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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall
Autoren: Alan Dean Foster
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Geräuschen darauf, die den beiden anderen vermitteln sollten, dass er gehört hatte und etwas verärgert war.
    Der Kriecher raste auf den Schutz von ein paar Tettoq-Bäumen zu. Eine zweite Energiewelle verbrannte die Erde an genau der Stelle, wo der Kriecher noch vor wenigen Augenblicken gewesen war.
    Andere scharrende mechanische Geräusche erreichten sie. Ryo sah sich um, während sie im Schutz der Tettoq-Stämme verschwanden, und konnte ein paar bewegte Gestalten ausmachen, die auf die Shuttles zurannten. Einige saßen auf einspurigen Maschinen, die je zwei Soldaten trugen. Andere rannten zu Fuß. Alle kamen aus Richtung Stadt.
    Jetzt schaltete sich auch das erste Shuttle in das Feuer ein. Strahlen aus beiden Fahrzeugen tasteten nach dem Tettoq-Gehölz, um den fliehenden Feind zu suchen. Einer traf so nahe auf, dass die hintere Gleiskette des Kriechers explodierte. Aber das Fahrzeug hatte bereits im dichten Schutz des Dschungels Deckung gefunden.
    Fast zögernd fällte ein letzter Feuerstrahl zwei massive Lugulic- Bäume, die krachend ein Stück links von dem beschädigten Kriecher herunterprasselten und Schlingpflanzen und kleinere Bäume mit sich rissen. Dann erfüllte ein kräftiges, anschwellendes Pfeifen die Luft.
    »Sehen Sie, was die machen?« fragte Bor, der immer noch, so gut er das mit der beschädigten Kette konnte, Ausweichkurs steuerte. Ryo und Aen versuchten zwischen den Bäumen hindurch etwas zu erkennen.
    »Sie haben die Rampen eingezogen«, sagte Ryo aufgeregt. »Dem Lärm nach zu schließen, würde ich sagen, dass die sich auf den Start vorbereiten.«
    »Aber doch sicher nicht unseretwegen?«
    »Wer weiß?« Aens Stimme klang stolzerfüllt. »Überrascht waren die ganz sicher. Vielleicht glauben die, dass ein paar Dutzend von uns mit gefährlicheren Waffen einen Angriff gegen sie vorbereiten.«
    »Solche Spekulationen sind doch unziemlich«, murmelte Ryo.
    »Die Umstände sprechen dafür«, antwortete sie.
    »Andererseits«, warf Bor ein, »könnte ihre Flucht einige Ursachen haben.«
    »Und das bedeutet?« wollte Ryo wissen.
    Bor brachte den Kriecher zum Stehen und spähte neben ihnen durch die Wand aus Bäumen. »Entweder haben sie das Böse, das sie unserer armen Wabe zugedacht hatten, bereits vollendet, oder ... « - er wies mit einer Echthand zum Himmel - »eines der Kriegsschiffe, das unser System gelegentlich, aber regelmäßig aufsucht, hat von diesem Angriff erfahren und sich genähert.«
    Das Pfeifen der Steigdüsen ging in beachtlichen Donner über, und die drei Thranx sahen zu, wie die beiden Fahrzeuge sich ihren Weg durch die frischen Asfi-Pflanzen bahnten, immer schneller wurden, abhoben und allmählich dem östlichen Himmel entgegenstiegen. Von Flugzeugen aus dem fernen Ciccikalk war immer noch nichts zu sehen.
    Ob tatsächlich ein Thranx-Kriegsschiff im Orbit eingetroffen und die Flucht ausgelöst hatte, würden sie erst viel später erfahren. Das Echo der Düsen verhallte. Jetzt war da nichts mehr, das darauf hindeutete, dass irgend etwas Außergewöhnliches geschehen war. Nichts außer den schwarzen Rauchwolken, der zermalmten Vegetation auf den Feldern und dem schwachen, widerlichen Geruch von etwas Brennendem.
    Plaszex war nicht völlig zerstört worden. Einer der natürlichen Vorteile des Lebens unter der Erde liegt darin, dass die meisten Etagen, mit Ausnahme der allerobersten, praktisch undurchdringlich sind, wenn man nicht ganz schwere Waffen einsetzt. Und die Thranx hatten von ihren primitivsten Anfängen an stets unter der Erdoberfläche gelebt.
    Trotzdem war beträchtlicher und empfindlicher Schaden angerichtet worden. Abgesehen von der gleichgültigen Vernichtung sorgfältig gepflegter Plantagen und Felder war die Transportstation der Wabe ruiniert. Viele der Lufteinlässe und Ventilationsschlote waren wie trockenes Stroh abgebrannt. Derartige Vernichtung konnte keinerlei militärische Ziele haben; es schien eher, als wäre das um des Vergnügens willen geschehen.
    Auch das Kommunikationszentrum der Wabe und ihr SatellitenTerminal waren vernichtet worden. Aber das Bedienungspersonal hatte vorher noch eine Nachricht nach Zirenba absetzen können. Von dort war der Hilferuf sofort nach Ciccikalk weitergeleitet worden, und von diesem Ort hatte man auch Hilfe herbeigeholt.
    Viele waren tot, und jeder Clan hatte jetzt neue Ahnen, die es zu ehren galt. Aber es gab keine Vorwürfe, keine Tage des Jammerns und Wehklagens. Da die Wasserleitungen unversehrt geblieben waren,
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