Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Lianen brauchten mehr Pflege als Ji- Büsche. Trotzdem sprach sich der Rat mit drei zu zwei Stimmen für seinen Vorschlag aus.
    Ryo war sich voll bewusst, wie viel vom Erfolg seiner Pflanzung abhing. Ein Misserfolg würde zwar seinen guten Ruf in der Company nicht zerstören, aber eine gute Bexamin-Ernte würde ihn deutlich fördern. Ob ein solch großer Triumph nun eine gute Idee war oder nicht, das wusste er nicht. Aber in anderen Richtungen schien er ohnehin keine Fortschritte zu machen, und so dachte er, könnte er ebenso gut in der Hierarchie der Company aufsteigen.
    »Bor, Aen«, sagte er zu seinen beiden Helfern, die beide älter als er waren, »holen Sie die Sichtgeräte heraus! Wir werden in dieser Richtung vermessen.« Er wies mit seiner rechten Fußhand und Echthand nach links in nördlicher Richtung.
    Sie reagierten auf seine Anweisung, indem sie die Instrumente auspackten und sie an den entsprechenden Halterungen anbrachten, die seitlich an dem Kriecher befestigt waren. Ryo vergewisserte sich, dass auch die Stecher ausgepackt und einsatzbereit waren, für den Fall nämlich, dass sie auf Errilis stießen.
    Aber während sie die Instrumente mit Energie versorgten, kam nichts aus dem dichten Unterholz, um sie anzugreifen. Minuten verstrichen, und Bor war gerade damit beschäftigt, eine Reflexmarke aus ihrem Behälter zu holen, als ihn eine Explosion auf das Deck des Kriechers warf. Die Wucht der Explosion war so stark, dass die dünneren Bäume nach Osten gebogen und Lianen und Schlingpflanzen von ihren Zweigen gerissen wurden. Dass Ryo nicht umgeworfen wurde, hatte er nur der Tatsache zu verdanken, dass er sich an der Steuersäule festhielt.
    In der sich anschließenden Stille lagen sie alle drei benommen da und wussten nicht, was die Erschütterung zu bedeuten hatte. Dann erhob sich von den erschreckten Dschungelbewohnern eine wilde Kakophonie heulender, kreischender und schnatternder Geräusche, als die sich ihrerseits von ihrem Schock erholten.
    Drei spreizfüßige Inwicep-Vögel rannten an dem Kriecher vorbei, und ihre riesigen, meterbreiten, mit Schwimmhäuten versehenen Füße berührten das Sumpfwasser kaum, während sie ihre Hälse parallel zur Wasserfläche ausgestreckt und die dünnen, blauen Schwänze hinten weggereckt hielten, um das Gleichgewicht zu bewahren.
    »Spitze Stachel!« murmelte Bor. »Was war das?« Und wie um seine Frage zu unterstreichen, ertönte jetzt eine zweite Explosion, weniger urwelthaft klingend, aber immer noch kräftig genug, um die Baumwipfel erzittern zu lassen.
    Beide Assistenten sahen Ryo an, als könnte er ihnen eine Erklärung liefern; aber der konnte auch nur nach Süden starren, in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und verwirrt gestikulieren.
    »Keine Ahnung. Das klingt ja fast, als ob der Generator-Nexus in die Luft geflogen wäre.«
    »Ein Zusammenstoß im Transportterminal vielleicht«, mutmaßte Aen.
    »Unmöglich«, entgegnete Bor mit einer beruhigenden Geste. Er war der Älteste der drei. »Eine solche Katastrophe wäre nur möglich, wenn der Monitor für den nördlichen Kontinentalsektor zusammenbrechen würde. Und selbst in dem Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Zusammenstoß von Transportmoduln zu einer solchen Explosion führen würde.«
    »Das würde davon abhängen, was sie geladen haben«, sagte Ryo, »aber ich bin Ihrer Ansicht. Eher der Reduzierkomplex im Süden der Stadt, wo der Treibstoffalkohol destilliert wird.«
    Aen pflichtete bei. »Am besten fahren wir schnell zurück und sehen, ob wir helfen können. Vielleicht ist in den Bauten Feuer ausgebrochen.«
    »Ich habe Clan-Verwandte, die in der Reduzieranlage arbeiten.« Bor war genauso beunruhigt wie seine Freunde.
    »Ich auch«, fügte Aen hinzu.
    Ryo ließ den Motor des Kriechers an. Breite Außenketten drehten sich in entgegengesetzter Richtung. Das Fahrzeug machte auf der Achse kehrt, und dann steuerte Ryo es polternd auf dem Weg zurück, den sie sich durch den Dschungel gebahnt hatten. Von den Flanken des dahinrasenden Fahrzeugs spritzten Wasser und Saft aus zerdrückten Blättern und Pflanzen auf, während Bor und Aen sich bemühten, ihre Instrumente wieder zu verstauen.
    Als sie den Rand des Dschungels erreichten, erwartete sie ein neuer Schock. Zwei große Shuttle-Fahrzeuge von seltsamer, mehrflügeliger Konstruktion standen dort ganz in der Nähe der Zugangsstraßen zur Pflanzung. Sie hatten beim Landen einige gepflegte Felder mit Weoneon und Asfi aufgewühlt.
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher