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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall
Autoren: Alan Dean Foster
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hatten die Dienstleister keine Mühe, alle Feuer außer den hartnäckigsten zu löschen. Und weil die Dienstleister auch für so vielfältige Funktionen wie die Bewahrung des Friedens und die Beseitigung des Mülls zuständig waren, waren Wiederaufbau und Reparaturarbeiten von Anfang an gut koordiniert.
    Die Familien zählten ihre Verluste. Clanmütter stellten Totenlisten auf, und unterdessen wurde intensiv daran gearbeitet, Paszex wieder in Gang zu setzen. Da die AAnn zu beschäftigt oder zu gleichgültig gewesen waren, die Funksatelliten zu zerstören, die auf Synchronbahn stationär über Willow-wane kreisten, konnte der Kontakt mit dem Rest des Planeten einfach dadurch wiederhergestellt werden, dass man über der Stadt tragbare Kommunikationsscheiben aufsteigen ließ.
    Ryo interessierten derartige Einzelheiten wenig, während er durch die raucherfüllten Korridore rannte, um Fal zu suchen.
    Sie hatte im Pflegehort gearbeitet. Wenn er das gewusst hätte, hätte er sich keine solchen Sorgen um sie gemacht. Aber er wusste nicht, ob sie beim Angriff der AAnn auch an ihrer Arbeitsstelle gewesen war. Ebenso gut hätte sie irgendwo anders in der Wabe sein können. Als er erfuhr, dass sie in Sicherheit und unverletzt war, erleichterte ihn das beträchtlich.
    Als die ersten Explosionen zu hören gewesen waren, denen sich gleich darauf die Alarme anschlössen, hatte sie dabei mitgeholfen, die Larven in die Schutzräume des Horts unter der fünften und damit untersten Etage der Wabe zu verlegen. Dort hatten sie und die anderen Pfleger die Kämpfe in vergleichsweiser Sicherheit abgewartet.
    Die Schutzräume verfügten über ihre eigene Luftversorgung und Waffen und hätten drei Jahreszeiten lang aushalten können, ohne dass die Invasoren ihre Existenz überhaupt hätten bemerken müssen. Derartige Sicherheitsvorkehrungen für die Jungen rührten noch aus der primitiven Vergangenheit der Thranx. Selbst nachdem sie intelligent geworden waren und sich eine Zivilisation aufgebaut hatten, hatten die Thranx nie vergessen, dass der Schutz der Jungen die wichtigste Voraussetzung für das Überleben eines Volkes ist.
    Nach einiger Zeit erfuhr die Stadt, dass das rechtzeitige Eintreffen eines Thranx-Kriegsschiffes tatsächlich den hastigen AAnn-Rückzug bewirkt hatte. Das hinderte freilich Ryo, Bor und Aen nicht daran, allgemein als Helden betrachtet zu werden.
    Sie hatten den Tod von wenigstens drei der Banditen herbeigeführt - der lokale Rat konnte sich nicht dazu entschließen, die AAnn dadurch aufzuwerten, dass er sie als Invasoren bezeichnete - und eines der beiden AAnn-Shuttles war von dem Thranx-Kriegsschiff vernichtet worden, ehe es von seinem Mutterschiff aufgenommen werden konnte. Der Thranx-Kapitän hatte den vernichtenden Schuss einem jungen, ungenügend überwachten Artillerie-Offizier zugeschrieben, der anschließend ›einen Tadel erhalten hatte‹.
    Was Zwischenfälle anging, gab es daher so etwas wie einen Ausgleich. Dennoch waren einige davon überzeugt, dass der Erfolg in Wirklichkeit Ryos entschlossenem Einsatz seines Stechkarabiners zuzuschreiben war. Aber es gab jetzt natürlich keinerlei Möglichkeiten mehr, das zu beweisen, und so lehnten Ryo und seine Gefährten es auch ab, sich dafür feiern zu lassen.
    Was den Wabenrat nicht davon abhielt, eine Belobigung für sie zu beschließen. Es ging sogar die Rede von irgendeiner Präsentation in der Hauptstadt. Dazu kam es zwar nie, aber Ryo erfuhr einige Wochen später, dass die dankbare Kolonialregierung ihn für den karminroten Stern nominiert hatte und dass das entsprechende Büro auf Hivehom in Daret die Verleihung gebilligt hätte. Der Stern sollte hinter seiner linken Schulter in seinen Chiton implantiert werden.
    Einige militärische und zivile Helden mit großen Leistungen konnten sich rühmen, zwanzig oder dreißig solche Sterne zu tragen, die sie sich im Verlaufe ihrer langen, verdienstvollen Tätigkeit erworben hatten. Einige trugen sogar die begehrte gelbe Sonne. Aber Tausende von Thranx, denen ihre Leistungen hohen Respekt eingetragen hatten, hatten nie auch nur eine einzige solche Ehrung empfangen. Für Ryos Clan war der Orden ein beträchtlicher Coup, wenn auch er ihm nur geringe Bedeutung beimaß. Jeder hätte das gleiche wie er getan, wenn man ihn in die gleiche Lage versetzt hätte. Dennoch, so argumentierte man, war eben er es gewesen, der es getan hatte.
    Im Verlauf der folgenden Wochen wurde Nachschub von Zirenba eingeflogen, und Jupiq und
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