigenden Tränen. »Ich muss mich nach einem neuen Job und nach einer neuen Wohnung umsehen, weil ich die Miete nicht zahlen kann. «
    Silvy stemmte die Hände in die Hüften. »Das gibt es doch gar nicht. Die können dir doch nicht einfach kündigen, bloß weil du einmal kein Geld hast. « Silvy schüttelte entrüstet den Kopf, dass ihre kurzen Locken nur so flogen. »An deiner Stelle würde ich mir das nicht gefallen lassen.«
    »Es ist ja nicht das erste Mal«, gestand Karen errötend und leise. »Ich bin schon vier Monate im Rückstand. Aber ich kann nichts dafür. Das Geld hat einfach nicht gereicht«, fuhr sie dann lauter fort. »Ich hatte so viele Ausgaben, und dann ging auch noch der Fernseher kaputt. «
    »Also, deine Nerven möchte ich haben. «
    Nun wurde es sogar Silvy Peters zu viel, obwohl sie schon einiges von der Kollegin gewohnt war.
    »So schlecht hast du doch hier nicht verdient. Na ja, es geht mich ja wirklich nichts an …«‚ brach sie dann hastig das Thema ab. »Ich bin sicher, du findest rasch wieder einen Arbeitsplatz. Bei deinen Talenten.«
    Ein bedeutungsvoller Blick traf Karen, die angestrengt ihre Fingernägel betrachtete, um sich damit abzulenken, weil sie sonst doch noch in Tränen ausgebrochen wäre.
    »Ich weiß schon, wie du das meinst, Silvy. Und dabei dachte ich immer, wir wären nicht nur Kolleginnen sondern auch ein wenig befreundet. « Karen hatte plötzlich das Gefühl, als hätte jeden Augenblick der Himmel über ihr einstürzen müssen. Sie erhob sich so hastig, dass beinahe der Stuhl umgefallen wäre, auf dem sie gerade noch gesessen hatte. »Ich brauche Luft. Bitte, melde mich krank, falls der Chef nach mir fragen sollte.
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